Eintracht vor erstem Gruppenspiel der Conference League Toppmöller: "Es gibt keinen Grund Aberdeen zu unterschätzen"
Die erste Aufgabe für Eintracht Frankfurt in der Conference League-Gruppenphase lautet: den Abwehrriegel des FC Aberdeen knacken. Trainer Dino Toppmöller will dabei wieder auf Kapitän Sebastian Rode setzen und den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Nur noch ältere Fußballfans werden sich an das letzte Aufeinandertreffen zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Aberdeen erinnern können. Das fand am 3. Oktober 1979 statt und ist damit fast 44 Jahre her (Endstand damals: 1:0 für die SGE).
Am Donnerstag (18.45 Uhr, live bei hr-iNFO und im Audiostream auf hessenschau.de) wird es zum nächsten Duell zwischen den Hessen und den Schotten kommen. Es ist für beide Teams gleichzeitig das erste Gruppenspiel der Conference League und für Dino Toppmöller die Möglichkeit "angemessen in diesen Wettbewerb zu starten".
"Wir müssen diesen Riegel knacken"
Damit meint der Eintracht-Trainer explizit: mit einem Sieg. Bei seinen Ausführungen auf der Pressekonferenz am Mittwoch war herauszuhören, dass Toppmöller sein Wissen über das eher unbekannte Team aus der schottischen Hafenstadt zuletzt aufgefrischt hat und warnt: "Es gibt keinen Grund, den Gegner zu unterschätzen. Für mich ist immer wichtig, dass man jede Aufgabe mit Respekt und Demut angeht."
Toppmöller erwartet, dass Aberdeen in einem 3-5-2-System agieren wird. Mit einer "sehr gut defensiv aufgestellten Dreierkette", so der Frankfurter Coach. Erst vergangenen Samstag standen er und sein Team einer vergleichbaren Aufgabe gegenüber, denn auch Bochum stand tief und setzte auf die angesprochene Dreierkette.
Mit Erfolg: Die Eintracht kam über 90 Minuten nur zu acht Torabschlüssen (zum Vergleich: Bochum auf 22). Auch deswegen, weil die Frankfurter insbesondere im letzten Drittel aktuell zu wenige Lösungen finden. Dessen ist sich auch Toppmöller bewusst und fasst die Aufgabe gegen das schottische Abwehrbollwerk mit den Worten zusammen: "Wir müssen diesen Riegel knacken."
Einsatzgarantie für genesenen Rode
Helfen wird den Hessen dabei, dass fast alle Spieler fit sind. Nur Kristijan Jakic fällt wegen Knieprobleme aus. Dafür ist Kapitän Sebastian Rode wieder gesund und bekommt - unter Vorbehalt - eine Einsatzgarantie vom Trainer: "Ich werde nochmal mit ihm sprechen und wenn er fit ist, wird er in der Startelf stehen", kündigte Toppmöller an und ist gleichzeitig froh, dass er auf Rode wieder bauen kann: "Ich habe Sebastian als Kapitän und Führungsfigur gerne beim ersten europäischen Heimspiel auf dem Platz. Er tut der Mannschaft immer extrem gut."
Einen Wachrüttler, für den Rode in der Vergangenheit schon oft gesorgt hat, kann die Eintracht aktuell gebrauchen, denn in der Liga konnte sie zuletzt nur drei Unentschieden gegen vergleichbar schwächere Gegner (Mainz, Köln und Bochum) verbuchen.
"Wir sind in der Liga nicht optimal gestartet", gab auch Kevin Trapp am Mittwoch bei der Pressekonferenz zu. Es bräuchte noch Zeit, bis sich das Team nach den großen personellen Umstellung der Sommerpause, eingespielt hätte. Da sei Geduld gefragt. "Das wird nicht immer einfach sein, aber wir sind auf einem guten Weg", meint Trapp.
"Wir sind der klare Favorit"
Dennoch ist die Marschroute speziell für die Conference League klar: Die Eintracht möchte diesen "neuen Wettbewerb ernst nehmen. Er bietet die Möglichkeit, einen Titel zu gewinnen. Das ist das Ziel", so Trapp selbstbewusst. Auf dem Weg dorthin wird das Heimspiel gegen den FC Aberdeen der erste Schritt sein, bei dem sich Toppmöller bewusst ist, dass sein Team "der klare Favorit" ist. Am Donnerstagabend gilt es, dies im Flutlicht des ausverkauften Waldstadions unter Beweis zu stellen.