Europapokal-Held von 1960 Eintracht Frankfurt trauert um Erwin Stein

Im wohl besten Finale aller Zeiten erzielte er einen Doppelpack: Die Eintracht-Legende Erwin Stein ist am Freitag verstorben. Er war ein waschechter Frankfurter und blieb dem Klub auch weit nach seiner Karriere verbunden.

Erwin Stein 2019 auf der Waldbühne.
Erwin Stein 2019 auf der Waldbühne. Bild © Imago Images
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Frankfurts Europapokalheld Erwin Stein ist am Freitag im Alter von 89 Jahren verstorben. Das teilte der Klub am Samstag mit. "Erwin Stein hat den Verein seit den 1960er Jahren geprägt. Zunächst als Sportler, später als Repräsentant einer großen Ära des Vereins", schrieb der Klub auf seiner Homepage. 

Stein hatte unter anderem im legendären Endspiel 1960 in Glasgow gegen Real Madrid beim 3:7 doppelt für die Hessen getroffen. An das größte Spiel seiner Karriere erinnerte er sich später so: "Es waren 130.00 Zuschauer im Stadion. Als wir eingelaufen sind, da läuft einem schon die Gänsehaut über den Rücken und die Knie werden schwach." Doch die Eintracht ging gar in Führung und das als krasser Außenseiter. Die Spieler aus der Region liefen gegen Größen wie Alfredo di Stefano oder Ferenc Puskas auf.

Doppelpack im Jahrhundertspiel

"Wenn da einer gekommen wäre und hätte gesagt, ich solle ihm die Tasche aus dem Bus raustragen, dann hätte ich das gemacht. So groß war die Ehrfurcht", erzählte Stein. Doch immerhin auf dem Platz konnte man ihm das nicht anmerken, Stein traf in der 72. und 75. Minute für die Eintracht.

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Allerdings war da der Vorsprung der "Königlichen" schon zu groß, am Ende hieß es 7:3. Doch trotz des deutlichen Resultats kürten englische Journalisten die Partie zur besten aller Zeiten, die BBC wiederholt das "Jahrhundertspiel" jedes Jahr.

Erwin Stein in seinem Tabakwarenladen.
Erwin Stein in seinem Tabakwarenladen. Bild © Imago Images

Spitzname "Zuckerche"

Der in Frankfurt geborene Stein fing bei der SG Bornheim an und kam über Griesheim 1959 zur Eintracht. Für die SGE erzielte er in 200 Pflichtspielen 138 Tore. 1966 wechselte er für drei Jahre zu Darmstadt 98. Bei Viktoria Griesheim ließ er dann seine Karriere ausklingen. Später betrieb er in Griesheim ein Tabakwarengeschäft. Seinen Spitznamen behielt er: das Zuckerche.

Immer wenn ein guter Pass auf ihn gespielt wurde, soll er diesen als Zucker bezeichnet haben. Die Eintracht schrieb deshalb auch: "Eintracht Frankfurt wird Erwin, dem ,Zuckerche', ein ehrendes Andenken bewahren."

Erwin Stein (rechts) 1961 gegen den VfB Stuttgart.
Erwin Stein (rechts) 1961 gegen den VfB Stuttgart. Bild © Imago Images

Quelle: hessenschau.de