Drei Bundesliga-Siege in Folge Eintracht-Raketenstart könnte Rückrunden-Fluch besiegen
Nach dem Frust-Dezember dreht Eintracht Frankfurt mit drei Siegen in Folge zum Jahresauftakt wieder auf. Der Erfolg gegen Dortmund zeigt, dass bei den Hessen der eigene Spirit einen Fluch besiegen könnte. Denn vielleicht bleibt der Rückrunden-Blues in dieser Saison aus.
Was für eine komfortable Situation: Nach dem 2:0-Sieg der Eintracht am Freitagabend gegen Borussia Dortmund konnten die Frankfurter Spieler und Fans das Bundesliga-Geschehen am Wochenende ganz entspannt vom dritten Tabellenplatz aus verfolgen. Und siehe da: Abgesehen vom VfB Stuttgart vermasselten alle Verfolger die Sache. Leipzig musste sich trotz 3:0-Führung mit einem 3:3 in Bochum begnügen, Mainz, Wolfsburg, Freiburg, Bremen und Gladbach verloren allesamt. Dortmund gegen die Eintracht selbstredend auch.
Und die Frankfurter, die marschieren. Drei Siege stehen im Jahr 2025 bislang zu Buche, auf St. Pauli, gegen Freiburg und Dortmund, ein echter Raketenstart. Hatte manch einer nach dem Dezember mit den vielen sportlichen Rückschlägen einen dezenten Absturz für das neue Jahr prognostiziert, kommt aktuell alles anders. Es ist vielleicht ein Zeichen dafür, dass die Hessen ihren Rückrunden-Fluch diesmal besiegen könnten.
Diesmal kein Rückrunden-Absturz?
Mit dem wichtigen Sieg gegen Dortmund vermasselte die Eintracht nämlich zum ersten Mal seit vier Jahren nicht den Rückrunden-Auftakt. Die Angst vor der zweiten Halbserie kommt nicht von ungefähr, denn wenn es Frühling wird in Deutschland, reißen die Frankfurter in der Liga regelmäßig das ein, was sie sich in der Hinrunde aufgebaut haben. So geschehen in der Spielzeit 21/22 mit Platz 15 in der Rückrunden-Tabelle, Rang zwölf in der Saison 22/23 und dem elften Platz in der Rückrunde 23/24.
Wird dieses Mal alles anders? "Dass wir mit drei Siegen in das Jahr starten, ist perfekt", spürt auch Torwart Kevin Trapp, dass in dieser Saison vielleicht alles anders ist. Allerdings: Mit dem Europa-League-Spiel am Donnerstag gegen Budapest (21 Uhr) beginnen endgültig die anstrengenden Eintracht-Wochen, mit Spielen im Drei- oder Viertages-Takt. Eine Doppelbelastung, die viele Verfolger wie Mainz, Wolfsburg oder Freiburg eben nicht haben.
Breiter Kader könnte Rückrunden-Fluch besiegen
Diese Doppelbelastung war in den vergangenen auch immer zum Teil Schuld an der Bundesliga-Rückrunden-Allergie der Frankfurter. Doch der in dieser Saison breiter gewordene Kader könnte den Tabellen-Absturz diesmal verhindern. Gegen Borussia Dortmund kamen Tuta, 2:0-Torschütze Oscar Höjlund, Can Uzun, Jean-Matteo Bahoya und Farès Chaibi erst gegen Ende der 2. Halbzeit als Einwechselspieler zum Einsatz, Mahmoud Dahoud saß 90 Minuten auf der Bank.
Alles Spieler, die am Donnerstag gegen Budapest auch in der Startelf stehen könnten. Trainer Dino Toppmöller sieht das genauso, lobte die Ersatzkräfte in den ersten Wochen des Jahres 2025 mehrfach. Die nun folgende Woche könnte abermals wegweisend für die Hessen werden.
Woche der Wahrheit gegen Budapest und Hoffenheim
Folgt in der Europa League gegen Budapest ein Sieg im siebten von acht Gruppenspielen, würden sich die Frankfurter frühzeitig und direkt für das Achtelfinale qualifizieren. Ein weiterer Dreier am Sonntag bei wechselhaften Hoffenheimern würde den dritten Tabellenplatz in der Liga zementieren, weil die Konkurrenz (Leipzig gegen Leverkusen, Freiburg gegen Bayern und Stuttgart in Mainz) wieder Punkte lassen könnte.
Auch Toppmöller hat Lust auf mehr: "Wir wollen jetzt einfach weitermachen, wollen weiter beweisen, dass wir eine geile Truppe sind." Und das auch ohne Superstar Omar Marmoush: "Ich bin guter Dinge, dass wir das hinbekommen." Toppmöller sprach den "besonderen Spirit in der Mannschaft" an. So etwas habe er in seiner Karriere als Spieler und Trainer noch nicht erlebt. Spirit schlägt Fluch: na wenn das mal kein Eintracht-Motto für die Rückrunde ist.