Eintracht selbstbewusst vor Kracher-Duell Mit Bodenhaftung den BVB niederringen

Ohne Angst und wohl auch ohne Omar Marmoush will Eintracht Frankfurt der kriselnden Borussia aus Dortmund begegnen. Und im besten Fall ein wohliges Polster zwischen sich und das vermeintliche Spitzenteam legen.

Nur unfair zu stoppen: Eintracht-Stürmer Hugo Ekitiké wird im Hinspiel von Dortmunds Emre Can ausgebremst.
Nur unfair zu stoppen: Eintracht-Stürmer Hugo Ekitiké wird im Hinspiel von Dortmunds Emre Can ausgebremst. Bild © Imago Images
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Dino Toppmöller auf der Pressekonferenz
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Seine Späher rüberschicken an den nur wenige hundert Meter vom Eintracht-Stadion entfernten DFB-Campus wird Dino Toppmöller nicht. Dort nämlich, in Niederrad, feilt gerade die Dortmunder Borussia an ihrer Form, die - sagen wir es, wie es ist - zuletzt miserabel war. Gegen Leverkusen und vor allem in Kiel verhunzten die Schwarz-Gelben den Jahresauftakt gehörig. Toppmöller aber verzichtet nicht etwa aus Überheblichkeit auf eine nähere Draufsicht des Kontrahenten, der direkt aus Kiel nach Frankfurt gejettet war, sondern aus einem anderen Grund: "Wir wollen ganz bei uns bleiben."

Eintracht Frankfurt gegen Borussia Dortmund, ein Traditionsduell in einer pickepackevollen Arena, Senkrechtstarter gegen Abgestürzte, noch dazu am Freitagabend (20.30 Uhr/im Liveticker und Audiostream) als Bundesliga-Topspiel zum Auftakt der Rückrunde gelabelt. Da gibt es viele Geschichten, die das Spiel im Vorfeld schreibt, die der Frankfurter Fußballlehrer aber versucht weitestgehend auszublenden: "Wir wollen im Hier und Jetzt bleiben und Dortmund niederringen mit allem, was wir haben."

Marmoush-Einsatz wackelt mehr denn je

Hilfreich wäre, würde Omar Marmoush dann noch nicht bei Manchester City in Lohn und Brot steht (wobei es weniger Brot als Lohn sein dürfte). Zu Marmoush also, so Toppmöller am Donnerstagmittag, gebe es "keine neue Wasserstandsmeldung. Er wird im Normalfall spielen". Am Abend kamen dagegen Meldungen auf, wonach der Marmoush-Transfer nun doch fix sei. Die Clubs bestätigten das noch nicht. Ein Einsatz von Marmoush gegen Dortmund aber ist mittlerweile unwahrscheinlich.

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Toppmöller zur Sperre: "Eigentlich ein Freispruch"

Beim Europa-League-Auswärtsspiel in Lyon hatte Dino Toppmöller nach Spielschluss die Rote Karte gezeigt bekommen. Der lettische Schiedsrichter Andris Treimanis empfand die Äußerungen des Frankfurter Trainers als zu kritisch. Die Strafe für Toppmöller ist nun bekannt: Er wird kommenden Donnerstag im Heimspiel gegen Ferencváros Budapest nicht an der Seitenlinie stehen dürfen. Der Coach nahm’s mit Humor: "Ein Spiel, das ist eigentlich ein Freispruch." In der Tat handelt es sich um die Mindeststrafe bei einer Roten Karte.

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Die Gäste-Mannschaft von Trainer Nuri Sahin, die das Hinspiel etwas glücklich mit 2:0 gewonnen hatte, hat derweil eine mehr als enttäuschende Hinrunde hinter sich, ist nur Tabellenzehnter und hat bereits acht Zähler Rückstand auf die drittplatzierte Eintracht. Mit einem Heimsieg könnten die Hessen endgültig davonziehen. Toppmöller findet bei aller Kriselei des Gegners jedoch: "Sie haben eine Mannschaft mit hoher individueller Qualität. Borussia Dortmund steht vom Kader, vom Budget und den Ambitionen her ein Stück über uns."

Toppmöller denkt über Novum nach

Rasch lenkte der Coach dann aber den Fokus wieder auf sein Team, das immerhin mit zwei Siegen ins Jahr gestartet ist. "Es kommt weniger darauf an, was der BVB macht, sondern was wir auf den Platz bekommen", sagte Toppmöller, der seiner Mannschaft eine "tolle Entwicklung" attestierte. "Trotzdem sollten wir mit beiden Füßen auf dem Boden und demütig bleiben." Eine Abheb-Gefahr ist bei der Eintracht bisher aber ohnehin nicht auszumachen.

Personell kann der Coach nahezu auf den kompletten Kader bauen, einzig der langzeitverletzte Aurèle Amenda fehlt. Nicht unwahrscheinlich ist, dass Toppmöller daher auf die identischen Spieler in der Startelf vertrauen wird wie auf St. Pauli und gegen Freiburg, was ein Novum in dieser Runde wäre.

Verraten wollte Toppmöller seine Ideen dazu nicht, "aber das liegt im möglichen Bereich, weil wir ja gerade erst mit dem Drei-Tages-Spielrhythmus anfangen". Voraussetzung für eine unveränderte Startelf: dass das, was Toppmöller am Donnerstag um 14.06 Uhr zu Marmoush sagte, auch eineinhalb Tage später noch Bestand hat. Könnte schwierig werden.

So könnte die Eintracht spielen

Die mögliche Eintracht-Aufstellung gegen Dortmund.
Die mögliche Eintracht-Aufstellung gegen Dortmund. Bild © hr

Redaktion: Daniel Schmitt

Sendung: hessenschau Sport,

Quelle: hessenschau.de