Eintracht Frankfurt reist zu Schalke 04 Mit "100 Prozent Oliver Glasner" ins Restprogramm
Eintracht-Trainer Oliver Glasner kündigt seine Wohnung, ist mental aber noch voll in Frankfurt. Der Österreicher freut sich auf einen Apfelwein zum Europa-League-Jahrestag und eine Premiere auf Schalke.
Ein bisschen Zeit zum Feiern muss dann doch sein. "Ein schöner Tag heute und ich meine nicht nur das Wetter", sagte Eintracht-Trainer Oliver Glasner am Donnerstag. Der Österreicher meinte damit freilich auch nicht den an Christi Himmelfahrt gerne zelebrierten Vatertag, sondern den Gewinn der Europa League vor exakt einem Jahr am 18. Mai 2022. "Ich werde mir noch einen guten Apfelwein gönnen zur Feier des Tages", kündigte der 48-Jährige an. Viele Gelegenheiten auf einen guten Schoppen hat er immerhin nicht mehr.
Die Zukunft kann warten
Glasners Zukunft liegt nach den Querelen der vergangenen Wochen und Monate nicht in der Apfelwein-Metropole, seine Wohnung hat der Salzburger inzwischen gekündigt. Mental sei er aber weiter voll bei der Eintracht, versprach er vor dem Bundesligaspiel auf Schalke am Samstag (15.30 Uhr). Über seine Zukunft mache er sich noch keine Gedanken.
"Die Stadt und die Fans haben 100 Prozent Oliver Glasner verdient bis zum 3. Juni", so Glasner. Bis dahin soll es am besten noch drei Siege für die Hessen geben: Auf Schalke, gegen Freiburg und in Berlin beim DFB-Pokalfinale gegen RB Leipzig.
"Immer Hektik, immer Stress"
Beim abstiegsbedrohten S04 erwartet den Fußballlehrer am Samstag eine Premiere. Zwei Mal war er als Trainer zu Gast in Gelsenkirchen, zwei Mal musste das Stadion wegen der Corona-Pandemie leer bleiben. Nun aber wird er die Arena auf Schalke zum ersten Mal ausverkauft erleben. Das werde auf und neben dem Platz "hochemotional und hochintensiv", ist sich Glasner sicher.
Er erwartet keinen verunsicherten Abstiegskandidaten, sondern eine Mannschaft, die den typischen Fußball von Trainer Thomas Reis spielen wird: "Ich erwarte, dass sie uns permanent unter Druck setzen und uns früh attackieren. Da ist immer gefühlte Hektik, immer Stress, immer Zweikämpfe", warnte Glasner. Das könne man zwar nicht trainieren, aber man müsse darauf vorbereitet sein.
Keine Zeit für Wehmut
Die Eintracht tritt die Reise nach dem 3:0-Sieg gegen Mainz wieder mit etwas breiterer Brust an. Jesper Lindström und Aurélio Buta konnten nach kurzer Krankheit und kleinerer Blessur am Donnerstag wieder trainieren, Rafael Borré gehört nach abgesessener Sperre ebenfalls wieder zur Mannschaft. Für Philipp Max kommt das Schalke-Spiel noch etwas zu früh.
Für Glasner wird die Partie das letzte Bundesliga-Auswärtsspiel als Eintracht-Trainer. Völlig kalt lässt ihn das natürlich nicht, aber er versucht zumindest, nicht zu häufig an seinen nahenden Abschied zu denken. "Jetzt ist keine Zeit, um wehmütig zu sein. Jetzt ist Zeit, um diese drei Spiele zu gewinnen." Der Anfang soll auf Schalke gemacht werden.