Eintracht Frankfurts Farès Chaibi Der Unterschiedsspieler will mehr Einfluss

Kein Spieler der Eintracht kreiert mehr Chancen als Farès Chaibi. Einen Stammplatz hat der Algerier dennoch nicht sicher. In der neuen Saison will er dem Spiel noch mehr seinen Stempel aufdrücken.

Farès Chaibi
Farès Chaibi im Spiel gegen Hoffenheim Bild © Imago Images
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Die Pressekonferenz mit Farès Chaibi

Farès Chaibi
Bild © EintrachtTV
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Es wäre der perfekte Start in die Saison gewesen. Auftaktspiel in Dortmund, eine Partie auf des Messers Schneide, eine harte Flanke von Niels Nkounkou und in der Mitte Farès Chaibi, der zum 1:0 für Eintracht Frankfurt trifft. Allein, es kam anders. Chaibi setzte den Ball über den Kasten, im Gegenzug traf der BVB zum 1:0. Und der Auftaktsieg war dahin.

Sonderlich oft scheint Chaibi nicht mehr an jene Szene vor drei Wochen zu denken. Vielleicht, weil ohnehin niemand einen Sieg in Dortmund eingepreist hatte. Vielleicht auch, weil der Saisonstart der Eintracht auch so gelungen ist, Siege gegen Braunschweig und Hoffenheim sei Dank. "Wir haben gegen Dortmund ein gutes Spiel gemacht, deswegen war das ein bisschen ärgerlich", so Chaibi am Dienstag auf einer Pressekonferenz. "Aber ich bin Profi-Sportler und ein Mensch, der lieber nach vorne schaut als in der Vergangenheit lebt."

Chaibi: "Das war nicht so schlecht für eine erste Saison im Ausland"

Nicht die schlechteste Eigenschaft als Profi, und auch ohne Tor beim BVB blickt Chaibi, kommt nichts dazwischen, einer leuchtenden Zukunft entgegen. Mit wettbewerbsübergreifenden 16 Torbeteiligungen war der Algerier in der Vorsaison zweitbester Scorer der Eintracht nach seinem Kumpel Omar Marmoush. Keine schlechte Zahl nach dem Schritt ins Ausland in so jungen Jahren, zumal in einer Mannschaft, die durchaus ihre Probleme hatte. "Wenn ich auf die letzte Saison zurückblicke: Das war nicht so schlecht für eine erste Saison im Ausland", so Chaibi.

Der jedoch direkt ein Ziel für die neue Saison vorgibt: "Ich kann noch häufiger an Toren beteiligt sein", so Chaibi. Ziele und Anspruch seien gewachsen, "ich will so viele Spiele wie möglich bestreiten und mehr Tore schießen und mehr Vorlagen geben. Ich möchte mehr Einfluss auf das Spiel haben."

Meiste Großchancen kreiert

Den indes hatte er 2023/24 auch schon. Schaut man in die Statistik der vergangen Saison, hat Chaibi in der Bundesliga mit Abstand die meisten Großchancen der Eintracht kreiert, 15 an der Zahl. Damit liegt er weit vor Marmoush, der sechs Großchancen kreierte. Zum Vergleich: Mit dieser Anzahl an Chancen liegt Chaibi eine hinter Bayern Münchens Leroy Sané und eine vor Leipzigs Xavi Simmons. Der Mann kann also Situationen schaffen, in denen ein Spiel gewonnen wird. Er ist ein Unterschiedsspieler.

Gegen Hoffenheim kam der 21-Jährige dennoch nur von der Bank, die Konkurrenzsituation vor allem in der Offensive ist eine andere als noch in der Vorsaison. Durchstarter Hugo Ekitiké ist gesetzt, Vorjahres-Toptorschütze Marmoush ebenfalls, im 3-4-3, das Trainer Dino Toppmöller gegen Hoffenheim spielen ließ, besetzte Mario Götze die dritte Offensivposition. Für den Trainer ein Luxusproblem, für Chaibi eine Situation, der er sich wird stellen müssen.

Chaibi: "Ich freue mich sehr auf meine zweite Saison hier"

Ausgerechnet der mögliche Ausfall von Marmoush könnte Chaibi in Wolfsburg wieder in die Startelf spülen. "Ich bin sehr happy, dass Omar geblieben ist. Er ist wie ein großer Bruder", so Chaibi. Um Marmoushs Platz, sollte er vakant werden, bewerben sich aber auch Igor Matanovic, Can Uzun, Ansgar Knauff und Eric Junior Dina Ebimbe.

Gut möglich jedoch, dass Chaibi am Ende die Nase vorne hat. Weil er die hängende Position im linken Halbraum am besten kennt. Und weil er bereits nachgewiesen hat, gefährliche Situationen kreieren zu können. "Ich freue mich sehr auf meine zweite Saison hier. Ich werde alles dafür tun, meine beste Saison auf den Platz zu bringen."