Marmoush und Ekitike von Eintracht Frankfurt

Früher Sorgenkind, jetzt Hoffnungsschimmer: Wenige Tage vor dem Saisonstart hat der Kader von Eintracht Frankfurt noch entscheidende Lücken und Schwächen. Nur der Angriff sieht schon jetzt sehr vielversprechend aus.

Die Sommerpause ist rund um Eintracht Frankfurt und jeden anderen Bundesligisten traditionell auch die Zeit der Gerüchte. Sogenannte Transferexperten, manche davon sogar wirklich mit Insider-Wissen, spülen den Markt und die sozialen Medien mit Namen und Wahrscheinlichkeiten. True? Not True? Wer weiß das schon. Auffällig dabei: Ein möglicher neuer Stürmer für die Eintracht wird dabei quasi nie genannt.

Eintracht im Angriff gut aufgestellt

Warum auch? Während es wenige Tage vor dem Start in die Vorbereitung im Mittelfeld und in der Abwehr weiter Lücken und Fragezeichen gibt, sieht die Lage im Sturm aktuell schon sehr gut aus. Ein Sechser mit Führungsqualitäten muss definitiv noch her, vielleicht auch ein Rechtsverteidiger und bei möglichen Abgängen sogar ein Innenverteidiger. Im Angriff besteht hingegen derzeit kein Handlungsbedarf. Im Gegenteil.

Die Hessen haben nach dem Last-Minute-Abgang von Randal Kolo Muani und der Verletzung von Sasa Kalajdzic offenbar gelernt und sich im Angriff schon jetzt breiter aufgestellt. Noch eine Spielzeit mit Monaten ohne echten Mittelstürmer soll es nicht geben.

Marmoush und Ekitiké - das kann was werden

Klar: Dass der heiß begehrte Omar Marmoush doch noch den Verein wechselt, kann aktuell nicht ausgeschlossen werden. Sollte ein zahlungskräftiger Verein aus England tatsächlich mit den großen Scheinen wedeln, wäre der 25-Jährige schwer zu halten. Das ist das Schicksal und das Geschäftsmodell der Eintracht. Stand jetzt macht die Abteilung Attacke aber durchaus Lust auf mehr.

Neben Marmoush, der in der vergangenen Saison bewiesen hat, dass er sowohl auf der Neun als auch mit Anlauf von dahinter Tore schießen kann, ist Hugo Ekitiké der große Hoffnungsträger. Der 22-Jährige hat sein Potenzial nach anfänglichen Fitness- und Anpassungsproblemen im Endspurt schon angedeutet. In der kommenden Spielzeit soll er nun den nächsten Schritt machen und konstant gute Leistungen zeigen.

Ekitiké, der absolute Wunschspieler von Sportvorstand Markus Krösche und Trainer Dino Toppmöller, ist schnell, groß und technisch stark. Der junge Franzose hat damit alle Voraussetzungen, um in der Bundesliga durchzustarten. Wenn er konsequent an sich arbeitet und auch neben dem Platz maximal durch das Tragen eines Füllkrug-Trikots auffällt, könnte die Eintracht einen der spannendsten Stürmer der Liga im Kader haben.

Uzun und Matanovic lauern

Doch damit nicht genug: Denn mit dem türkischen Top-Talent Can Uzun und KSC-Rückkehrer Igor Matanovic verfügt Coach Toppmöller ab sofort über zwei Elemente, die es so zuletzt nicht gab. Sowohl Dribbler Uzun als auch Stoßstürmer Matanovic müssen ihre Bundesliga-Tauglichkeit zwar noch unter Beweis stellen. Dass beide ihren Job verstehen, haben sie mit zusammengerechnet 30 Zweitliga-Toren in der vergangenen Spielzeit aber gezeigt.

Während Matanovic wohl dennoch erst einmal als klassischer Joker und für die Brechstange eingeplant ist, trauen Uzun viele schon jetzt den Durchbruch zu. Der 18-Jährige ist das, was man früher einen Straßenfußballer nannte. Er hat Instinkt, Tempo und Raffinesse. Wenn sich Uzun jetzt noch schnell an die Härte der Bundesliga anpasst, ist ihm einiges zuzutrauen. Dass er aus dem türkischen EM-Kader gestrichen wurde, war ein Rückschlag für ihn. Für seinen Weg bei der Eintracht hätte wohl nichts Besseres passieren können.

Es ist nicht immer alles Gold, das glänzt

Auf dem Papier hat die Eintracht im Sturm aktuell also tatsächlich Luxus statt Probleme. Dass trotz vielversprechender Namen nicht immer alles funktioniert, hat die letzte Winter-Transferperiode allerdings auch bewiesen.