Eintracht-Torwart erstmals im DFB-Pokalfinale Kevin Trapp hat Titel-Hunger
Kevin Trapp hat die Finalteilnahmen der Eintracht 2017 und 2018 im TV verfolgt. Nun hofft er selbst auf einen unvergesslichen Abend im Berliner Olympiastadion.
Bei Eintracht Frankfurt steigt die Vorfreude auf das Pokalfinale am kommenden Samstag (20 Uhr) gegen RB Leipzig. "Jetzt kommt das ganz, ganz große Highlight", sagte Torwart Kevin Trapp am Dienstag in einer Pressekonferenz. "Wir freuen uns enorm."
Chandler berichtete vom Pokal-Triumph 2018
Während die Eintracht zum dritten Mal innerhalb von sieben Jahren zum Finale nach Berlin fährt, ist der Keeper zum ersten Mal dabei - 2017 und 2018 stand er in Paris unter Vertrag und verfolgte alles am Fernseher. "Es war unheimlich schön, sich das anzuschauen", erinnerte sich Trapp, der sich dann auch ausführlich bei den Kollegen erkundigte. "Timmy [Chandler] hat sehr viel davon geschwärmt."
Jetzt gilt es, eigene Erinnerungen zu sammeln. "Einen schönen 4.6. zu haben und mit den Fans zu feiern, das ist das Ziel." Denn wie man in Frankfurt einen Titel feiert, haben alle noch vom Europapokal-Triumph im vergangenen Jahr präsent. "Ein Finale mit diesem Verein zu bestreiten ist immer was Besonderes. Durch unseren Zusammenhalt sind wir in der Lage, ganz große Spiele zu bestreiten und Erfolge zu feiern", so Trapp.
Es war kein Freilos, das die Eintracht in der ersten DFB-Pokalrunde zog, aber die Aufgabe löste sie souverän. Bei Zweitligist 1. FC Magdeburg setzte sich der Favorit mit 4:0 durch. Klar, hätte Kevin Trapp in der Anfangsphase nicht einen Elfmeter gehalten, hätte das Spiel auch ganz anders verlaufen können, fußballerisch war das aber dann doch ziemlich ansprechend, was die Hessen anboten. Bild © Imago Images| zur Galerieansicht
Nicht ganz so souverän, aber letztlich ebenfalls ungefährdet, nahm Frankfurt Hürde Nummer zwei. Bei Fünftligist Stuttgarter Kickers gewann die SGE mit 2:0. Die Zwei-Tore-Führung gab es schon zur Halbzeit, danach hieß es: Kräfte schonen. Bild © Imago Images| zur Galerieansicht
Genau dieses Kräfte brauchte es nämlich im Achtelfinale. Das Hessenderby gegen Darmstadt 98 war eine wilde Achterbahnfahrt mit dem besseren Ende für den Bundesligisten. 1:0 vorne, 1:2 hinten und am Ende mit 4:2 das Viertelfinal-Ticket gebucht. Die Zuschauer im Frankfurter Stadtwald kamen auf jeden Fall auf ihre Kosten. Bild © Imago Images| zur Galerieansicht
Weniger turbulent ging es dann bei Union Berlin zu. Matchwinner Randal Kolo Muani entschied die Partie mit einem Doppelpack bereits in den ersten 15 Minuten. Die Eintracht wollte im Anschluss nicht mehr, Union konnte nicht mehr. Endstand: 2:0. Nächster Halt: Halbfinale. Bild © Imago Images| zur Galerieansicht
Und da war wieder mehr Zittern angesagt. Die Eintracht, die in der Bundesliga schon seit Ewigkeiten kein Spiel mehr gewonnen hatte, strotze nicht gerade vor Selbstvertrauen und lag zur Pause auch noch mit 0:1 zurück. Mit dem unbändigen Willen, den die Hessen gerade in K.o.-Spielen in den vergangenen Jahren immer wieder bewiesen haben, kämpften sie sich aber wieder zurück in die Partie. Das 3:2 war am Ende zwar ganz schön erzittert, aber nicht unverdient. Der Lohn: Noch ein Sieg und die Eintracht feiert nach dem Europa-League-Sieg den zweiten Titel im zweiten Jahr. Bild © Imago Images| zur Galerieansicht
Die Frankfurter Final-Energie als Schlüssel
Dass ein Sieg gegen Leipzig auch den Einzug in die Europa League bedeuten würde, ist für den 33-Jährigen nebensächlich. "Es geht uns in diesem Spiel darum, einen Titel zu gewinnen", stellte er klar. Durch die Ergebnisse am letzten Bundesliga-Spieltag haben die Frankfurter die Teilnahme an der Conference League bereits sicher. "Es wäre eine kleine Enttäuschung gewesen, sich mit dieser Mannschaft nicht für Europa zu qualifizieren", gab auch Trapp zu.
Jetzt liegt der volle Fokus also auf der nächsten Titelchance, zu der auch ein "Extra-Push" durch die zahlreichen Eintracht-Fans in Berlin beitragen soll. "Niemand hätte dran gedacht, 2018 gegen Bayern zu gewinnen. Wenige hätten uns zugetraut, letztes Jahr den Europapokal zu gewinnen. Und dieses Jahr stehen wir wieder im Finale", so Trapp. "Von daher wissen wir, was für eine Energie sich in diesem Verein und im Umfeld in solchen Finalspielen entwickeln kann." Eine Energie, von der sich nun auch Trapp zu seinem ersten DFB-Pokalsieg tragen lassen will.