Vier Optionen denkbar Große Auswahl: Die Eintracht sucht den Abwehrchef

Die Engpässe in der Defensive gehören bei Eintracht Frankfurt vorerst der Vergangenheit an. Nach der Rückkehr aller Akteure stellt sich für Trainer Oliver Glasner die Frage: Wer führt 2023 die Dreierkette an?

Hrvoje Smolcic und Kristijan Jakic sind nur zwei von vier Optionen für die Rolle als Eintracht-Abwehrboss.
Hrvoje Smolcic und Kristijan Jakic sind nur zwei von vier Optionen für die Rolle als Eintracht-Abwehrboss. Bild © Imago Images
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Im vergangenen Herbst hatte Eintracht Frankfurt mit allergrößten Personalsorgen in der Defensive zu kämpfen. Almamy Touré, die Neuzugänge Aurelio Buta, Jérôme Onguéné, aber auch Makoto Hasebe, Christopher Lenz und Ansgar Knauff fehlten teilweise wochenlang. Trainer Oliver Glasner war als Improvisationskünstler gefragt, musste beinahe wöchentlich an seiner Abwehrkette basteln. Die Hessen holten das Optimum heraus, erreichten Rang vier und überwinterten in DFB-Pokal und Champions League. Doch dauerhaft? So konnte es nicht weitergehen.

Personallage deutlich entspannt: Wer wird Eintrachts Abwehrchef?

Nach siebenwöchiger Pause hat sich die personelle Lage merklich entspannt. Buta, Touré, Hasebe und Lenz wurden bereits im alten Jahr peu à peu herangeführt, Knauff wirkte in Bundesliga und Königsklasse erfolgreich mit. Die Eintracht kann sich daher auch den Luxus erlauben, Onguéné zu verleihen und höchstwahrscheinlich in Salzburg Spielpraxis sammeln zu lassen. Angesichts einiger Optionen ist daher wohl auch kein Ersatz nötig, außer es öffnet sich ein Türchen - und ein Vorgriff auf die nächste Saison gelingt.

Das ist aber ein anderes Thema. Da Glasner vor der Reise ins Trainingslager nach Dubai nach dem Auftakt am Dienstag durchblicken ließ, weiterhin an der Dreierkette festhalten zu wollen, stellt sich bereits seit dem Karriereende von Martin Hinteregger die Frage: Wer wird die Defensive der Eintracht als Abwehrchef im Jahr 2023 anführen? Der Coach nannte die vier möglichen Namen: Hasebe, Jakic, Tuta - oder Sommer-Neuzugang Hrvoje Smolcic.

Allrounder Jakic könnte wieder ins defensive Mittelfeld rücken

"Es ist schön, dass wir so viele Optionen haben", freute sich der Coach. Da sei Jakic, der in der Hinserie beinahe jede Defensivposition eingenommen hatte. Glasner erinnerte sich zurück: "Kristijan war bei unseren beiden wichtigen Siegen in der Champions League der zentrale Mann. Er kann bei uns irgendwie alles spielen."

Einen solchen Allrounder in den eigenen Reihen zu wissen, ist sicherlich wertvoll. Doch bei allem Engagement und aller Mentalität hatte Jakic logischerweise auch Fehler eingestreut, im Stellungsspiel Mängel aufgewiesen. Seine Stammposition ist im defensiven Mittelfeld, dort sollte er im Normalfall auch dauerhaft auflaufen.

Wechseln sich Hasebe und Smolcic ab?

Glasner analysierte: "Jeder Spieler hat seine eigenen Stärken. Wir können dann spezifisch reagieren." Wann brauche das Team Ruhe? Einen Lenker für den Spielaufbau? "Dann ist sicherlich Hasebe prädestiniert für diese Rolle." Der Japaner, der in zwei Wochen 39 Jahre alt wird, kann aber nicht mehr jede Partie bestreiten. Bei einem etwas körperbetonten und robusten Spiel komme daher Smolcic ins Rennen. Der 22-Jährige zeigte vor allem im Duell gegen Olympique Marseille in der Champions League bei seinem zweiten Startelfeinsatz eine reife Leistung. Seine Ansätze sind definitiv verheißungsvoll.

Und dann ist da noch Tuta. Ihm trauten die Hessen vor einem halben Jahr noch zu, die Rolle von Hinteregger zu übernehmen. Nach Stotterstart und Touré-Verletzung agierte der Brasilianer anschließend als rechtes Glied der Innenverteidigung. Insgesamt lief es bei dem 23-Jährigen jedoch holprig, nach dem Platzverweis in London gab es einen öffentlichen Tadel.

Nach Touré-Rückkehr könnte Tuta wieder als letzter Mann agieren

Die ersten guten Eindrücke aus der Vorsaison konnte Tuta als zentraler Mann daher noch nicht bestätigen. Ob der bis 2026 gebundene Defensivspezialist nach der Rückkehr von Touré wieder die Chance erhält? Glasner ließ ihn zuletzt auf der Sechserposition agieren und erweiterte damit dessen "Skill-Set". Möglicherweise nimmt Tuta nun noch einmal einen Angriff auf die Rolle als Abwehrboss.

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hessenschau vom 02.01.2023
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Quelle: hessenschau.de/Christopher Michel