Eintracht-Stürmer Hugo Ekitiké Appell an den Hoffnungsträger
Hugo Ekitiké sticht bei Eintracht Frankfurt auch in dieser Vorbereitung mit seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten heraus. Bloß ist das dem Frankfurter Trainer Dino Toppmöller nicht genug. Er will vor allem mehr Einsatz sehen.
Die Frankfurter Eintracht hat offenbar ihren Superstürmer gefunden. Selbstbewusst, fleißig, treffsicher. Allerhand Lob prasselt nieder auf ihn - von den Medien, vom Trainer, vom Sportvorstand. Ja, Hugo Ekiti …, äh, Igor Matanovic ist der Mann der Stunde beim hessischen Fußball-Bundesligisten. Eine echte Überraschung.
Noch vor drei Wochen standen schließlich andere Spieler im Fokus. Can Uzun etwa, der den extrem hohen Erwartungen von Teilen des Umfelds bisher auf dem Feld noch nicht ganz gerecht werden konnte, was ob seines Alters, 18 Jahre, jedoch nicht weiter überbewertet werden sollte. Das kann und wird beim Blick auf Qualität, Talent und Ehrgeiz des Offensivspielers wohl alles noch kommen. Oder natürlich, um zum Anfang zurückzukehren, Hugo Ekitiké.
Extraklasse gegen Louisville
Der Frankfurter Rekordeinkauf hat seit seinem Winterwechsel aus Paris ins Hessische bekanntlich etwas länger Anlauf genommen, um im Saisonendspurt doch noch verlässlich zu liefern. Fünf Scorerpunkte in den letzten fünf Spielen, darunter vier eigene Treffer. Ekitiké katapultierte sich binnen kürzester Zeit vom vermeintlichen 20-Millionen-Euro-Flop zum absoluten Hoffnungsträger für die kommende Spielzeit.
Die grundsätzliche Klasse des 22 Jahre alten Angreifers ist unbestritten, zu bestaunen unter anderem beim herrlichen 1:0 gegen Louisville, als er erst schnellen Schrittes in die Tiefe startete, dann vorbeidribbelte mit enger Ballführung an seinem Gegenspieler und die Kugel schließlich locker reinschlenzte ins lange Eck. Ein Treffer, den nicht jeder Profi erzielt. Wohl kaum ein anderer im Frankfurter Kader.
Die Mahnung Toppmöllers
Trainer Dino Toppmöller aber sprach im Anschluss an den Louisville-Test dennoch eine Mahnung an Ekitiké aus. Zum einen nämlich sei der Konkurrenzkampf in vorderster Linie, siehe Matanovic, eröffnet. Zum anderen "muss Heki läuferisch in der Verfassung sein, dass er so marschiert wie Igor". Ein Quervergleich, der zumindest mal aufhorchen ließ.
Es ist dies, die körperliche Fitness, nämlich kein unbekanntes Thema mit Blick auf Ekitikés Vita. Vom Weltclub PSG kam er im Winter in einer Verfassung, die manch Amateurkicker besser hinbekommen. Nicht umsonst sagte Sportvorstand Markus Krösche während des USA-Trainingslagers im Bild-Interview: "Wenn Hugo topfit ist, hat er Fähigkeiten, die uns extrem helfen können." Wenn…
Potenzial zum "Top-Stürmer in Europa"
Ekitiké, der in der Sommerpause mit einem Personalcoach zusammenarbeitete, ist freilich weit von seiner Januar-Form entfernt. Im Training gehört er stets zu den Auffälligsten, diese Art von Fußballspiel, leichtfüßig, trickreich, abschlussstark, verkörpert sonst im Kader kaum ein Profi, am ehesten noch Omar Marmoush. Dass Toppmöller den Druck auf Ekitiké (leicht) erhöht, darf daher mehr als Ansporn denn als tiefergehende Kritik betrachtet werden.
"Er ist ein bescheidener Junge, der sehr glücklich ist, hier zu sein", sagt Manager Krösche und bescheinigt Ekitiké das Potenzial, "ein Top-Stürmer in Europa zu werden". Vor allem Konstanz wird dafür nötig sein. Und eben fleißige Trainingsarbeit.
Büffelherde reloaded?
Der Spieler selbst startet mit hohen Erwartungen in seine erste komplette Bundesliga-Saison. Er strebe nach der "bestmöglichen Version" von sich selbst, ließ er die Bild wissen. "Ich finde, ich bin auf einem guten Weg." Er wolle viele Tore schießen und mit dem Team gerade in den Cup-Wettbewerben angreifen.
Doch wie greift die Eintracht denn nun an? Matanovic hätte sich nach guten Leistungen und all dem Lob eine Startelfchance verdient, Marmoush aufgrund seiner letztjährigen Top-Saison sowieso. Und Ekitiké ist – wenn körperlich auf der Höhe – der mutmaßlich Beste der Abteilung Attacke. Es sei in diesem Zuge daran erinnert: In Frankfurt stürmten sich vor nicht all zu langer Zeit schon einmal drei Büffel gemeinsam in die Herzen der Fans.