Frankfurt vor Kampfspiel Eintracht vor Berlin gewarnt: "Union ist wieder Union"
Mit dem Rumpel-Sieg gegen Riga möchte sich Eintracht-Trainer Dino Toppmöller nicht mehr beschäftigen. Seine Aufmerksamkeit richtet sich voll und ganz auf Eisern Union. Dort nämlich erwartet die Hessen waschechter Berliner Ekel-Fußball.
In seinen besten Zeiten war Union Berlin einfach nur eklig – und das im besten Sinne. "Sie haben eine gute Aggressivität und eine defensive Stabilität. Bei Standards sind sie gefährlich. Sie sind ein gutes Kollektiv. Genau das hat sie ausgezeichnet, als sie in die Champions League gekommen sind", erklärte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller vor dem Frankfurter Gastspiel am Sonntag (17.30 Uhr) in der Hauptstadt. Und, so unterstrich der 43-Jährige, all das zeichnet Union auch in dieser Saison wieder aus.
Mit Bo Svensson kehrt der Erfolg zurück
Nach einer Traum-Saison 2022/23, in der man sich für die Champions League qualifiziert hatte, ging es bei den Eisernen im Jahr darauf steil bergab. Erst nahm Trainer-Ikone Urs Fischer seinen Hut, dann wurde Nachfolger Nenad Bjelica entlassen. Erst am letzten Spieltag sprangen die Berliner auf Rang 15 und sicherten sich den Klassenerhalt. Unter Neu-Trainer Bo Svensson mischt der 1. FC nun wieder oben mit.
"Mit Bo Svensson ist Union wieder Union", warnte Toppmöller. Die Partie beim Tabellennachbarn an der Alten Försterei wird eine Standortbestimmung für die Eintracht. "Alle, die auf die internationalen Plätze wollen, sollten auf Union schielen. Da müssen wir körperlich gut sein und dagegenhalten", weiß der SGE-Coach.
Riga-Aufarbeitung wird verschoben
Die Eintracht wird ein anderes Gesicht zeigen müssen als am Donnerstag beim 1:0-Rumpel-Sieg gegen Riga in der Europa League. Die Erinnerung an die zähe Partie hat Toppmöller erst einmal in den Giftschrank gesperrt. Eine Aufarbeitung ergibt in der Kürze der Zeit keinen Sinn, zumal die Hessen in Berlin ohnehin eine ganz andere Art von Spiel erwartet.
Anders als gegen die tiefstehenden Letten erwartet Toppmöller eine immer wieder hoch anlaufende Berliner Mannschaft. Das Spiel der Unioner unterscheidet sich in diesem Punkt nur unwesentlich von dem der Frankfurter. "Beide Teams werden zwangsläufig ihre Momente im Umschalten bekommen. Wir müssen probieren, diese Momente für Union zu reduzieren", so der 43-Jährige.
Die Alte Försterei als Festung
Das haben freilich schon andere Vereine versucht in dieser Saison. Gelungen ist es einzig Mönchengladbach, das die Eisernen mit 1:0 besiegen konnte. Aus den übrigen sechs Bundesligaspielen haben die Berliner immer mindestens einen Punkt mitgenommen. Die Heimspiele in der Alten Försterei wurden alle gewonnen.
Die Eintracht wiederum mag fußballerisch gegen Riga nicht überzeugt haben, eine breite Brust sollte die Mannschaft von Dino Toppmöller aber weiterhin haben. In der Bundesliga auf Platz sechs, in der Europa League noch ungeschlagen und im DFB-Pokal ebenfalls noch mit dabei: Es sah schon mal deutlich schlechter aus im Frankfurter Spät-Oktober.