Eintracht-Flügelflitzer blüht auf Wie die weichen Faktoren bei Lindström helfen könnten
Jesper Lindström fühlt sich bei der Eintracht und in Frankfurt pudelwohl. Dass der formstarke Däne deswegen über Jahre in Hessen bleibt, ist dennoch mehr als unwahrscheinlich.
In der Welt des normalen Arbeitsmarktes gibt es, wenn Arbeitgeber neue Arbeitnehmer suchen, gerne die Unterscheidung zwischen den "weichen" und den "harten" Faktoren. Weiche Faktoren wie das Umfeld, der Umgang, die Arbeitskollegen können dabei für manche wichtiger sein als harte Faktoren wie Gehalt, Arbeitslaufzeit oder Aufstiegsversprechen. Einen Arbeits- oder besser Transfermarkt gibt es auch im knallharten Geschäft Fußball. Und blickt man bei genau diesem Thema auf die Beziehung zwischen Jesper Lindström und Eintracht Frankfurt könnten die "weichen" Faktoren bald sehr wichtig werden.
Denn Lindström, um ganz originär wieder zum Fußball zurückzukommen, fühlt sich bei der Eintracht und in der Stadt Frankfurt pudelwohl. "Wenn ich nach Frankfurt komme, fühle ich mich daheim", bekräftigte der dänische Offensiv-Allrounder am Montag im Trainingslager der Hessen in Dubai. "Ich mag nicht nur die Eintracht, sondern auch die Stadt. Meiner Freundin gefällt es auch. Wie ich schon gesagt habe: Es ist wie ein Zuhause." So klingt eine kleine Liebeserklärung an Frankfurt.
Bei englischen Klubs auf den Zetteln
Für Lindström liegen die Vorteile auf der Hand: die Nähe zur Heimat, das gute Gefühl in der Stadt, die Ausgehmöglichkeiten in Frankfurt. Nur eine Kleinigkeit ist dann doch zu bemängeln: "Das Einzige, was Frankfurt fehlt, sind ein paar Strände. Die sind überall in Dänemark." Nun gut. Man kann nicht alles haben. Der Rest passt aber. So viel zu den weichen Faktoren.
Fußball funktioniert sehr häufig aber nicht nach diesem Prinzip. Lindström ist einer der Shootingstars der Hessen, bei der WM in Katar, die für Dänemark enttäuschend verlief, stand er in zwei von drei Vorrundenspielen in der Startelf – kurzum: Die Fußballwelt kennt mittlerweile den Namen Jesper Lindström. Eine stattliche Anzahl von Premier-League-Clubs soll laut mehrerer Medienberichte schon beim 22-Jährigen vorgefühlt haben. Klasse macht begehrt, das gilt auch beim Eintracht-Rechtsfuß.
"Im Fußball weißt du nie, was passiert"
Bleibt die Frage, wann die harten Faktoren die weichen überwiegen, sprich, wann Lindström seine Karriere trotz aller Vorzüge Frankfurts nicht mehr in Hessen sieht. "Ich kann nicht sagen, ob ich diesen Sommer gehe, im nächsten Jahr oder in zehn Jahren. Als Fußballer willst du immer loyal sein. Ich würde sehr gerne in Frankfurt bleiben", betonte der Däne, fügte aber natürlich hinzu: "Im Fußball weißt du nie, was passiert."
Irgendwann dürfte es bei dieser Entwicklung den Abschied geben, das steht außer Frage. Auch die Eintracht ist auf Transfereinnahmen angewiesen. Im Moment ist Lindström, der noch einen Vertrag bis zum Sommer 2026 besitzt, aber in jedem Fall ein Frankfurter – und zeigt im Trainingslager, dass ihn das Vorrunden-Aus bei der WM nicht übermäßig lange beschäftigt hat.
Lindström verlässt sich auf seinen Agenten
Der Däne ist einer der auffälligsten Eintracht-Spieler beim Trainingslager in Dubai, besticht durch eine beeindruckende Frühform und fühlt sich im Kreise der Mannschaft sichtbar wohl. Hier ein Flachs mit den Kollegen, da ein breites Grinsen: Lindström verbreitet gute Laune. Im Testspiel gegen Leipzig traf er zudem einmal, einen zweiten Treffer verhinderte RB-Schlussmann Janis Blaswich. "Ich bin jetzt viel stärker", urteilte der Rechtsfuß selbst.
So einen hätten sie in Frankfurt natürlich sehr gerne noch sehr lange in ihren Reihen. Wie lange das sein wird, bleibt abzuwarten. Am entspanntesten geht mit der ganzen Sachen wohl Lindström selbst um. "Wenn ich die ganzen Gerüchte lesen würde, hätte ich keine Zeit mehr, um Fußball zu spielen. Darum kann sich mein Agent kümmern", betonte er. Der 22-Jährige genießt in dieser Zeit lieber das Leben und seinen Beruf in Frankfurt.