Niederlage in der Europa League Eintracht-Serie reißt in Lyon

Eintracht Frankfurt verliert in Lyon - knapp und doch verdient. Die Hessen sind in der Europa League den Franzosen lange Zeit unterlegen und verpassen einen alleinigen Rekord.

Fares Chaibi geknickt in Lyon
Für Fares Chaibi und seine Eintracht gab es in Lyon nichts zu holen. Bild © Imago Images
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Beachtliche 18 Europa-League-Spiele am Stück waren sie ungeschlagen, letztmals vor mehr als vier Jahren in Basel bezwungen - und damit fast zum alleinigen Rekordhalter geworden. Fast! Denn am Donnerstagabend verlor Eintracht Frankfurt mit 2:3 (1:1) bei Olympique Lyon und muss sich den Bestwert künftig mit dem FC Chelsea teilen.

In Frankreich erzielte Ansgar Knauff die Führung für die Hessen (19. Minute), die anschließend aber deutlich abbauten. Rayan Cherki (27.), Malick Fofana (50.) und Ernest Nuamah (54.) trafen für Lyon, ehe Omar Marmoush (85.) noch verkürzte. Nach dem Abpfiff bekam Eintracht-Trainer Dino Toppmöller zudem wegen Meckerns die Rote Karte gezeigt. In der Tabelle bleiben die Frankfurter zwar unter den besten Acht, sie sind Fünfter, das direkte Weiterkommen ins Achtelfinale aber ist nicht gesichert.

Nkounkou völlig von der Rolle - Chaibi auch

In der Startelf hatte Toppmöller auf seinen Besten verzichtet, Torjäger Marmoush, den er körperlich "nicht verheizen" wolle, wie er unlängst sagte. Stattdessen bekam Farès Chaibi in seiner Geburtsstadt eine erneute Bewährungschance, was mit Blick auf die zuvor gezeigten Leistungen nur schwer zu erklären war. Und was sich auch diesmal als Fehler erweisen sollte. Chaibi, als zweite Spitze aufgeboten, blieb bis zur Auswechslung in der 63. Minute völlig wirkungslos.

Wirkung zeigte dagegen die Nominierung von Niels Nkounkou, eine negative. Der Linksverteidiger stand völlig neben sich, sah sehr früh Gelb, hätte früh Gelb-Rot sehen können (oder müssen?) und machte ansonsten den Flugzeug-Einweiser: Statt Gegenspieler zu attackieren, winkte er sie fleißig durch. Die Auswechslung zur Pause kam im Grunde viel zu spät.

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Markus Krösche beim Interview
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Auf Eintracht-Führung folgt OL-Angriffswirbel

Trotz all der Kritik war die Partie gut losgegangen aus hessischer Sicht. Die Eintracht begann druckvoll, presste hoch, provozierte Abspielfehler. Und nach 19 Minuten lag sie vorne. Mario Götze spielte einen Chip-Ball in die Tiefe, Hugo Ekitiké setzte sich mit Glück und Geschick durch, passte den Ball gekonnt per Außenrist in die Mitte, wo Knauff vollendete. Fortan jedoch zockte in der ersten Hälfte nur Lyon.

Stets brach OL über die Seiten durch, neben dem indisponierten Nkounkou erwischte auch Nnamdi Collins einen komplizierten Tag. Die Franzosen, die durch Corentin Tolisso (7.), Alexandre Lacazette (11., 34.) und Nuamah (36.) allerbeste Chancen liegenließen im ersten Abschnitt, erzielten nach 27 Minuten den mehr als verdienten Ausgleich.

Wieder mal war ein Angriff über die linken Frankfurter Abwehrseite vorgetragen worden, ehe Cherki seinen Fuß in den Schuss von Ex-Bayern-Profi Tolisso hielt und die Kugel ins Netz beförderte. Kevin Trapp, der Eintracht-Torwart, bekam die linke Pranke zwar an die Kugel, nicht aber genug Druck dahinter, um zu parieren. Unhaltbar war der Versuch eher nicht.

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Ansgar Knauff beim Interview
Ansgar Knauff Bild © hessenschau.de
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Theate patzt vor dem Rückstand

Und nach der Pause? Erstmal alles beim Alten! Einzige Ausnahme: Diesmal machten die sonst so Stabilen auf Frankfurter Seite die Fehler. So verlor Arthur Theate vor dem zweiten Lyon-Treffer unnötig an der Mittellinie den Ball, die Gastgeber konterten, Robin Koch attackierte nicht schnell genug, so dass Torschütze Fofana sich freisprinten und vor Trapp vollenden konnte (50.). Vor dem 3:1 von Nuamah ließ sich zudem der zur zweiten Hälfte eingewechselte Rasmus Kristensen zu leicht abschütteln (54.).

Erst nach dem doppelten Nackenschlag kamen die Gäste wieder besser ins Spiel, hatten mehr Ballbesitzphasen. Die Einwechslungen von Marmoush und Can Uzun hoben zudem das Offensivniveau, was sich auch in Zählbarem niederschlagen sollte: Pass Uzun, Abschluss Marmoush, der Frankfurter Anschlusstreffer (85.). Der Ausgleich jedoch gelang den Hessen in einer hektischen Schlussphase nicht mehr. Und so bleiben die Toppmöller-Schützlinge, der selbst noch die Rote Karte sah, im dritten Pflichtspiel nacheinander sieglos. Die Eintracht hat, keine Frage, im vorweihnachtlichen Endspurt die sie so lange auszeichnende Leichtigkeit verloren. Und mal wieder ein Europa-League-Spiel.

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Ekitike still
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Weitere Informationen

Olympique Lyon - Eintracht Frankfurt 3:2 (1:1)

Lyon: Perri - Maitland-Niles, Caleta-Car, Niakhate, Tagliafico (81. Abner) - Matic - Cherki (73. Benrahma), Tolisso (81. Tessmann) - Nuamah (72. Veretout), Lacazette (81. Mikautadze), Fofana

Frankfurt: Trapp - Collins, Koch, Theate, Nkounkou (46. Kristensen) - Tuta (46. Skhiri), Dahoud - Knauff (80. Bahoya), Götze (63. Uzun), Chaibi (63. Marmoush) - Ekitike

Tore: 0:1 Knauff (19.), 1:1 Cherki (27.), 2:1 Fofana (50.), 3:1 Nuamah (54.), 3:2 Marmoush (85.)
Gelbe Karten: Maitland-Niles, Niakhate, Tagliafico, Lacazette, Fofana / Collins, Koch, Nkounkou, Kristensen, Skhiri, Marmoush, Ekitike
Rote Karte: Eintracht-Trainer Toppmöller (nach Abpfiff)

Schiedsrichter: Treimanis (Lettland)
Zuschauer: 41.090

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Redaktion: Daniel Schmitt

Sendung: hr1, Nachrichten,

Quelle: hessenschau.de