Pflichtsieg gegen Holstein Kiel Eintracht schießt sich warm für die Topspiel-Wochen
Eintracht Frankfurt schüttelt die nervige Remis-Serie locker ab und setzt sich gegen Holstein Kiel durch. Nachdem die Pflicht erfüllt ist, richten sich die Blicke auf das Topspiel-Doppel.
Dino Toppmöller hatte einen Sieg gefordert, der Trainer hat ihn bekommen: Eintracht Frankfurt setzte sich am Sonntagabend in der Fußball-Bundesliga locker-leicht gegen Schlusslicht Holstein Kiel durch. Die Hessen beendeten mit ihrem 3:1 (2:0)-Pflichterfolg nicht nur die drei Spiele andauernde Unentschieden-Serie, sie festigten damit auch ihren dritten Tabellenplatz. Auf den ersten Nicht-Champions-League-Rang beträgt der Vorsprung der Hessen schon sechs Punkte. Der Heimdreier war auch deshalb so wichtig, weil für die Frankfurter nun die Knaller-Wochen anstehen. Erst geht es zum FC Bayern, dann daheim gegen Leverkusen. Erster gegen Dritter, Dritter gegen Zweiter, viel mehr geht nicht.
Gegen Kiel trugen sich Mittelfeldspieler Hugo Larsson (18. Spielminute), Verteidiger Tuta (37.) und Stürmer Can Uzun (60.) für die Eintracht in die Torschützenliste ein. Kiel verkürzte durch Finn Porath (73.). Zudem vergab der Frankfurter Torjäger Hugo Ekitiké noch einen Hand-Elfmeter (45.).
Larsson trumpft auf, Hojlund humpelt
In der Startelf hatte Trainer Toppmöller dem zuletzt ob seiner Reservistenrolle etwas mürrischen Uzun eine Bewährungschance gegeben. Der 19-Jährige erhielt den Vorzug vor den beiden Wintereinkäufen Elye Wahi und Michy Batshuayi. Toppmöller bezeichnete die Nominierung als "Belohnung" für die zuletzt guten Leistungen Uzuns - und sollte bestätigt werden. Uzun erzielte einen Treffer selbst und bereitete einen weiteren vor. Im Zentrum des Feldes bildeten zudem Oscar Hojlund und Larsson, beide 20, das Frankfurter Bubi-Mittelfeld.
Nach einer gemächlichen Anfangsviertelstunde eröffnete letztgenannter Profi dann auch das Spiel. Rasmus Kristensen flankte den Ball von rechts in die Mitte, Nathaniel Brown ließ gekonnt per Kopf abtropfen, ehe Larsson zur Frankfurter Führung traf (18.). Das Besondere daran: Der Schwede vollendete nicht etwa mit Fuß oder Kopf, sondern drückte den Ball mit seinem Knie ins Netz. Ein raffiniertes Ding.
Überhaupt: Larsson zeigte auch fernab seines dritten Bundesliga-Saisontores eine starke Leistung, lenkte die Angriffe, bestimmte das Tempo. Ärgerlich aus Frankfurter Sicht war dagegen, dass sein Mittelfeld-Partner Hojlund im Spielverlauf mit einer Fußverletzung ausgetauscht werden musste.
Ekitiké verpasst Entscheidung, Uzun holt sie nach
Deutlich simpler als beim 1:0 ging es dann beim zweiten Eintracht-Treffer zur Sache. Die Gastgeber führten eine Ecke kurz aus, Uzun flankte in die Mitte, wo Tuta den Ball am langen Pfosten in den Kasten schoss (37.). Dass die Frankfurter dennoch nur mit diesem 2:0 in die Kabine gingen, lag an einem recht lässig verschossenen Hand-Elfmeter von Ekitiké. Er scheiterte an Kiels Keeper Thomas Dähne (45.).
Doch die Eintracht moderierte die Partie auch nach dem Seitenwechsel sehr konzentriert, ließ hinten nichts zu und nutzte vorne die teils eklatanten Fehler der Gäste aus. So fing Uzun nach einer Stunde einen Pass durchs Zentrum ab und stand plötzlich frei vor dem Kasten. Ein satter Schuss ins Eck, das 3:0, das vierte Ligator des jungen Angreifers, die Entscheidung eines ohnehin einseitigen Fußballspiels. Daran änderte auch der Treffer von Porath zum 1:3 nichts mehr (73.). Für die Eintracht gilt daher: Die Topspiel-Wochen können kommen.