So läuft der Finaltag von Eintracht Frankfurt in Berlin
Eintracht Frankfurt reist mit knapp 50.000 Fans zum Pokalfinale nach Berlin und ist bereit für den nächsten Titel. Wo steigt das Fanfest? Gibt es noch Tickets? Und wann startet der Autokorso? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Eintracht Frankfurt kann am Samstag (20 Uhr) im DFB-Pokalfinale gegen RB Leipzig den zweiten Titel innerhalb von zwei Jahren gewinnen und Trainer Oliver Glasner mit einem Pokal in der Hand verabschieden. Vor Ort werden 50.000 Frankfurter Fans erwartet, die große Party beginnt bereits viele Stunden vor Anpfiff. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Final-Wochenende in Berlin gibt es hier im Überblick.
- Um was geht's noch mal?
- Wie läuft der Final-Countdown ab?
- Wo steigt das Fanfest?
- Wie viele Fans werden vor Ort erwartet?
- Wo werden die Fans der Eintracht stehen?
- Wo kann man das Final-Trikot kaufen?
- Wieder alle in Weiß?
- Tritt Tankard im Stadion auf?
- Kann man im Stadion Alkohol trinken?
- Wird Helene Fischer auftreten?
- Gibt es noch Tickets?
- Wo schauen die Daheimgebliebenen?
- Wie wird das Wetter?
- Wird es einen Empfang am Römer geben?
- Und danach?
Um was geht's noch mal?
Die Eintracht kann am Samstag zum insgesamt sechsten Mal DFB-Pokalsieger werden und nach dem Europa-League-Triumph im vergangenen Jahr auch diese Saison mit einem Titel abschließen. Gegner RB Leipzig, der zum vierten Mal in fünf Jahren im Endspiel von Berlin steht, ist Titelverteidiger und aktuell in sehr guter Verfassung. Das Team von Trainer Marco Rose kommt mit der Empfehlung von sechs Pflichtspielsiegen in Folge nach Berlin.
Auch nicht ganz unwichtig: Dem Gewinner winkt eine Prämie von 4,32 Millionen Euro. Geleitet wird die Partie von Schiedsrichter Daniel Siebert.
Es war kein Freilos, das die Eintracht in der ersten DFB-Pokalrunde zog, aber die Aufgabe löste sie souverän. Bei Zweitligist 1. FC Magdeburg setzte sich der Favorit mit 4:0 durch. Klar, hätte Kevin Trapp in der Anfangsphase nicht einen Elfmeter gehalten, hätte das Spiel auch ganz anders verlaufen können, fußballerisch war das aber dann doch ziemlich ansprechend, was die Hessen anboten. Bild © Imago Images| zur Galerieansicht
Nicht ganz so souverän, aber letztlich ebenfalls ungefährdet, nahm Frankfurt Hürde Nummer zwei. Bei Fünftligist Stuttgarter Kickers gewann die SGE mit 2:0. Die Zwei-Tore-Führung gab es schon zur Halbzeit, danach hieß es: Kräfte schonen. Bild © Imago Images| zur Galerieansicht
Genau dieses Kräfte brauchte es nämlich im Achtelfinale. Das Hessenderby gegen Darmstadt 98 war eine wilde Achterbahnfahrt mit dem besseren Ende für den Bundesligisten. 1:0 vorne, 1:2 hinten und am Ende mit 4:2 das Viertelfinal-Ticket gebucht. Die Zuschauer im Frankfurter Stadtwald kamen auf jeden Fall auf ihre Kosten. Bild © Imago Images| zur Galerieansicht
Weniger turbulent ging es dann bei Union Berlin zu. Matchwinner Randal Kolo Muani entschied die Partie mit einem Doppelpack bereits in den ersten 15 Minuten. Die Eintracht wollte im Anschluss nicht mehr, Union konnte nicht mehr. Endstand: 2:0. Nächster Halt: Halbfinale. Bild © Imago Images| zur Galerieansicht
Und da war wieder mehr Zittern angesagt. Die Eintracht, die in der Bundesliga schon seit Ewigkeiten kein Spiel mehr gewonnen hatte, strotze nicht gerade vor Selbstvertrauen und lag zur Pause auch noch mit 0:1 zurück. Mit dem unbändigen Willen, den die Hessen gerade in K.o.-Spielen in den vergangenen Jahren immer wieder bewiesen haben, kämpften sie sich aber wieder zurück in die Partie. Das 3:2 war am Ende zwar ganz schön erzittert, aber nicht unverdient. Der Lohn: Noch ein Sieg und die Eintracht feiert nach dem Europa-League-Sieg den zweiten Titel im zweiten Jahr. Bild © Imago Images| zur Galerieansicht
Wie läuft der Final-Countdown ab?
Nach jeweils einer Trainingseinheit am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag fliegt der Frankfurter Reisetross am Freitagmorgen in die Hauptstadt. Den ersten offiziellen Termin hat dann Oliver Glasner: Der Trainer wird um 15 Uhr letztmals eine Spieltags-Pressekonferenz von Eintracht Frankfurt besuchen. Dabei an seiner Seite: Kapitän Sebastian Rode. Um 16 Uhr folgt das Abschlusstraining im Olympiastadion.
Wo steigt das Fanfest?
Das obligatorische Anschwitzen der Fans beginnt ebenfalls am Freitag - allerdings auf dem Breitscheidplatz. Dort, wo schon 2018 der Startschuss für ein legendäres Wochenende gegeben wurde, gibt es ab den Mittagsstunden kalte Getränke und Frankfurter Lebensgefühl, wie die Eintracht mitteilte. Das große Fanfest steigt dann am Finaltag ab 12 Uhr. Mit dabei unter anderem: Adler Attila, Roy Hammer, Celo & Abdi sowie natürlich Peter Fischer. Der Präsident wird ab 15 Uhr zu einer seiner berühmt-berüchtigten Motivationsreden ansetzen und vermutlich verkünden, ein weiteres und letztes Mal aus dem Pokal trinken zu wollen. Beendet wird die große Sause gegen 16 Uhr mit "Im Herzen von Europa".
Wie viele Fans werden vor Ort erwartet?
Laut Vorstandssprecher Axel Hellmann reist die Eintracht mit "großer Kapelle" an. Von den offiziell jedem Verein zur Verfügung stehenden 23.700 Tickets gaben die Hessen zwar nur rund 20.000 Eintrittskarten in den Verkauf. Im Stadion erwartet Hellmann trotzdem "bis zu 50.000 Fans der Eintracht", wie er der FAZ versicherte. Umgerechnet hieße das, dass quasi jeder Platz außerhalb der Leipziger Kurve von einem Frankfurter besetzt wäre. Ambitioniert, aber nicht ausgeschlossen.
Wo werden die Fans der Eintracht stehen?
Auch das ist eine Parallele zu 2018: Die Eintracht-Fans bekommen den Heimbereich und dürfen sich erneut in der Ostkurve breitmachen. Dort, wo normalerweise die Anhänger der Hertha stehen und zuletzt den Abstieg mitansehen mussten, soll auch in diesem Jahr das Stimmungs-Fundament für den Titel gelegt werden. Ebenfalls ein gutes Omen: Die Eintracht wird sich wie schon gegen die Bayern in der Heimkabine umziehen und in einem weißen Final-Trikot auflaufen.
Wo kann man das Final-Trikot kaufen?
Das limitierte weiße Final-Trikot ist bereits vor dem Finale zu einem Sammlerstück geworden. Beim Verkaufsstart am Mittwochmorgen bildeten sich an den Eintracht-Fanshops im Stadion, am Riederwald und auf der Zeil lange Schlangen, das Jersey war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Wer trotzdem noch mit dem begehrten weißen Trikot ins Olympiastadion will, für den gibt es Hoffnung: Im Nike Store am Breitscheidplatz und an den Verkaufsständen am Stadion wird es laut der Eintracht am Freitag und Samstag noch ein paar der begehrten Stücke zu kaufen geben.
Wieder alle in Weiß?
Zu einem einheitlichen Gesamtbild der Kurve wird das Sondertrikot allerdings nicht beitragen. Anders als in den vergangenen Jahren, als sich die Eintracht-Fans bei großen Spielen immer komplett in Weiß präsentierten und sich so den Ruf der "Bestia Blanca" erarbeiteten, wechselt die organisierte Fanszene in diesem Jahr farblich die Seite. "Alle in Schwarz nach Berlin", lautet der offizielle Aufruf.
Tritt Tankard im Stadion auf?
Es hat mittlerweile fast schon Tradition und wird auch in diesem Jahr nicht anders sein. Die Frankfurter Kultband Tankard wird vor dem Duell mit RB Leipzig die Eintracht-Hymne "Schwarz-weiß wie Schnee" vor der Fankurve intonieren und damit die Stimmung 30 Minuten vor Anpfiff noch einmal anheizen. "Jetzt sind wir schon zum vierten Mal dabei und gehören gefühlt schon irgendwie zum Inventar", kommentierte Frontmann Gerre gewohnt nüchtern.
Kann man im Stadion Alkohol trinken?
Ja.
Wird Helene Fischer auftreten?
Nein.
Gibt es noch Tickets?
Wer jetzt noch keines der knapp 75.000 Tickets ergattern konnte, wird sich sehr anstrengen und wohl sehr tief in die Tasche greifen müssen. Das Spiel ist natürlich restlos ausverkauft. Die Schwarzmarkt-Preise beginnen bei 400 Euro.
Wo schauen die Daheimgebliebenen?
Für alle diejenigen, die das Finale nicht in Berlin erleben können, trotzdem aber nicht auf Stadion-Atmosphäre verzichten wollen, veranstaltet die Eintracht am Samstag wieder ein Public Viewing in der Arena. Es gibt Steh- und Sitzplätze – allerdings auch hier aktuell keine Karten mehr.
Die gute Nachricht: In Frankfurt gibt es ja Gott sei Dank genügend Kneipen - und am Samstag sogar ein perfektes Prematch-Programm. Am Bornheimer Hang steigt um 16.40 Uhr das Hessenpokal-Finale zwischen dem FSV Frankfurt und dem TSV Steinbach Haiger.
Wer überträgt das Spiel?
Das DFB-Pokalfinale gibt es als Vollreportage bei hr-iNFO zu hören. Auch sportschau.de bietet einen Audio-Livestream sowie einen Liveticker zum Spiel an. hr1 hält sie zudem bereits ab 19 Uhr in einem heimspiel! extra auf dem Laufenden. Wer bewegte Bilder sehen will: Das ZDF zeigt das Spiel im Free-TV, Bezahlsender Sky überträgt ebenfalls.
Wie wird das Wetter?
Womit wir bei der nächsten guten Nachricht wären: Denn auch der Wettergott hat nach eher überschaubaren Leistungen in den vergangenen Monaten pünktlich zum Saison-Höhepunkt seine Form wiedergefunden und liefert bestes Finalwetter. In Frankfurt werden Sonnenschein und bis zu 27 Grad erwartet. In Berlin wird es etwas kühler, Regen oder Wolken soll es aber auch in der Hauptstadt nicht geben.
Wird es einen Empfang am Römer geben?
Definitiv. Die Stadt hat am Dienstag den offiziellen Fahrplan bekanntgegeben und damit die Planungen der nächsten Titelfeier bestätigt. Die Mannschaft wird um 13.40 Uhr am Frankfurter Flughafen zurückerwartet und wird dann – im Falle des Sieges – per Autokorso in Richtung Innenstadt kutschiert. Die Ankunft am Römer, so die wohl etwas optimistische Rechnung, ist für 16.30 Uhr geplant. Sollte der Pokal dann nicht mehr in fremde Oberbürgermeister-Hände gelangen, soll die Feier ab 17 Uhr und mit allen Beteiligten auf dem Balkon starten.
In der Stadt wird es insgesamt vier Besucherzonen für insgesamt 60.000 Fans geben. Neben dem Römerberg stehen auch am Mainkai und auf dem Paulsplatz große Leinwände, um die Feierlichkeiten verfolgen zu können. Das hr-fernsehen berichtet zudem live.
Wichtig: Sollte die Eintracht verlieren, wird alles wieder abgebaut und die Party fällt aus.
Und danach?
Nach diesem – so oder so – aufregenden und anstrengenden Wochenende ist erst einmal Urlaub angesagt. Trainer Glasner, der seine Wohnung in Sachsenhausen bereits gekündigt hat, wird sich verabschieden. Der eine oder andere Spieler wird es ihm nachtun. Wann der Trainingsauftakt ist, steht derzeit ebenso wenig fest wie der Nachfolger auf der Trainerbank. Klar ist nur: Das erste Pflichtspiel der kommenden Saison steigt zwischen dem 11. und 14. August im DFB-Pokal. Die Eintracht könnte dann als Titelverteidiger antreten.