Nach Gesprächen mit Dino Toppmöller So wird Götze wieder zum Bessermacher
Ein Tor, eine Torvorlage und ein bärenstarker Auftritt: Mario Götze war beim Sieg von Eintracht Frankfurt gegen Hoffenheim der beste Spieler auf dem Platz. Und das nach Wochen im Leistungsloch. Dino Toppmöller hat einen Anteil daran, dass es bei Götze wieder läuft.
Mitte der zweiten Halbzeit im Spiel gegen die TSG Hoffenheim kochte das Frankfurter Stadion. Gerade hatte Eintracht-Dirigent Mario Götze an der Seitenlinie einen schon verloren geglaubten Ball doch noch erobert. Tausende Fans auf der nahen Haupttribüne riss es von den Sitzen, die Fäuste geballt, brüllten sie ihren Freude heraus: die Freude über die Szene an sich, vor allem jedoch über die Tatsache, dass Götze gegen Hoffenheim endlich wieder der alte Götze war.
Vergessen waren seine schlechten Spiele wie gegen Union Saint-Gilloise oder die zahllosen Minuten auf der Bank wie gegen Wolfsburg. Götze ackerte unermüdlich, wollte jeden Ball und hatte wieder den Blick für den tödlichen Ball: Seine millimetergenaue Flanke auf den Kopf von Mitspieler Junior Dina Ebimbe bescherte der Eintracht die 2:1-Führung (50.), sein Tor zum 3:1 (64.) machte den Deckel auf das Spiel.
"Es hätte schlechter laufen können", bilanzierte Götze nach dem Abpfiff lachend. "Mario Götze macht Mario-Götze-Sachen", freute sich Trainer Dino Toppmöller. Lächelnd und Arm in Arm sah man die beiden nach dem Abpfiff auf dem Platz. Später tätschelte Toppmöller Götze nochmal liebevoll den Kopf.
Kabinen-Gespräch mit Toppmöller brachte gewünschten Erfolg
Keinen bei der Eintracht hat in den letzten Wochen die Form-Krise von Götze kalt gelassen. Dass der 31-Jährige in vielen Spielen den Blick und den Drang nach vorne verloren hatte und seine Pässe nur noch parallel oder zurückspielte, schmerzte die Fans und auch die Eintracht-Macher wie Toppmöller. Und so führte der Frankfurter Trainer mit Götze in den vergangenen Wochen gleich mehrere Gespräche.
Dort versuchte der Eintracht-Coach, dem Weltmeister von 2014 klarzumachen, dass dieser mit seinen Qualitäten bei den Hessen absolut gesetzt sei, mit mutlosen Pässen zum Nebenmann oder zurück jedoch nicht. "Ich habe von ihm verlangt, dass er das mitnimmt, vorne weggeht, mehr Boxpräsenz zeigt, Verantwortung übernimmt und eine hohe Spielaktivität hat", sagte Toppmöller nach Götzes Gala-Auftritt gegen Hoffenheim. Gesagt, getan. Götze war auf dem Platz wieder der Bessermacher.
Vom Bankdrücker zum Matchwinner
Zweimal in Folge hatte Toppmöller seinen Offensiv-Star zuletzt auf der Bank gelassen, ihn nur einmal für elf Minuten eingewechselt. "Ihm hat die Pause ganz gut getan. Er wirkte etwas überspielt, hat nicht mehr ganz so den frischen Eindruck gemacht", erklärte der Frankfurter Trainer. Viele im Umfeld der Hessen munkelten schon, dass Götze im Sommer still und leise Richtung US-Profi-Liga MSL verschwinden könnte.
Doch nun hat Götze allen gezeigt, wie wertvoll er immer noch ist. Götze und die gesamte Mannschaft scheinen gegen Hoffenheim aus einer Art Winterschlaf aufgewacht zu sein. Das mit Götze hatte sich unter der Woche schon angedeutet. "Mario war im Training im elf gegen elf der beste Spieler", verriet Toppmöller.
Und das ist - trotz aller Trauer über das frühe Aus in der Conference League - auch der große Vorteil der Eintracht im Hinblick auf das nächste schwere Bundesliga-Spiel am Sonntag bei Borussia Dortmund (17.30 Uhr): Die Eintracht hat auch ab Dienstag wieder eine echte Trainingswoche, der BVB mit dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am Mittwoch gegen Eindhoven, nicht.