Eintracht-Torwart mit Gala-Auftritt Krösche adelt Trapp: "Der beste deutsche Torhüter"
Kevin Trapp erlebte bei der Nationalmannschaft ohne jegliche Einsatzminuten eine Enttäuschung. Der Torhüter von Eintracht Frankfurt antwortete mit einer Top-Leistung und erhielt Unterstützung von Sportvorstand Markus Krösche.
Es war keine schöne Reise, die Kevin Trapp in der vergangenen Woche hinter sich gebracht hat. 0:1 mit der Nationalelf gegen Ungarn in Leipzig verloren, dann 3:3 gegen England in London gespielt. Die gesamte Einsatzzeit des Eintracht-Keepers in beiden Spielen: genau null Minuten. Zwischen den Pfosten stand zweimal Trapps Konkurrent Marc-André ter Stegen. Verstehen muss man das nicht.
Dass er auch in der Nationalelf mehr Spielzeit verdient hätte – sein bislang letztes von insgesamt sechs Länderspielen datiert aus dem März –, bewies Trapp beim 2:0-Sieg der Eintracht gegen Union Berlin ein weiteres mal. Als es in der Schlussphase in Unterzahl ein wenig hektisch wurde, war Trapp gleich mehrmals zur Stelle, parierte zwei Distanzschüsse des eingewechselten Tim Skarke spektakulär. "Ich versuche, der Mannschaft und dem Verein zu helfen und dadurch gute Leistungen zu bringen und mich anzubieten", sagte der 32-Jährige im Anschluss bescheiden.
"Für mich ist er der beste deutsche Torwart"
Andere wagten sich da schon eher aus der Deckung. "Kevin Trapp hat über die letzten Jahre und vor allem in den letzten Monaten herausragende Leistungen gebracht. Für mich ist er der beste deutsche Torwart", lobte Sportvorstand Markus Krösche im Fieldinterview und anschließend auch noch einmal in der Mixed Zone. Dieses größtmögliche Lob an den Mann zu bringen, schien Krösche ein dringendes Bedürfnis.
An Trapps Status in der Nationalelf dürfte dies zwar nichts ändern, zu klar ist Manuel Neuers Status als Nummer eins. Vor ter Stegen oder gar Oliver Baumann oder Bernd Leno braucht sich Trapp aber keinesfalls verstecken, im Gegenteil. Auch wenn er selbst dann noch den Ball flach hielt, als er von Krösches Lob erfuhr. "Danke, Markus", lachte er. Um dann ein wenig ernsthafter anzufügen: "Ich habe seit dem letzten Jahr – seit dem Bayern-Spiel – eine sehr gute Entwicklung gemacht. Das würde ich tatsächlich über mich selbst sagen."
"Wenn der Sportdirektor das sagt, hat er natürlich recht"
Diese Entwicklung wird man bei der anstehenden Winter-WM in Katar aller Voraussicht nach nicht Live verfolgen können, in Frankfurt dafür umso regelmäßiger. Sehr zur Freude auch von Eintracht-Trainer Oliver Glasner. "Wenn der Sportdirektor das sagt, hat er natürlich recht", scherzte dieser nach dem Spiel. Schloss sich dann dem Lob aber an. "Seit ich hier bin kann ich nur das Beste über Kevin sagen. Er spielt bereits lange auf einem Topniveau und hat immer wieder Big Saves, die du eigentlich nicht erwarten kannst, aber die du erhoffst. Ich bin froh, dass er bei uns ist."