Stürmer-Star verabschiedet sich von Fans Es geht auch ohne Marmoush: Eintracht besiegt Dortmund

Eintracht Frankfurt läutet die Post-Marmoush-Ära mit einem Sieg ein. Ohne ihren Torjäger setzen sich die Hessen gegen Borussia Dortmund durch und hängen die Gäste weit ab.

Ließ sich nach dem Abpfiff noch von den Fans feiern: Omar Marmoush.
Ließ sich nach dem Abpfiff noch von den Fans feiern: Omar Marmoush. Bild © Imago Images
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Nach dem Abpfiff ließ er sich tatsächlich noch blicken unten auf dem Rasen, Omar Marmoush, der wechselwillige Star-Spieler von Eintracht Frankfurt. Und er feierte gemeinsam mit den Teamkollegen einen 2:0 (1:0)-Sieg gegen Borussia Dortmund. Der auch ansonsten sehr auffällige Hugo Ekitiké hatte die Führung (18.) erzielt, der eingewechselte Oscar Höjlund den Endstand (90.+2). Die drittplatzierte Eintracht liegt damit sage und schreibe elf Punkte vor dem als Meisteranwärter in die Saison gestarteten BVB, bei dem Trainer Nuri Sahin mehr denn je auf der Kippe stehen dürfte.

Eintracht im "engen Austausch" mit City

Doch zurück zur Eintracht: Um 19.15 Uhr war klar, was sich eine Weile vorher angedeutet hatte. Marmoush gehörte nicht mehr zum Frankfurter Kader. Auch wenn der Wechsel des Torjägers zu Manchester City von beiden Clubs am Freitag nicht offiziell verkündet wurde, steht er damit quasi fest. Marmoush wird wohl am Wochenende auf der Insel seinen Medizincheck absolvieren, zeitnah ein neues Arbeitspapier mit einem exorbitanten Jahresgehalt (laut Sky rund 16 Millionen Euro brutto) unterschreiben und die Eintracht im Gegenzug ein Schmerzensgeld von 80 Millionen Euro erhalten.

Die Wechsel-Wahrscheinlich sei "sehr hoch", teilte Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche mit, der in einem "engen Austausch" mit ManCity stehe. Für Marmoush stürmte der ehemalige Dortmunder Ansgar Knauff - und machte das ziemlich ordentlich. Der Ansatz von Trainer Dino Toppmöller war somit ebenfalls klar: Er wollte auf Tempo setzen.

Anfangs ging die Idee auf. Nach nur 57 Sekunden hatten die Hessen schon zweimal abgeschlossen, Hugo Larsson dabei sogar eine gute Chance vergeben. Er scheiterte aus acht Metern am langen Bein von BVB-Torwart Gregor Kobel. Auf der Gegenseite meldete Serhou Guirassy die Dortmunder kurz darauf mit einem Pfostenkopfball im Spiel an (9.).

Eintracht mit klaren Tempovorteilen

Doch ist der eine Frankfurter Torjäger nicht mehr da, dann trifft eben der andere. Infolge eines 30-Meter-Doppelpasses schob Ekitiké die scharfe Hereingabe von Rasmus Kristensen ins Netz (18.). Es war bereits das neunte Saisontor des jungen Franzosen, das die Geschwindigkeitsvorteile der hessischen Offensive im Vergleich zur westfälischen Defensive deutlich aufdeckte.

Überhaupt: Die kriselnden Dortmunder agierten in vielen Phasen des Spiels genauso wie kriselnde Mannschaften eben agieren. Sie waren zwar willig, wirkten gleichzeitig aber doch verkrampft, nicht frei im Kopf und daher zu ungenau. Anders die Eintracht, die weiter attackierte. Knauff zimmerte von der Strafraumkante an den Innenpfosten (22.), Ekitiké zielte auf Vorlage seines neuen Sturmpartners drüber (34.). Die Frankfurter Pausenführung war eine verdiente.

Marmoush lässt sich von den Fans feiern

Im zweiten Abschnitt zogen sich die Hausherren weiter zurück, zu weit. Der BVB übernahm die Kontrolle und erspielte sich einige Halbchancen. Auch die Präzision bei den Frankfurter Gegenstößen ließ mehr und mehr nach, die Entlastung fehlte. Die Eintracht-Defensive aber wehrte sich energisch, warf sich immer wieder dazwischen.

Glück hatten die Hausherren, als die Dortmunder in zwei Szenen keinen Elfmeter bekamen. Erst brachte Nnamdi Collins den flinken Jamie Gittens zu Fall (77.), dann zupfte Arthur Theate den Borussia-Stürmer Guirassy zu Boden (85.) - der BVB tobte, die Eintracht atmete auf. Entschieden war das Spiel, als der eingewechselte Höjlund in der Nachspielzeit allein vor dem Kasten sich die Chance auf seinen Premierentreffer in der Bundesliga nicht nehmen ließ (90.+2). Alles in allem war das schon eine Menge Arbeit in der zweiten Hälfte für die Frankfurter. Arbeit, die sich auszahlen sollte, was auch Omar Marmoush sichtlich freute. Er verabschiedete sich vor der Nordwestkurve gebührend von den Fans, ein beachtlicher Moment.

Weitere Informationen

Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund 2:0 (1:0)

Frankfurt: Trapp - Collins, Koch, Theate - Kristensen (75. Tuta), Skhiri, Larsson (75. Höjlund), Brown - Götze (87. Uzun) - Ekitiké(90. Chaibi), Knauff (87. Bahoya)

Dortmund: Kobel - Ryerson (87. Reyna), Anton, Schlotterbeck, Bensebaini (46. Couto) - Can - Brandt (71. Adeyemi), Groß, Nmecha (72. Beier), Gittens - Guirassy

Tore: 1:0 Ekitike (18.), 2:0 Höjlund (90.)
Gelbe Karten:  - / Can, Guirassy

Schiedsrichter: Schlager (Hügelsheim)
Zuschauer: 58.000

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