Eintracht in Mainz Geniestreiche von Götze und Muani sichern einen Punkt
Eine Stunde lang zeigt die Eintracht in Mainz einen schwachen Auftritt und liegt nur mit Glück nur 0:1 hinten. Dann aber dreht die Offensive auf. Am Ende hätte es beinahe noch zum Sieg und Tabellenplatz zwei gereicht.
Eintracht Frankfurt hat im letzten Spiel des Jahres in Mainz 1:1 (0:1) gespielt. Jonathan Burkardt erzielte die Führung für Mainz (40.), Randal Kolo Muani sorgte für den Ausgleich (67.). Speziell in der ersten Halbzeit blieben die Hessen weit unter ihren Möglichkeiten, nach etwa einer Stunde kamen sie aber zurück in die Partie und verdienten sich den Punktgewinn.
Trainer Oliver Glasner schickte die gleiche Elf vom Spiel gegen Hoffenheim ins Rennen. Doch diese brachte ihn zur Weißglut, der Österreicher gestikulierte wild am Seitenrand. Mainz hatte viel mehr Zugriff: Ein Volleyschuss des Ex-Frankfurters Dominik Kohr ging nur knapp vorbei (10.). Gefährlich im Strafraum der Mainzer wurde es in der 28. Minute, als sich Jesper Lindström durchtankte und zu Fall kam. Für einen Elfmeterpfiff reichte der Zweikampf allerdings nicht. Ein Treffer von Kolo Muani wurde zu Recht wegen klarer Abseitsstellung annulliert (30.).
Schwache erste Halbzeit der Eintracht
Frankfurt war hinten zu passiv, offenbarte zudem Konzentrationsmängel beim letzten Abspiel in der Offensive. Zwingender waren die Mainzer, vor allem über den emsigen Leandro Barreiro und den flinken Burkardt, dessen Hereingabe nach starkem Dribbling Ansgar Knauff in letzter Sekunde klären konnte (34.). Folgerichtig gingen die Nullfünfer in Front: Nach einer Ecke wehrte Trapp einen Burkardt-Kopfball zunächst ab, den zweiten Ball drosch Karim Onisiwo aufs Tor - wieder war Trapp zur Stelle. Abermals Onisiwo brachte den Ball in den Fünfmeterraum, wo Burkardt aus kurzer Distanz zum 1:0 einschoss (40.). Nur zwei Minuten später rettete Tuta mit letzter Kraft, in der 44. Minute war der Mainzer Silvan Widmer nah am zweiten Treffer.
Kurz vor der Pause legte Stefan Bell den durchgestarteten Frankfurter Kolo Muani. Schiedsrichter Robert Schäfer zeigte zunächst auf den Punkt, gab dann aber korrekt Freistoß unmittelbar vor dem Strafraum. Die Eintracht-Spieler monierten vergebens, dass Bell wegen Notbremse hätte Rot sehen müssen (45.). Nach dem Seitenwechsel kam Hrvoje Smolcic für Kristijan Jakic.
Rode-Einwechslung bringt wieder die Wende
Die zweite Hälfte begann, wie die erste geendet hatte: Burkardt setzte sich gegen Tuta und Smolcic durch, seinen Kopfball konnte Trapp gerade noch entschärfen (47.). Fünf Minuten später verzog Widmer freistehend aus guter Position. Barreiro vergab gegen Trapp die dritte große Mainzer Gelegenheit in Durchgang zwei (56.).
Die Eintracht zeigte nicht ihr "Hoffenheim-Gesicht", sondern jenes aus der Partie in Bochum: zu ungeordnet hinten, zu spät in den Zweikämpfen, zu espritlos im Spiel nach vorne. Nach einer Stunde Spielzeit setzte Glasner dann auf das "Lissabon-Gesicht": Sebastian Rode kam wie schon beim entscheidenden Spiel in der Champions League für Jesper Lindström. Es war wieder die Wende im Spiel.
Götze mit Traumpass vor dem Tor
Der Wechsel entfaltete seine Wirkung, auch weil Kamada nun mehr in der Offensive schalten und walten konnte. Nach dessen Hereingabe hätte Junior Dina Ebimbe aus sechs Metern eigentlich den Ausgleich erzielen müssen, zielte aber vorbei (64.). Der erste Eintracht-Schuss aufs Tor saß dann gleich: Djibril Sow öffnete den Angriff, Götze leitete mit einem Geniestreich den Ball haargenau in den Lauf von Kolo Muani, der sich überragend gegen zwei Mainzer durchsetzte und den Ball ins Tor knallte (67.).
Mainz schwanden die Kräfte, die Gäste wurden plötzlich immer aktiver. Götze hätte mit einem Heber aus über 30 Metern beinahe die Führung erzielt, der Mainzer Keeper Robin Zentner kratzte den Ball beim Zurücklaufen gerade noch von der Linie (73.). Götze und Muani - bis zum Tor recht glücklos - sorgten nun immer wieder für Gefahr, die Frankfurter waren nah am 2:1, kamen aber nicht mehr zu klaren Chancen. So war die Punkteteilung am Ende gerecht. Die Frankfurter Fans entrollten vor dem Ende der Partie ein Plakat, mit dem sie das Fazit für das Kalenderjahr 2022 zogen: "Wir sagen Dankeschön - Könige von Europa!"