Jüngster Spieler auf USA-Tour Eintracht-Talent Noah Fenyö: Reifen im Schatten der Stars

Kevin Trapp, Mario Götze, Hugo Ekitiké, auch Can Uzun - die großen Namen dominieren die Berichterstattung rund um Eintracht Frankfurt auch im USA-Trainingslager. An der Seite der Stars sammelt ein 18-Jähriger seine ersten Erfahrungen: Noah Fenyö.

Frankfurts Jüngster: Mittelfeldspieler Noah Fenyö.
Frankfurts Jüngster: Mittelfeldspieler Noah Fenyö. Bild © Imago Images
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Wenn die Frankfurter Eintracht wie in diesen Tagen das Herz von Europa weit hinter sich lässt, dann geschieht das vordringlich aus einem Grund: Sie wirbt - für den europäischen Fußball, für die Bundesliga, natürlich am meisten für sich selbst. Und sie nutzt dafür in den USA und Mexiko ihre bekanntesten Gesichter. Etwa den polyglotten Torwart Kevin Trapp, den smarten Typen mit Topmodel-Verlobter. Oder Mario Götze, nicht weniger clever, noch dazu Weltmeister-Torschütze anno 2014.

Geht es um hiesige Belange werden gerne auch drei, vier weitere Profis vor die Medien gebracht. Hugo Ekitiké, der Starspieler der nahen Zukunft zum Beispiel. Oder Can Uzun, das Supertalent mit dem Super-Selbstvertrauen. Manchmal auch der höfliche Ansgar Knauff und der lustige Timmy Chandler. Fernab jedweder Aufmerksamkeit, im In- wie Ausland, taucht dagegen ein 18 Jahre alter gebürtiger Frankfurter erstmals im Schatten dieser glitzernden Fußballwelt auf: Noah Fenyö. Noah, wer?

Noah Fenyö - Dauerbrenner und Ankerspieler

Seitdem Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche vor knapp zwei Jahren die Leitung des Nachwuchsleistungszentrums an Alexander Richter übertragen hat, entwickelt sich etwas am Riederwald, entwickeln sich dort Talente, die es in den Profifußball packen können. Einer von ihnen ist Noah Fenyö.

Der Stierstädter (Hochtaunus) trägt seit acht Jahren das Eintracht-Trikot, durchlief die Jugendteams der Hessen. Schon immer war er ein zentraler Bestandteil seiner Mannschaften. Vergangene Runde trug er die Kapitänsbinde der U19, war Dauerbrenner und Ankerspieler des Teams. An ihm zogen sich die anderen hoch, nahmen sich ein Vorbild.

Sportdirektor Hardung lobt die "starke Präsenz"

Trotz seines jungen Alters habe der Mittelfeldspieler, der eine Mischung aus Sechser und Achter ist, "eine starke Präsenz", wie Eintracht-Sportdirektor Timmo Hardung sagt. Während die in diesem Sommer ebenfalls mit Profiverträgen ausgestatteten Anas Alaoui und Junior Awusi mit der U21 an diesem Wochenende in die Regionalliga-Saison gestartet sind, darf Fenyö bei der Erstliga-Elite im Trainingslager in den USA mitmischen.

Beim 2:1-Testspielsieg gegen den FC Juarez wurde er in der zweiten Hälfte eingewechselt, machte ein "sehr gutes Spiel", wie der Frankfurter Trainer Dino Toppmöller lobte. Auch ein "kleiner Lapsus" (Toppmöller) kurz vor Schluss änderte an dieser Einschätzung nichts. Zumal Fenyö als Innenverteidiger aushelfen musste, weil die Stammkräfte Willian Pacho und Robin Koch erst im Anschluss zum Team gestoßen sind.

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Dino Toppmöller still
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Musik und Fußball - die vielfach begabte Familie Fenyö

Natürlich profitiert das mit einem Zwei-Jahres-Vertrag ausgestattete Talent auch davon, dass Manager Krösche weiterhin keinen erfahrenen Sechser verpflichtet hat. Auch wird Fenyö, der Joshua Kimmich und Leon Goretzka als fußballerische Vorbilder nennt, nun nicht sofort durchstarten in der Bundesliga, sondern sich bald wieder seine Sporen bei der U21 verdienen müssen. Ein Stückchen näher dran als seine Nachwuchskollegen aber ist er sehr wohl. Vor allem da die Leistungen stimmen. Fenyö versteckt sich nicht, setzt Akzente im Training. "Sehr zufrieden" sei er, sagt Toppmöller.

Noah Fenyö stammt aus einer vielseitig begabten Familie. Mutter Mirjam ist Teil des hr-Sinfonieorchesters. Vater László war nicht nur ein Drittligafußballer in Ungarn, sondern zählt bis heute zur musikalischen Weltelite der Cellisten (unter anderem Gewinner des Internationalen Pablo-Casals-Wettbewerbs in Kronberg).

Auch Noah genoss in seiner Kindheit eine Cello-Ausbildung, entschied sich jedoch für die Fußballkarriere bei der Eintracht. Zudem ist er Junioren-Nationalspieler Ungars, der einstigen Heimat seines Vaters. "Jetzt gilt es für Noah, sich im Männerfußball zu etablieren", sagt Sportdirektor Hardung. Die ersten Trippelschritte sind gemacht, wenn auch nur im Schatten der glitzernden Fußballwelt.

Quelle: hessenschau.de