Nach Krawallen beim Stuttgart-Spiel Polizei fahndet mit Bildern nach 29 Eintracht-Fans
Die Polizei sucht bald 15 Monate nach den schweren Krawallen rund um das Stuttgart-Heimspiel der Eintracht nach bisher nicht identifizierten Personen. Sie veröffentlichte Bilder von den 29 Verdächtigen. Auch gegen drei Polizisten wird ermittelt.
Die Aufarbeitung der Krawalle vom Heimspiel der Frankfurter Eintracht gegen den VfB Stuttgart im November 2023 ist noch lange nicht zu Ende: Wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Montagvormittag mitteilte, fahndet sie gemeinsam mit der Polizei nun öffentlich nach 29 bisher unbekannten Tatverdächtigen.
Diese stünden im Verdacht, so heißt es, an Ausschreitungen gegen Polizei- und Ordnungskräfte beteiligt gewesen zu sein. Sie sollen die eingesetzten Kräfte aus einer Menge heraus am Block 40 mit Absperrgittern, Fahnenstangen, Feuerlöschern, Mülltonnen und Pyrotechnik beworfen haben. Die Staatsanwaltschaft, die wegen des Verdachts des besonders schweren Landfriedensbruchs ermittelt, veröffentlichte Bilder von den 29 noch nicht identifizierten Personen.
Viele Fans klagen im Nachgang über Polizeigewalt
Noch vor dem Bundesliga-Spiel zwischen der Eintracht und den Schwaben war es damals zu heftigen Ausschreitungen zwischen Frankfurter Anhängern und der Polizei gekommen. Es gab rund 200 Verletzte. Der Anfangspunkt der Eskalation, daran besteht kein Zweifel, waren unerlaubte Versuche, ohne gültige Karte in den Stehplatzbereich vorzudringen.
Später klagten aber auch zahlreiche Zuschauer über Polizeigewalt. "Das verlangt Differenziertheit. Und das will keine der beiden Seiten wirklich hören", sagte der Frankfurter Vorstandssprecher Axel Hellmann vor einem knappen Jahr auf der Mitgliederversammlung des Vereins zu den Vorfällen.
Ermittlungen auch gegen Polizisten
Knapp vier Monate nach den Ausschreitungen hatte die Polizei, die die "Soko 2511" einrichtete, Wohnungen und Häuser von 42 mutmaßlichen Gewalttätern durchsucht, die am Zusammenstoß mit der Polizei beteiligt gewesen sein sollen. Gegen sie wurde wegen des besonders schweren Falls des Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Insgesamt ermittelt die Polizei gegen 135 Fans, 95 davon sind namentlich bereits bekannt, 40 noch nicht. Nach 29 von den 40 nicht identifizierten Personen wird nun öffentlich gefahndet. Ebenfalls gibt es Ermittlungen zu beschuldigten Polizisten. Auf hr-Nachfrage hieß es von der Staatsanwaltschaft, dass wegen 20 möglicher Straftaten von Beamten ermittelt werde, drei Polizisten seien bisher ausfindig gemacht worden. Vom DFB waren die Hessen für die Vorkommnisse mit einer hohen Geldstrafe von 250.000 Euro belegt worden.