Eintracht-Manager setzt auf Konstanz im Kader Krösche zieht erste Bilanz: "Sind stabiler geworden"
Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche ist mit den ersten Wochen der Saison zufrieden - damit lobt er ein Stück weit auch seine eigene Arbeit. Denn die gerade abgelaufene Wechselphase soll Vorbild für weitere sein.
Manchmal kann dieses hyper-hektische Fußballbusiness doch noch wohltuend einfach sein. Gerade dann, wenn Leute es erklären, die viele Jahrzehnte mittendrin stecken, die Entwicklungen kommen und gehen sahen, die das vermeintlich Komplexe herunterbrechen: Rudi Völler zum Beispiel, derzeit zwar DFB- Sportdirektor, aber irgendwie doch immer noch aller Tante Käthe. Der Hanauer Bub also, das erzählte Markus Krösche am Dienstag, habe früher einmal zum heutigen Sportvorstand von Eintracht Frankfurt gesagt: "Markus, es ist immer gut, wenn du ab und an mal ein Spiel gewinnst."
Insofern war der Zeitpunkt, an dem sich Krösche vor die versammelte Frankfurter Pressemeute begab und seine Transferbilanz-Pressekonferenz abhielt, ein guter. Der sehenswert herauskombinierte 3:1-Heimsieg gegen Hoffenheim verleiht der ganzen Eintracht früh in der Saison reichlich Aufwind. Es wirkt, als gehe alles leicht vom Fuß – nicht nur dem furiosen Sturmduo Hugo Ekitiké und Omar Marmoush. "Für das Team, den Trainer, das Umfeld war es wichtig, dass wir gewonnen haben. Ein guter Anfang", sagte Krösche, was gleichzeitig bedeuten sollte: nur ein Anfang.
Europacup in diesem Jahr - und dem nächsten auch
Die Ziele für diese Spielzeit sind hoch. Die Eintracht will mindestens genauso, eher besser abschneiden als vergangene Spielzeit. "Wir wollen um internationale Plätze spielen, die Europa League ist sicher ein Ziel", sagte Krösche. Darüber hinaus wäre es nett, würde die Mannschaft in den Cup-Wettbewerben erfolgreicher spielen als vergangene Runde. "Im DFB-Pokal wollen wir gegen Gladbach weiterkommen, in der Europa League ins Achtelfinale einziehen", so Krösche, der mit einer besonders anstrengenden Saison rechnet.
Der Grund: Zu den schon aus den vergangenen Jahren bekannten Dreifach-Strapazen gesellt sich diesmal der veränderte Europapokal-Modus. Trainer und Team müssen sich nicht mehr nur auf drei Kontrahenten, sondern gleich auf deren acht einstellen. Der Workload wachse dadurch, sagte Krösche, "die Gegnervorbereitungen werden größere Umfänge haben".
Konstanz im Kader
Ganz grundsätzlich sieht der Sportchef die Mannschaft dafür gut aufgestellt, was logisch ist, hat er sie doch federführend zusammengestellt. "Der Transfermarkt war nicht so wild wie letztes Jahr", sagte Krösche, zumal die Eintracht frühzeitig am Markt agiert habe, es daher einen großen Umbruch wie im Sommer 2023 diesmal nicht gab. Krösche legte auf Kontinuität viel Wert und will das auch künftig beibehalten.
"Wir haben Strukturen geschaffen, um den Kader in den nächsten Jahren weitestgehend zusammenzuhalten", sagte er. Die Mannschaft ist relativ jung, die allermeisten Spieler verfügen über lange Vertragslaufzeiten. "Wir wollen eine Konstanz in den Kader bekommen und eine hohe Fluktuation vermeiden."
Toppmöller macht "einen guten Job"
Aber klar, so Krösche, natürlich werde es immer mal wieder Abgänge von Leistungsträgern geben, "weil sie sich schneller entwickeln oder unsere Rahmenbedingungen erfüllt werden." Bei Omar Marmoush und Eric Dina Ebimbe zum Beispiel boten die interessierten Clubs nicht genug - also gab es keine Deals.
Dass die Mannschaft im Kern beisammen geblieben ist, sei in dieser frühen Saisonphase spürbar. "Alle sind ein Jahr weiter", so der Manager, die Automatismen würden besser greifen, "wir sind stabiler geworden". Auch Dino Toppmöller schloss Krösche in diese Analyse mit ein. Der Trainer entwickele sich "hinein in seine Rolle" bei diesem großen Club mit viel Aufmerksamkeit und Emotionalität, "er macht einen guten Job". Wohlgemerkt: Einen Job, der deutlich leichter fällt, wenn die Ergebnisse stimmen.