Glasners emotionaler Abschied "Passt mir bitte gut auf meine Eintracht auf!"
Nach seinem letzten Auftritt als Eintracht-Trainer blickt Oliver Glasner mit Stolz auf das Erreichte zurück. Als Fan wittert er bereits die nächste Titelchance für seine Frankfurter.
Nach seinem letzten Spiel als Eintracht-Trainer hielt sich Oliver Glasner nicht lange mit Trauer über das verlorene Pokalfinale gegen Leipzig (0:2) auf. "Für mich ist heute keine Zeit, Trübsal zu blasen. Ich wünsche mir, dass wir die Sau rauslassen und richtig feiern", sagte er auf der Pressekonferenz nach der Partie. "Wir feiern nicht die Niederlage, sondern zwei wahnsinnig erfolgreiche Jahre."
In den vergangenen Wochen hatte der Österreicher Fragen nach seinem nahenden Abschied nur ausweichend beantwortet, am späten Samstagabend gab er dann Einblicke in sein Innenleben. "Ich werde diese Gruppe von Spielern und Betreuern immer im Herzen tragen. Es war eine tolle Reise und ein toller Weg, den wir gemeinsam gegangen sind", schwärmte er. "Wir haben wahnsinnig viele Steine aus dem Weg geräumt und so viele schönen Moment erlebt. Das ist, was hängenbleibt. Ich bin sehr stolz, dabei gewesen zu sein."
Glasner: "Jetzt werde ich Fan von Eintracht Frankfurt"
Zu seinem Abschied erzählte Glasner eine Anekdote, wonach eine ältere Frau ihm bei seinem Dienstantritt vor knapp zwei Jahren gebeten habe, gut auf die Eintracht aufzupassen. "Ich glaube, ich habe ganz gut aufgepasst. Jetzt werde ich Fan von Eintracht Frankfurt und sage: Passt mir bitte gut auf meine Eintracht auf. Ich werde die Daumen drücken, wenn die Eintracht spielt", sagte der 48-Jährige.
Als Fan hat Glasner schon eine Idee, welchen Titel die Eintracht als nächstes feiern könnte. "Manchmal verlierst du, manchmal gewinnst du. Jede Niederlage ist wieder eine Chance auf die Zukunft. Vielleicht hat es diese Niederlage heute gebraucht, um nächstes Jahr die Conference League zu gewinnen", sagte er. Die Conference League hatte die Eintracht durch den siebten Platz in der Bundesliga erreicht, im August geht es mit der ersten Playoff-Runde los. "Ich bin sehr stolz, dass wir den internationalen Bewerb noch erreicht haben. Ich habe immer gesagt, wir wollen uns nicht auf das Finale verlassen", betonte Glasner.
Krösche dankt Glasner
Sportvorstand Markus Krösche dankte Glasner in den Katakomben des Olympiastadions für die zwei erfolgreichen Jahre. "Es war unser gemeinsamer Wunsch, noch den Pokal zu holen. Das haben wir nicht geschafft. Wir sind ihm aber sehr dankbar", sagte Krösche. Man habe "eine sehr erfolgreiche Zeit" gemeinsam gehabt. Den Entschluss, mit Glasner getrennte Wege zu gehen, hatte der Verein bereits Anfang Mai verkündet.
Wie es bei ihm persönlich weitergehen wird, ließ Glasner nach dem Pokalfinale offen. "Ich habe mich mit meiner Zukunft überhaupt noch nicht beschäftigt, weil sie mir bis jetzt nicht wichtig war", sagte er und führte zumindest seine kurzfristigen Pläne näher aus: "Ich hoffe, dass ich ein paar Partner finde, die mit mir in den nächsten zwei Tagen richtig feiern. Ein paar habe ich schon im Kopf." Ob er bei seinem Abschied aus Frankfurt auch ein paar Tränen verdrücken wird? "Das verrate ich nicht."