Großes Vertrauen trotz mäßiger Saison Eintracht-Torwart Kevin Trapp: Die Konstante im Kasten

Während in Abwehr, Mittelfeld und Angriff auch neue Gesichter für frischen Wind sorgen sollen, hütet eine Konstante den Eintracht-Kasten. Geburtstagskind Kevin Trapp startet in seine zehnte Saison für die Frankfurter - und er ist wichtiger denn je.

Kevin Trapp beim Formel-1-Rennen in Monaco.
Kevin Trapp beim Formel-1-Rennen in Monaco. Bild © Imago Images
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Die Fußball-Europameisterschaft tat sich der von Bundestrainer Julian Nagelsmann ausgebootete Kevin Trapp nicht aus nächster Nähe an. Er drückte seinen Ex-Kollegen vergeblich die Daumen, das schon, doch lieber aus sicherer Entfernung. Die XXL-Pause genoss er, der Torwart von Eintracht Frankfurt, stattdessen an Orten, an denen sie sich auch genießen lässt. Mal in Monaco bei der Formel 1, dann am Strand von Mallorca oder Mykonos. Mal bei Roland Garros in Paris, dann an der Amalfiküste. Das schöne Leben.

Kevin Trapp, der an diesem Montag 34 Jahre alt wird, hatte schließlich ein bisschen was zu verdauen. In erster Linie natürlich die Nichtberücksichtigung für die Heim-EM, die sich bereits im Frühjahr abzeichnete, den Frankfurter Ballfänger gleichwohl tief traf. In zweiter Linie eine Saison mit der Eintracht, die nicht nur für den ganzen Club, sondern auch für Trapp selbst hätte besser verlaufen können. Sie zählte zu den schwächeren seiner beachtlichen Karriere. Ein Beispiel: Mit 95 gehaltenen Schüssen rangierte er in dieser Statistik ligaweit nur auf Rang elf – graues Mittelmaß. Gerade das Spiel mit dem Ball auf Fuß hat Trapp nicht gut hinbekommen, viele lange Bälle fanden nicht die Mitspieler. Etwas, das gerade Trainer Dino Toppmöller störte.

Trapp will mit guten Leistungen überzeugen

Doch genug des Blickes zurück. Aus Sicht von Kevin Trapp soll es lieber vorangehen. So denkt er, das entspricht seinem Naturell. Der Ehrgeizige will in der kommenden Saison, seiner zehnten für die Eintracht, noch mal zeigen, zu welch überdurchschnittlichen Leistungen er fähig ist.

Die Frankfurter schätzen diese intrinsische Motivation ihres Schlussmannes sehr. Sie ist nicht selbstverständlich und gewiss auch nicht bei jedem Fußballprofi derart ausgeprägt. Doch eine (erfolgreiche) Mannschaft braucht solche Typen, welche, die die anderen antreiben, sie zu besseren Leistungen animieren. Mit seinem Talent für Sprachen ist Trapp zudem ein wichtiges Bindeglied innerhalb der Mannschaft.

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hr-sport schaut auf Eintracht-Mannschaftsteile

Bevor die Eintracht an diesem Montag mit Leistungstests in die Vorbereitung auf die Saison 2024/25 startet, blickt der hr-sport auf Stärken und Schwächen, große und kleine Baustellen des Kaders - aufgeschlüsselt nach Mannschaftsteilen. Während der Angriff bereits Lust auf eine spannende Spielzeit macht, klafft im Mittelfeld ein Loch. Auch in der Abwehr gibt es Problemstellen zu beheben, im Tor dagegen setzt der Club auf eine Steigerung seiner Führungskraft (siehe Artikel).

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Nach den Karriere-Enden von Makoto Hasebe und Sebastian Rode wird Trapp für den hessischen Bundesligisten wichtiger denn je. Sein Wort hat Gewicht, selbst wenn er – wie gemutmaßt wird – in der Kapitänsrolle Robin Koch den Vortritt lassen muss. Doch ob mit oder ohne Oberarmbinde - er ist und bleibt der Führungsspieler der Mannschaft.

Kaua Santos wird sich noch gedulden müssen

Insofern sind Berichte, wonach Ersatzmann Kaua Santos den gebürtigen Saarländer zwischen den Pfosten ablösen könnte, für die anstehende Saison noch kein Thema. Das soll nicht heißen, dass die Eintracht von den Fähigkeiten des jungen Brasilianers nicht überzeugt wäre. Das ist sie. Die Frankfurter sehen mittelfristig im 21-Jährigen tatsächlich einen möglichen Nachfolger für den auch nicht jünger werdenden Trapp. Kaua Santos soll Trapp Beine machen, ihm Druck machen. Der 34-Jährige muss liefern. Der Zeitpunkt für einen Wechsel unter der Latte aber scheint noch nicht gekommen, Trapp besitzt einen Vertrag bis 2026.

Santos wird daher vermehrt in Testspielen zum Einsatz kommen´, er soll herangeführt werden. Während Ersatz-Ersatz-Ersatztorwart Simon Simoni für eine Saison zum Drittligisten FC Ingolstadt verliehen wird, komplettiert das Torwarttrio der verlässliche Jens Grahl, 35 Jahre alt, der vergangene Saison bereits in fünf Pflichtspielen den unpässlichen Trapp vertreten hat. Was zum positivsten Aspekt der EM-Nichtberücksichtigung führt (neben netten Urlaubsorten): Dem lädierten Rücken, der den Torwart eine ganze Weile der vergangenen Spielzeit beschäftigte, soll es deutlich besser gehen.

Quelle: hessenschau.de/Daniel Schmitt