Eintracht schlägt Braunschweig Ekitikés Klasse übertüncht alte Probleme

Eintracht Frankfurt zieht dank Schlawiner Hugo Ekitiké in die zweite Pokalrunde ein und entfacht beim Sieg in Braunschweig zumindest eine kleine Euphorie. Trainer Dino Toppmöller hat aber auch noch Arbeit vor sich.

Huge Ekitike bejubelt seinen Treffer gegen Braunschweig
Hugo Ekitiké zeigt in Braunschweig seine besondere Klasse. Bild © Imago Images
  • Link kopiert!
Videobeitrag
Logos
Bild © hr
Ende des Videobeitrags

Hugo Ekitiké brauchte am Montagabend ziemlich genau neun Minuten, um sich selbst zum Matchwinner zu krönen und Eintracht Frankfurt in die nächste Pokalrunde zu schießen. Vor dem 1:0 bediente der junge Franzose mit dem Außenrist Torschütze Farés Chaibi (52.), dann schlawinerte er sich vorbei an mehreren Abwehrbeinen einmal quer durch den Strafraum und schob zum 2:0 ein (56.), das 3:0 erzielte er mit einem sehenswerten Lupfer (61.). Drei Aktionen, drei Tore, Spiel entschieden.

"Er ist ein Spieler, der außergewöhnliche Fähigkeiten hat. Er ist ein Ausnahmespieler", fasste Trainer Dino Toppmöller passend zusammen. Ekitiké, der in der Vorbereitung immer wieder durch eine etwas zu laxe Einstellung aufgefallen war, drehte zum richtigen Zeitpunkt auf und bescherte der Eintracht damit im Alleingang einen gelungenen Pflichtspielstart. Der 4:1-Sieg bei Zweitligist Eintracht Braunschweig war letztlich souverän, das von vielen befürchtete frühe Pokal-Aus nie wirklich nah. Der Bundesliga-Start kann kommen. Oder? Ja, aber…

Videobeitrag

Ekitiké: Hartes Stück Arbeit

Hugo Ekitike
Bild © hessenschau.de
Ende des Videobeitrags

Eintracht wieder einmal mit zwei Gesichtern

Die Eintracht präsentierte sich in Braunschweig letztlich zwar gefestigt und meisterte die durchaus anspruchsvolle Aufgabe ohne wirklich ins Schlingern zu geraten. "In diesem Hexenkessel musst du an einem Montagabend erstmal bestehen", betonte Toppmöller. Zur ganzen Geschichte des Spiels gehört aber auch dazu, dass sich die Hessen gegen die tiefstehenden Gastgeber vor allem in der ersten Hälfte enorm schwertaten und dabei an die teilweise erschreckend harmlosen Auftritte in der vergangenen Saison erinnerten.

Die Mannschaft von Trainer Toppmöller, der sich für eine Viererkette, Hugo Larsson und Mario Götze als Ankurbler vor Organisator Ellyes Skhiri sowie Chaibi und Omar Marmoush auf den offensiven Außen entschieden hatte, wirkte esprit- und ideenlos. Wie in weiten Teilen der vergangenen Rückrunde lief der Ball bis zum Strafraum ganz ordentlich, im letzten Drittel passierte dann aber meist gar nichts mehr. Flanken fanden keinen Abnehmer, die Boxbesetzung war oft sehr dürftig, Tempo bekamen die Hessen nie ins Spiel. "Wir hatten Kontrolle, sind aber nicht in die Offensiv-Aktionen reingekommen", so Toppmöller.

Da die fußballerisch mit deutlich weniger Talent ausgestatteten Gastgeber aus Braunschweig im ersten Durchgang sogar die besseren Möglichkeiten hatten, lässt sich über die angebliche Frankfurter Spielkontrolle vermutlich streiten. Nach einer Neujustierung in der Pause präsentierte sich die Eintracht aus Frankfurt aber fortan deutlich gelöster und angriffslustiger. Die Ekitiké-Show vergoldete der eingewechselte Igor Matanovic mit einem Kopfball nach Freistoß. Auch das immerhin eine Qualität, die es in der vergangenen Saison eher nicht gab.

Gegen Dortmund muss mehr kommen

Wo genau steht die Eintracht also nach diesem letztlich gelungenen Auftakt? Klar ist, aber das wurde auch nie wirklich bezweifelt, dass diese Mannschaft viel Potenzial und einige Ausnahmekönner in ihren Reihen hat. Ekitiké, der dieses Mal etwas zurückhaltendere Marmoush oder auch Chaibi können ganz allein den Unterschied ausmachen. Dass mit Matanovic, Ansgar Knauff und Talent Can Uzun vielversprechende Offensive-Akteure von der Bank kamen, verdeutlicht die gestiegenen Optionen im Kader. Für eine echte Bestandsaufnahme ist es dennoch zu früh.

Wichtig ist nun deshalb erst einmal, dass Toppmöller und das Team durch die gelöste Pflichtaufgabe Fans und Umfeld etwas beruhigen konnten. Ein Fehlstart wäre angesichts des doch sehr dürftigen Saisonausklangs Gift gewesen und hätte früh für große Unruhe gesorgt. Nun ist vor dem Bundesligastart am Samstag (18.30 Uhr) bei Topteam Borussia Dortmund sogar ein Hauch von Euphorie spürbar.

"Wir fahren nach Dortmund, um zu gewinnen", betonte Ekitiké ganz am Ende des Abends. Ein paar starke Minuten von ihm und eine gute Halbzeit werden im ehemaligen Westfalenstadion aber definitiv nicht reichen.

Videobeitrag
toppmöller
Bild © hessenschau.de
Ende des Videobeitrags

Quelle: hessenschau.de