Toppmöller kontert Lieberknecht Eintracht gegen Darmstadt: Hessen-Derby und Schepper-Duell
Eintracht Frankfurt geht als klarer Favorit in das Duell mit dem Tabellenletzten SV Darmstadt 98. Trainer Dino Toppmöller warnt trotzdem vor den Lilien. Sicher ist deshalb nur eins: Es wird scheppern.
Erst zwölf direkte Duelle, keine jahrzehntelange Rivalität – ist das Bundesliga-Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und SV Darmstadt 98 am Samstag (15.30 Uhr) denn wirklich ein Derby?
Ja, ist es! "Ein Hessenderby" eben, sagt zumindest Eintracht-Trainer Dino Toppmöller. Und lässt es – typisch Derby – auf der Pressekonferenz vor dem Spiel direkt mal verbal krachen: "Wenn du Geld zu viel hast, kannst du das gerne machen", antwortet er einem Reporter, der vorschlägt auf die Lilien zu wetten, da sich die Eintracht gegen vermeintlich schwächere Gegner ja oft schwertue. Eine klare Ansage!
Toppmöller kontert Lieberknecht
Auch für Lilien-Coach Torsten Lieberknecht, der von seiner Mannschaft gefordert hatte, es bei so einem Spiel auch mal "scheppern" zu lassen, hat Toppmöller eine Antwort: "Es kann ruhig scheppern, wir wollen das annehmen."
Es wird also eine echte Fußballschlacht in Darmstadt. Topmöller erwartet "eine hitzige Atmosphäre", auf und neben dem Platz. Umso besser, dass die Frankfurter mit voller Truppenstärke anreisen: Abgesehen von den drei Afrika-Cup-Fahrern (Ellyes Skhiri, Omar Marmoush und Fares Chaibi), sind alle Spieler einsatzbereit – auch der kampferprobte Kapitän Sebastian Rode, der nach längerer Verletzungspause wieder fit ist.
"Sehr gute Form" spricht für die Eintracht
Daher überrascht es nicht, dass die Eintracht selbstbewusst in das Auswärtsspiel geht. Auch, weil man mit dem Sieg in Leipzig ja sehr erfolgreich in das neue Jahr gestartet ist, während die Darmstädter gegen Borussia Dortmund deutlich verloren haben. Aus Trainersicht ein echter Vorteil: "Für uns spricht, dass wir gerade eine sehr gute Form haben. Wir haben jetzt drei Trainingswochen hinter uns. Jede war sensationell gut", schwärmt Topmöller.
Da können nicht mal die schlechten Witterungs- und Platzbedingungen die Freude auf das Spiel trüben. Man wolle die Bedingungen annehmen, so der Eintracht-Trainer. Und zur Not die Taktik anpassen. Mit dem Zwei-Meter-Recken Sasa Kalajdzic habe man nun schließlich "ein anderes Profil" im Sturm. Man darf also wohl mehr Flanken als Kurzpässe erwarten.
Demütig nach Darmstadt
Wobei die Taktik aus Toppmöllers Sicht sowieso im Hintergrund steht. Vielmehr komme es auf "die Intensität und die Emotionalität" an. Das könne den Unterschied machen in Darmstadt. Für den Gegner hat Toppmöller nur Lob übrig.
"Darmstadt ist eine Mannschaft, die auch weiß, wie man Fußball spielt. Es ist nicht so, dass es dort nur scheppert", weiß der Eintracht-Coach. Deshalb reisten die Frankfurter mit einer Portion Demut zum hessischen Nachbarn, aber natürlich mit dem Ziel zu gewinnen.
Bleibt zu hoffen, dass es trotz vereister Straßen erst auf dem Platz scheppert und nicht schon bei der Fahrt nach Darmstadt.