Abgang des Stürmers "alternativlos" Krösche zu Kolo Muani: "Wiedereingliederung wäre sehr schwer geworden"
Markus Krösche, Sportvorstand von Eintracht Frankfurt, hat sich vor dem Spiel gegen Köln zum Abgang von Randal Kolo Muani geäußert. Auch die Fans im Stadion taten ihre Meinung kund.
Für Markus Krösche war der Abschied von Topstürmer Randal Kolo Muani in Richtung Paris am Ende "alternativlos", weil die 95 Millionen Euro Ablöse "bis auf eine kleine Differenz" nah an der Wunschsumme der Frankfurter lag. Das sagte der Sportvorstand von Eintracht Frankfurt am Sonntag vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln in einer Presserunde.
"Völlig anderer Fall als bei Kostic"
"Die Wiedereingliederung wäre sehr, sehr schwer geworden. Das ist ein völlig anderer Fall gewesen als bei Filip Kostic", ergänzte Krösche anschließend beim Sender Dazn. Muani, der zuvor in den Streik getreten war, zeigte damit ein ähnliches Verhalten wie Filip Kostic im August 2021. Der Serbe blieb damals, die Wiedereingliederung gelang und Kostic wurde mit der Eintracht nicht mal ein Jahr später Europokalsieger. Bei Kolo Muani nahm die Geschichte bekanntermaßen ein anderes Ende: Er wechselte in der Nacht auf Samstag zu Paris Saint-Germain.
"Manchmal muss man entscheiden: Nicht findet man den kleinstmöglichen Nenner, sondern verhindert man den größtmöglichen Schaden", ergänzte Krösche zu Überlegungen, ob die Eintracht nicht hätte ein Zeichen setzen müssen. Man habe für den Verein entschieden, so Krösche: "Wir sind Gewinner, das muss man ganz klar sagen. Wir haben nahezu das bekommen, was wir haben wollten."
100 Millionen Euro Ablöse hatten die Frankfurter ursprünglich gefordert. Und zudem auf Ersatz in Person von Hugo Ekitike von PSG spekuliert. In den Verhandlungen mit dem Verein habe man aber "finanziell zu weit auseinander" gelegen, so der Frankfurter Sportvorstand.
Fans mit Transparent an Kolo Muani
Die unschönen Begleitumstände des Muani-Abgangs wollte Krösche nicht mehr bewerten. Das übernahmen die Eintracht-Fans, die vor der Partie ein großes Banner in der Nordwestkurve zeigten. "Kohle Muani - Geld verändert nicht den Charakter, es macht ihn nur sichtbar", war darauf zu lesen.
Baumgart sieht Streik-Problem bei den Beratern
Kölns Trainer Steffen Baumgart konnte die in den vergangenen Tagen aufkommende Verärgerung auf Frankfurter Seite indes nicht ganz nachvollziehen. "Frankfurt hat durch zwei Transfers 130 Millionen Euro eingenommen. Alle tun, als ob hier irgendwer ein Verbrechen begangen hätte. Ich bin mir relativ sicher, dass einige das feiern würden. Hier ist das nicht so", sagte Baumgart und spielte damit auf die Ablösesummen für Kolo Muani und Jesper Lindström an. Gleichwohl sei das eine Frechheit mit dem Streik. "Aber da muss man sich halt eher mit den Beratern beschäftigen und nicht mit den Spielern."