Selbstbewusster 18-Jähriger Eintracht-Neuzugang Can Uzun: Der Hype ist real
Can Uzun tritt in Frankfurt das erste Mal vor die Presse und legt einen selbstbewussten Auftritt hin. Eines ist dabei offensichtlich: Der hochtalentierte Eintracht-Neuzugang hat viel vor.
Unbemerkt von der ganz großen Öffentlichkeit hat Can Uzun seine Spuren in Frankfurt längst hinterlassen. Am Riederwald. Dort nämlich lief er bereits zweimal für die Junioren des 1. FC Nürnberg auf. 3:1-Sieg mit der U17, 2:0-Erfolg mit der U19 der Clubberer gegen die heimische Eintracht. Und, na klar, alle fünf Gästetore erzielte Can Uzun. Es ist dies natürlich nicht der entscheidende Grund, weshalb sich der hessische Bundesligist seit Monaten um die Dienste des türkischen Nationalspielers bemüht hatte und sie sich letztlich bis 2029 sicherte. Vielmehr ist es dessen positive Entwicklung im Profibereich. Ein Grund ist es aber eben schon.
Denn Can Uzun performt seit Jahren, wurde vom jugendlichen Überflieger sofort zum professionellen Senkrechtstarter. Seine Entwicklung war früh absehbar. 16 Tore erzielte er vergangene Spielzeit für Nürnberg, was ihn zum besten Kicker der zweiten Liga machte. Auch beim Trainingsauftakt in Frankfurt fiel sein Name bei den Fans am häufigsten.
Die Nummer 10 soll es irgendwann sein
Am Hype um seine Person scheint Uzun nichts auszusetzen zu haben. "Das gefällt mir", ließ er am Donnerstag bei einer Presserunde wissen, "darauf arbeitet man als junger Spieler hin." Ohnehin legte er einen selbstsicheren Auftritt hin, antwortete kurz wie bestimmt. Ist ihm der Wechsel vom Jugendclub aus Nürnberg nach Frankfurt schwergefallen? "Ich hatte schöne Jahre in Nürnberg, aber irgendwann muss ich den nächsten Schritt gehen." Warum zur Eintracht? "Perfekter Ort, perfekter Verein für mich." Worauf freut er sich am meisten? "Die europäischen Nächte sollen krass sein." Und woher kommt eigentlich dieses riesige Selbstvertrauen? "Das war schon immer so. Ich will selbstbewusst sein, aber nicht abgehoben."
Auch die Trikotnummer 10 wolle er gerne mal tragen, so Uzun weiter, vorerst beließ es die Eintracht noch bei der 20. "Aber ich werde hart dafür arbeiten, sie mal tragen zu können." Ein forscher Auftritt, keine Frage.
Toppmöller warnt vor zu hohen Erwartungen
Dabei ist Uzun doch gerade erst 18 Jahre alt. Er zockt gerne Playstation, einen Führerschein besitzt er noch nicht. Sein ehemaliger Nürnberg- und jetziger Eintracht-Mitspieler Nathaniel Brown nimmt ihn mit zum Training. Oder aber sein Vater, Özcan Uzun, der die Karriere seines Sohnes von Tag eins begleitet und sogar der erste Trainer war. "Er ist die wichtigste Person im Fußball für mich", sagt Uzun junior, "von ihm habe ich Fußball gelernt". Die Eltern werden ihren Sprössling häufig in Frankfurt besuchen.
Dino Toppmöller tritt derweil bewusst auf die Bremse. Eine Erwartungshaltung an Uzun zu formulieren, so der Trainer, "wäre dem Jungen nicht fair gegenüber". Stattdessen solle er erst einmal richtig ankommen bei der Eintracht. Ganz grundsätzlich aber ist auch Toppmöller vom bisher verheißungsvollsten Neuzugang überzeugt. "Er hat großes Potenzial, einen unheimlich guten Abschluss, ist ein schlauer Spieler."
Große Konkurrenz macht Uzun keine Sorgen
Welchen Posten der Coach für den Offensivspieler vorgesehen hat, ist noch nicht ganz klar. Da werde er, Toppmöller, erstmal die Vorbereitung abwarten, "und dann schauen wir, was für ihn und die Mannschaft das Beste ist". Uzun kann in der Spitze, aber auch leicht dahinter agieren, "am liebsten im Halbraum" zwischen Mittelfeld und Angriff, wie er selbst sagt.
Doch die Konkurrenz ist groß, Hugo Ekitiké und Omar Marmoush sind vorne gesetzt, dahinter stehen Leute wie Farès Chaibi, Ansgar Knauff oder gar Mario Götze zur Verfügung. Von Igor Matanovic ganz zu schweigen, der mit seiner Größe und Breite noch einmal einen anderen Angriffs-Stil einbringt. "Ich möchte keine großen Töne spucken, aber natürlich möchte ich viel so schnell wie möglich erreichen." Es ist offensichtlich: Can Uzun brennt auf Einsätze. Gehen die Leistungen mit den Ankündigungen einher, wird die Eintracht ihn nicht daran hindern.