Europa League Was die Eintracht von Ajax lernen kann

Eintracht Frankfurt muss im Europa-League-Achtelfinale bei Ajax Amsterdam bestehen. Der niederländische Rekordmeister dient in gewisser Weise als Vorbild für die Hessen. Sportlich dürfte es hingegen ein Duell auf Augenhöhe werden.

Zwei Spieler von Ajax Amsterdam bejubeln den Sieg gegen Union Saint-Gilloise
Achtung vor den jungen Wilden: Ajax Amsterdam ist der Ausbildungsklub par excellence in Europa. Bild © Imago Images
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PK vor Ajax
Bild © Eintracht Frankfurt
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Wenn Eintracht Frankfurt und Ajax Amsterdam am Donnerstagabend (21 Uhr, live bei hr-iNFO und im Audiostream auf hessenschau.de) im Europa-League-Achtelfinale erstmals in einem Pflichtspiel aufeinandertreffen, dann begegnen sich zwei Klubs, die ziemlich viel gemeinsam haben. Die Eintracht und Ajax sind nahezu gleichalt (Gründungsjahre 1899 und 1900), haben nahezu identische Vereinsfarben (Rot-Schwarz-Weiß/Weiß-Rot) und können beide auf einen leidenschaftlichen Anhang bauen.

Auch die sportliche Philosophie der Europapokal-Kontrahenten ist relativ ähnlich aufgebaut: Beide haben es sich auf die Fahnen geschrieben, junge Spieler besser zu machen, beide haben nicht das Standing im hochgejazzten Fußball-Business, um die bessergemachten Spieler dann auch im Verein halten zu können. Der Unterschied: Ajax hat das System "Ausbildungsklub", das die Eintracht erst in den vergangenen Jahren für sich entdeckt hat, schon seit Jahrzenten verinnerlicht.

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Bild © Wikimedia, Imago Images / Jan Huebner, Collage: hessenschau.de| zur Audio-Einzelseite
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"Da sind schon ein paar Superstars rausgekommen"

"Was man sich von Ajax sicherlich abschauen kann, und das nicht nur bei Eintracht Frankfurt, ist die tolle Jugendarbeit, die sie machen", lobt SGE-Trainer Dino Toppmöller. "Da sind schon ein paar Superstars rausgekommen."

Während die Eintracht ihre jungen Talente aus der ganzen Welt anwerben muss, bedienen sich die Niederländer oft einfach beim eigenen Nachwuchs. Die Jugendarbeit von Ajax, Toppmöller erwähnte es, ist legendär. Auch der aktuelle Kader ist gespickt mit hoffnungsvollen Talenten, die viel können und noch mehr erreichen wollen. Beispiele gefällig: Linksverteidiger Jorrel Hato (18, Marktwert: 30 Millionen Euro), Mittelfeldspieler Kenneth Taylor (22, 16 Millionen) oder Stürmer Brian Brobbey (23, 30 Millionen), um nur ein paar zu nennen.

Großer Name, aber schlagbar

Ajax ist ein klangvoller Gegner für die Hessen, aber keiner, den sie sportlich fürchten müssen. Zwar grüßt der Rekordmeister in der Eredivisie auch derzeit wieder von der Tabellenspitze, die Leistungen in der Ligaphase der Europa League waren hingegen bestenfalls durchwachsen (4 Siege, 1 Remis, 3 Niederlagen). In den Playoffs wären die Niederländer um ein Haar gegen Union Saint-Gilloise rausgeflogen.

"Das wird ein Spiel auf Augenhöhe", warnte Toppmöller dennoch. Und Kapitän Kevin Trapp ergänzte mit Blick auf das Liga-Gesicht der Niederländer: "Ajax hat die letzten acht Spiele nicht verloren. Die sind gut drauf, das wird ein tolles Spiel."

Wichtig werde sein, hinten kompakt zu stehen und dann die Umschaltmomente zu nutzen, so der SGE-Trainer. Dass Abwehr-Chef Robin Koch mit einer Gehirnerschütterung ausfällt, macht die ganze Sache natürlich nicht leichter, die Eintracht ist dennoch positiv, etwas Zählbares aus Amsterdam mitnehmen zu können. "Wir haben extreme Lust auf das Spiel", ließ Toppmöller wissen.

Die mögliche Aufstellung der Eintracht in Amsterdam
So könnte die Eintracht bei Ajax spielen. Bild © hessenschau.de

Quelle: hessenschau.de