Drittes Pflichtspiel ohne Sieg Eintracht rettet Remis gegen Wolfsburg und verliert Koch
Wieder kein Sieg für Eintracht Frankfurt. Gegen Wolfsburg reicht es nur zu einem Unentschieden. Ein junger Joker bewahrt wenigstens einen Punkt.
Eintracht Frankfurt tritt nach der Qualifikation für das Europa-League-Achtelfinale in der Bundesliga auf der Stelle. Drei Tage nach dem Spiel in Rom erreichten die Hessen am Sonntag im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg nur ein 1:1 (0:0) und kamen zum zweiten Remis hintereinander in der Liga. Gegen die in dieser Saison überraschend starken Niedersachsen mit Ambitionen auf die Europacup-Plätze glich Can Uzun (81.) die Führung für Wolfsburg nach einem Eigentor des Brasilianers Tuta (50.) aus.
Die Eintracht ist weiter Dritter der Tabelle und verpasste es, ihren Punkte-Vorsprung auszubauen. Frankfurt hat nun 38 Zähler, Leipzig als Vierter und erster Verfolger nun 33 Punkte.
Theate fest verpflichtet
Eine gute Nachricht lieferte die Eintracht bereits vor dem Anpfiff. Sie zog bei Arthur Theate die Kaufoption, um den Verteidiger langfristig an den Verein zu binden. Die Hessen haben den belgischen Nationalspieler bis 2029 verpflichtet. Bislang war er von Stade Rennes nur ausgeliehen. Theate zählt zu den Leistungsträgern im Team und kommt seit Saisonbeginn auf 26 Pflichtspiele.
Auch gegen Wolfsburg stand Theate in der Startelf. Ebenso wie Mario Götze, der zuletzt beim Europa-League-Spiel in Rom eine Verschnaufpause bekam. Verzichten musste die Eintracht hingegen weiter auf Elye Wahi. Der aus Marseille verpflichtete Stürmer als Ersatz für den abgewanderte Torjäger Omar Marmoush ist noch nicht fit. Womöglich kommt Wahi im nächsten Bundesligaspiel zum Einsatz, wie Trainer Dino Toppmöller sagte.
Koch verletzt ausgewechselt
Der Coach hatte sein Team vor der Partie gewarnt, dass mit den Wölfen ein auswärtsstarker und "unangenehmer Gegner" auf sein Team zukommen werde. Und wie gefährlich die Niedersachsen mit der viertbesten Offensive der Liga sind, zeigte sich früh. Joakim Maehle kam bereits nach zwei Minuten völlig frei zum Abschluss. Aber seine Volley-Abnahme am Fünfmeterraum ging übers Tor. Glück für die Eintracht.
Die Eintracht meldete sich mit einem Flachschuss von Ansgar Knauff an (7.). VfL-Keeper Kamil Grabara hatte damit aber keine Probleme. Pech hatte die Eintracht, dass Robin Koch verletzungsbedingt früh vom Platz musste (15.). Der Abwehr-Chef landete nach einem Zweikampf unsanft auf dem Boden und griff sich schmerzverzerrt an die linke Schulter. Rasmus Kristensen kam für den Nationalspieler ins Team.
Weder die Eintracht noch die Gäste erspielten sich im ersten Abschnitt weitere nennenswerte Torchancen nach dem verheißungsvollen Beginn. Das Geschehen spielte sich meist, arm an Höhepunkten, zwischen den Strafräumen ab. Frankfurt hatte zwar etwas mehr Spielanteile, ließ aber die nötige Präzision im Offensivspiel vermissen. Auch das ein oder andere Missverständnis im Zusammenspiel verhinderte das Herausspielen von Torchancen. Die etwas kraftlos wirkende Eintracht kam nur zu drei Torschüssen, die Gäste auf sechs.
Tutas Fehler führt zum Gegentor
Nach der Pause dauerte es wie zu Spielbeginn nicht lange, bis der Puls der Zuschauer im Waldstadion nach oben ging. Grund zu Freude hatten aber nur die Gäste-Fans, als Wolfsburg durch in Führung ging (50.). Vorausgegangen war ein Abwehrfehler von Verteidiger Tuta. Der Brasilianer konnte eine Kopfball-Vorlage in die Spitze nicht klären. Und der algerische Stürmer Mohammed Amoura spitzelte den Ball vorbei am herausgestürmten Eintracht-Schlussmann Kevin Trapp ins Tor. Tuta fälschte ihn am Ende noch ab - Eigentor!
Die Eintracht geriet damit unter Zugzwang. Zwar bemühten sich die Gastgeber, mehr Druck aufzubauen, doch über weite Strecke fehlte die Durchschlagskraft. Sturmspitze Hugo Ekitiké gelang wenig über weite Strecken. Ein Aktivposten und Knipser wie Marmoush wurde schmerzlich vermisst. Seine Qualität im Kollektiv wett zu machen, wie von Toppmöller gefordert, misslang weitgehend.
Uzun kommt und trifft
Bei einem seiner wenigen Torabschlüsse traf Ekitiké nach 77. Minuten die Latte. Es war ein Hallo-wach-Signal. Denn vier Minuten später gelang dem einwechselten Uzun per Kopf nach einer Flanke des ebenfalls gebrachten Jean-Matteo Bahoya der Ausgleich. Es war das dritte Saisontor des 19-jährigen Top-Talents. Niels Nkounkou schoss danach knapp übers Tor und verpasste die Führung (84.). Ein weiterer Schuss von Uzun strich am Kasten vorbei (90.+3). Mehr sprang aber nicht mehr heraus. Und so war es am Ende ein Remis, mit dem kein Team zufrieden sein konnte.
Im nächsten Bundesligaspiel tritt die Eintracht am Samstag (18.30 Uhr) im Abendspiel bei Borussia Mönchengladbach an.