"Wir wissen, dass es hart wird" Frustrierte Eintracht beschwört den Stimmungsumschwung
Erst Bochum, dann Union: Eintracht Frankfurt kann in Liga und Pokal für einen Stimmungsumschwung sorgen. Einfach wird das nicht, weiß auch Linksverteidiger Philipp Max.
Einer dieser Tage in Frankfurt. Die Sonne scheint, das Gras des Trainingsplatzes duftet, rundherum stehen Fans und gucken der Mannschaft von Eintracht Frankfurt beim öffentlichen Training zu, die nach der Einheit noch bereitwillig und gut gelaunt für Autogramme und Fotos zur Balustrade kommt. Der Bundesligaalltag, er kann manchmal ganz entspannt und nahbar sein.
Von eitel Sonnenschein kann bei den Hessen allerdings nicht unbedingt die Rede sein. Nach fünf Punkten aus den letzten sechs Bundesligaspielen sind die Hessen drauf und dran, die Qualifikation zur Champions League zu verspielen, was angesichts von Konkurrenten wie Union Berlin und dem SC Freiburg umso ärgerlicher wäre. Dort, bei Union, hat Trainer Oliver Glasner nach der 0:2-Pleite zur Wutrede angesetzt und seine Spieler öffentlich angezählt. Hinzu kommt das Theater in der Führungsriege um Axel Hellmann und Philip Holzer. Es gibt also genug Gewitterwölkchen über dem Stadtwald, auch wenn man sie nicht immer sieht.
"Ich bin jetzt wieder bei 100 Prozent"
"Die Niederlage in Union war frustrierend für uns alle", sagt Linksverteidiger Philipp Max. Max dient gut als Symbol der Frankfurter Krise, in die die Hessen irgendwie schleichend hineingeraten sind. Denn so wie der Winterneuzugang zu Beginn der Rückrunde eigentlich solide bis vielversprechende Leistungen zeigte, so ließ er in den Wochen darauf auch nach. Wie das gesamte Team. "Ich habe die ersten sieben, acht Spiele von Anfang an gespielt. Da ist es menschlich, dass es dann körperlich auch mal nach unten geht. Die Pause tut mir ganz gut. Ich bin jetzt wieder bei 100 Prozent."
Die wird es – nicht nur bei Max – auch brauchen, wollen die Hessen wieder in die Spur finden. Denn verloren ist freilich noch nichts, ein Spaziergang zurück in besagte Spur wird es aber auch nicht. Am Freitag (20.30 Uhr) kommt der VfL Bochum, sonderlich viel Fußball werden die Bochumer in Frankfurt nicht spielen wollen. Am Dienstag (18 Uhr) steigt dann das Pokal-Viertelfinale gegen Union. Zwei Spiele in fünf Tagen, die für einen Stimmungsumschwung rund um den Verein sorgen könnten, wenn die Hessen wieder weiter oben andocken und ins Halbfinale einziehen. "Beide Spiele sind extrem wichtig für uns", weiß auch Max.
"Gute Trainingseinheit heute"
Apropos Stimmung: Gut möglich, dass die Länderspielpause für die Eintracht zum richtigen Zeitpunkt kam. Alle mal raus, die Köpfe frei und ein bisschen Abstand, im Training mit überschaubarer Gruppe ist die Laune jedenfalls gut, die Intensität gewohnt hoch, "gute Trainingseinheit heute" lobt Glasner gegen Ende.
"Ich war in Augsburg schon in viel prekäreren Lagen, wo man sich über jede Trainingseinheit Selbstvertrauen holen muss. Das geht nur zusammen. Da versucht man, sich zu helfen, sich zu pushen. Das haben wir bis jetzt gut gemacht", sagt Max.
"Wir wissen, dass es hart wird"
Gegen Bochum wird der Linksverteidiger wohl in der Startelf stehen, zumal sein direkter Konkurrent Christopher Lenz das Training mit einem Zwicken im Oberschenkel vorzeitig beenden musste. Dann kann Max an der Umsetzung der weiterhin ambitionierten Saisonziele der Eintracht helfen: "Wir wollen das Maximum erreichen. Wir wollen international spielen. Wir wissen, dass es hart wird", so Max.