Eintracht-Verteidiger drängt auf Einsätze Robin Koch beim DFB: der Dampfmacher

Robin Koch ist der einzige deutsche Nationalspieler der Frankfurter Eintracht. Seine Rolle beim DFB will er durch nachhaltig gute Leistungen verbessern.

Robin Koch (rechts) im Training gegen Stammspieler Jonathan Tah.
Robin Koch (rechts) im DFB-Training gegen Stammspieler Jonathan Tah. Bild © Imago Images
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Vor und während der Heim-EM ließ Bundestrainer Julian Nagelsmann keine Zweifel daran aufkommen, wer seine fußballerischen Lieblinge sind, wer eine Stammkraft und wer Herausforderer ist. Der einzige Frankfurter im DFB-Kader, Robin Koch, zählte zu Letzteren, wobei selbst das etwas geschönt wirkt. Denn der Eintracht-Profi hatte im Grunde keine Chance auf Einsatzminuten, war er doch nur Innenverteidiger Nummer fünf im deutschen Kader.

So kam es denn auch: Neben den Ersatztorhütern war der 28-Jährige der einzige DFB-Spieler, der von Nagelsmann nicht mal für eine Minute aufs Feld geschickt wurde. Enttäuschend, könnte man meinen. Nicht aber aus Sicht von Koch, der seine Rolle akzeptierte und dem Vernehmen nach allein darüber glücklich war, das Erlebnis Europameisterschaft, dazu in der Heimat, in seine sportliche Vita eintragen zu dürfen. Er war fein mit sich und der Welt.

Koch ist im Training gut dabei

Und jetzt da beim deutschen Team nach den Karriereenden von Toni Kroos, Thomas Müller, Ilkay Gündogan und Manuel Neuer ein Umbruch ansteht? Jetzt ist Koch weiterhin einer für die zweite Reihe, ein Dampfmacher für die Etablierten, sind die genannten DFB-Ruheständler doch alles keine Abwehrspieler.

Jonathan Tah (Bayer Leverkusen), Antonio Rüdiger (Real Madrid), Waldemar Anton und Nico Schlotterbeck (beide Borussia Dortmund) stehen in der Hierachie weiterhin über Koch, was freilich nicht dessen Eifer bremst. Beobachter des DFB-Trainings in Herzogenaurach vor dem am Samstag (20.45 Uhr) anstehenden Nations-League-Spiel gegen Ungarn sagen einhellig: Da ist einer richtig gut dabei. Sie meinen Robin Koch.

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Koch reift als Persönlichkeit

Auch dessen oberster Chef, Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche, rechnet mit einer gestiegenen Wichtigkeit Kochs beim DFB-Team. "Ich traue ihm zu, dass er auch den einen oder anderen verdrängen kann und deutlich mehr Spielzeit in der Nationalmannschaft bekommt." Voraussetzung ist, dass der Defensivmann für die Eintracht in den kommenden Wochen und Monaten ähnlich starke Leistungen wie zuletzt beim Saisonstart zeigt. Da überzeugte Koch mit fehlerlosen Auftritten, noch dazu übernahm er sichtbar mehr Führungsarbeit als noch vergangene Spielzeit.

Nicht umsonst ernannte ihn Eintracht-Trainer Dino Toppmöller zum Sprachrohr auf dem Feld, der mit dem Schiedsrichter kommunizieren darf. "Das Wichtigste ist, dass man auf dem Platz seine Leistung zeigt, vorangeht und man möglichst viele Kollegen mitnimmt. Das habe ich letztes Jahr gemacht und jetzt noch mehr", sagte Koch im Interview mit dem hr-sport schon vor dem Saisonstart. 

Trapp hat DFB-Nominierung nicht aufgegeben

In der aktuellen Länderspielphase verzichtet Nagelsmann nun auf seinen abwehrenden Führungsspieler Rüdiger (Koch bekam sogar dessen Trikotnummer 2). Auch ist davon auszugehen, dass der Bundestrainer doch den einen oder anderen Wechsel mehr vollzieht als noch während der EM. Die Aussichten von Koch auf Einsatzzeiten also steigen. Um am grundsätzlichen Status jedoch zu rütteln, wird er seine Form weiterhin in der Bundesliga unter Beweis stellen müssen, was im Übrigen auch für einen weiteren Eintracht-Profi gilt: Kevin Trapp.

Der wurde erneut nicht zur Nationalmannschaft hinzugezogen, Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Alexander Nübel (VfB Stuttgart) und Oliver Baumann (TSG Hoffenheim) sind ihm in der Gunst von Nagelsmann voraus. Trapp selbst hat eine spätere Nominierung nicht aufgegeben. Krösches Empfehlung an seinen Spieler: "Letztendlich geht es darum, Leistung zu bringen", so der Eintracht-Manager: "Kevin ist ein richtig guter Torhüter. Warum sollte da die Tür zu sein?"

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Markus Krösche auf der Pressekonferenz
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