Wichtiges Spiel gegen Augsburg Die Eintracht will für Hölzenbein gewinnen
Nach der Stuttgart-Pleite geht es für die Eintracht gegen einen direkten Konkurrenten um den Europapokal. Trainer Dino Toppmöller bricht deshalb mit Gewohnheiten und richtet einen emotionalen Appell an die Mannschaft.
Trainer Dino Toppmöller fand gleich zu Beginn der Pressekonferenz vor dem wichtigen Spiel am Freitag gegen Augsburg (20:30 Uhr) emotionale Worte: "Wir wollen Bernd zu Ehren das Spiel gewinnen und ihm die letzte Ehre erweisen." Vor dem Anpfiff wird es eine Gedenkminute geben. Die Eintracht wird mit Trauerflor spielen.
Der Coach durfte die in dieser Woche verstorbene Klublegende Bernd Hölzenbein persönlich von Kindesbeinen an kennenlernen. Von 1988 bis 1996 agierte "Holz" als Funktionär der Eintracht und arbeitete da auch mit Dinos Vater Klaus zusammen.
Dabei ist die Partie gegen die Fuggerstädter ohnehin aufgeladen. Augsburg rückte mit dem jüngsten Sieg und der Frankfurter Pleite in Stuttgart auf drei Punkte heran. Es ist also ein "Sechs-Punkte-Spiel" um Platz 6, sprich den Europapokal. "Es geht nicht mehr um Inhalt oder Taktik, sondern um Leidenschaft", formulierte es Toppmöller am Donnerstag.
Ebimbe, Götze und Skhiri zurück
Der Coach will deswegen auch mit Gewohnheiten brechen. Bislang hatte die Eintracht unter ihm versucht, gepflegt von hinten herauszuspielen. Doch gegen die früh attackierenden Augsburger wolle man das Spiel "einfach" gestalten, so Toppmöller. Körperlichkeit und Intensität seien die Stichpunkte - wohl wenige symbolisieren diese Tugenden des formstarken Gegners wie Kristijan Jakic, vormaliger Frankfurter Spieler. Er kehrt nach seiner Verletzung wohl genau für das Spiel gegen seinen Ex-Klub zurück.
Ob er Jakic nicht nun auch gerne in seiner Mannschaft hätte, wurde Toppmöller gefragt. "Es freut mich für ihn, dass der Wechsel aus seiner Sicht aufgegangen ist, aber die Probleme an der Achillessehne, die er zuletzt hatte, gab es bei uns auch", relativierte der Trainer.
Immerhin hat er selbst mehr Optionen als in der Vorwoche: Junior Dina Ebimbe nach Sperre und Ellyes Skhiri sowie Mario Götze nach Verletzungen melden sich wieder zurück. Jena-Matteo Bahoya fällt hingegen aus.
Ekitike mit guten Eindrücken
"Problemfall" Hugo Ekitiké beeindruckte Toppmöller im Training und ist "ein Kandidat für die Startelf". Gut möglich, dass der Franzose als Sturmspitze agiert, Omar Marmoush dafür auf den Flügel rückt und Götze die Zehn bekleidet. Einen Härtefall gibt es auf der linken Seite, hier balgen sich weiterhin Philipp Max und Niels Nkounkou um die Startelf. "Die zwei beleben sich gegenseiteig", meinte Toppmöller. Und da ist ja noch Makoto Hasebe, der in dieser Woche sein Karriereende im Sommer bekanntgab.
Topmöller wusste davon zwei Tage vorher durch ein persönliches Gespräch mit dem Japaner, der auch ein guter Typ für die Kabine sei. "Es wird ein herber Verlust werden, aber bis dahin brauchen wir ihn noch." Tatsächlich kommt es nun im Kampf um Europa auf jeden an - egal ob 40 Jahre oder nicht.