Eintracht Frankfurts nächste Generation Young Guns in den Startlöchern

Sportlich verliefen die letzten Wochen überschaubar für Eintracht Frankfurt. Grund zur Freude machen aber gerade mehrere junge Spieler, die vor der Saison niemand auf dem Zettel hatte.

Can Uzun, Nathaniel Brown und Nnamdi Collins
Can Uzun, Nathaniel Brown und Nnamdi Collins Bild © Imago Images
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Im Hintergrund sieht man ein Fussballstadion, davor links das Logo vom RB Leipzig und rechts das Logo der Eintracht Frankfurt
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Was bekommt man mit 20 Jahren wohl zu Weihnachten geschenkt? Vielleicht eine neue Play Station? Einen Ikea-Gutschein, um sich die Studentenbude einzurichten? Oder doch etwas ganz anderes? Nnamdi Collins, 20 Jahre junger Verteidiger von Eintracht Frankfurt, hat jedenfalls schon gut eine Woche vor Heiligabend sein dickstes Geschenk auspacken dürfen: Eine Vertragsverlängerung bei der Eintracht bis 2030, mutmaßlich einhergehend mit einer saftigen wie verdienten Gehaltserhöhung.

Sportlich liefen die letzten Wochen nicht ganz so optimal für Eintracht Frankfurt, es setzte Niederlagen gegen RB Leipzig sowie in der Europa League gegen Lyon, obschon das freilich Gegner sind, gegen die man mal verlieren kann. Dennoch gibt es bei den Hessen Grund zur Freude. Denn im Schatten der ersten Garde Hochbegabter a la Hugo Ekitiké, Hugo Larsson oder Farés Chaibi, die die Eintracht in ihren Reihen weiß, schickt sich gerade schon die nächste Generation Talente an, sich in den Vordergrund zu spielen. Collins ist da das beste Beispiel.

Blitzsaubere Leistungen und U21-Nominierungen

Im Sommer 2023 aus der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund gekommen, schien Collins eher ein Talent der Marke "Kann klappen, muss aber nicht". Seine ersten Sporen verdiente er sich in der U21 der Eintracht in der Regionalliga, rückte immer näher an die erste Mannschaft und zeigt dort, seit er gegen Gladbach im Pokal reingeworfen wurde, blitzsaubere Leistungen. Nominierung für die Deutsche U21 inklusive. "Nnamdi Collins ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie zuverlässig es uns mittlerweile als Verein gelingt, jungen Talenten einen klaren Entwicklungsplan aufzuzeigen und diesen in die Tat umzusetzen", freute sich Sportdirektor Timmo Hardung anlässlich der Verlängerung.

Auch Nathaniel Brown schickt sich gerade an, besagten Entwicklungsplan in die Tat umzusetzen. Beim 1:2 gegen RB schoss der 21-Jährige sein drittes Tor, zwei Assists kommen noch dazu, macht Platz drei in der teaminternen Scorerwertung. Auch Brown war vor der Saison nicht unbedingt als potenzieller Shooting Star auf der Liste, für den Europa-League-Kader wurde er nicht einmal nominiert. Seit dem Spiel gegen Gladbach ist er praktisch Stammspieler, auch weil Konkurrent Niels Nkounkou schwächelt. "Er macht es seit ein paar Wochen überragend. Momentan ist er eine feste Größe", lobte Trainer Dino Toppmöller nach Browns Gala gegen Heidenheim, bei der er drei Tore vorbereitete.

"Uzun hat uns eine gute Ballsicherheit gegeben"

Dabei schien Can Uzun (19), der mit Brown im Doppelpack aus Nürnberg kam, der aussichtsreichere Neuzugang. Die ersten Wochen gestalteten sich für Uzun allerdings schwierig, mehr als Kurzeinsätze waren zunächst nicht drin. Das hat sich geändert. Aktuell spielt Uzun regelmäßig und deutet seine Klasse immer klarer an.

Gegen Bochum und Augsburg erzielte er seine beiden ersten Saisontore, sein Assist auf Brown mit der Außenseite gegen Leipzig bezeugte sein außergewöhnliches Talent. Schon gegen Lyon legte Uzun als Joker ein Tor auf, "er hat uns eine gute Ballsicherheit gegeben. Das ändert viel am Spiel, wenn du dich vorn festsetzen kannst", lobte Toppmöller im Anschluss. Gut möglich, dass gerade Uzun in der Rückrunde einen weiteren Schritt macht.

Krösche: "Oscar, Nene und auch Can haben es sehr gut gemacht"

Das gilt auch für Oscar Höjlund. Als in Leipzig nach 52 Minuten Mo Dahoud vom Feld ging, wurde er nicht etwa durch Mario Götze oder Ellyes Skhiri ersetzt, sondern durch Höjlund, der sich erst vor kurzem von einem Mittelfußbruch erholt hat. Schon vor seiner Verletzung galt Höjlund als Startelfkandidat, bei der Eintracht war man intern begeistert vom Leistungsniveau des erst 19-Jährigen. Auch gegen Leipzig zeigte Höjlund – giftig, laufstark, präsent –, dass er ein zentraler Spieler der Eintracht werden kann.

Dafür hat er freilich noch Zeit, auch werden, wie bei Collins, Brown und Uzun, noch Leistungsschwankungen dazukommen. Aber die Richtung stimmt. "Oscar, Nene und auch Can haben es sehr gut gemacht. Das war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung für sie", sagte Sportvorstand Markus Krösche nach dem Spiel in Leipzig. Ihre Verträge laufen noch eine Weile, gut möglich aber, dass auch sie demnächst noch einmal angepasst werden.

Quelle: hessenschau.de