Hasebe fällt länger aus Die Eintracht-Abwehr geht am Stock
Die Abwehr ist in dieser Saison das große Sorgenkind bei Eintracht Frankfurt. Mit der Verletzung von Makoto Hasebe gehen Trainer Oliver Glasner langsam die Alternativen aus.
Die zuletzt ohnehin schon wackelige Abwehr von Eintracht Frankfurt droht bis zur Winterpause noch etwas wackeliger zu werden. Routinier Makoto Hasebe, der im Champions-League-Spiel bei Tottenham Hotspur verletzt ausgewechselt werden musste, fällt wie befürchtet länger aus. Der Japaner hat sich das Innenband im Knie angerissen.
Die Eintracht spricht von einem Ausfall für die "kommenden Wochen". In deren vier ist die Hinrunde wegen der Winter-WM in Katar bereits zu Ende. "Schauen wir mal, wie schnell wir es hinbekommen. Aber es sieht so aus, als würde er im Herbst nicht mehr allzu viele Spiele bestreiten", hegt auch Trainer Oliver Glasner nicht mehr allzu viel Hoffnung auf eine Hasebe-Rückkehr noch in diesem Jahr.
Glasner als Improvisationskünstler
Der Österreicher muss bis zur Winterpause nun irgendwie versuchen, zumindest die größten Löcher in der Hintermannschaft zu stopfen. Am besten schon beim Heimspiel gegen Leverkusen am Samstag (15.30 Uhr). Keine leichte Aufgabe, immerhin sind die Hessen schon seit längerem "in der Defensive am Improvisieren", so Glasner.
Kristijan Jakic wurde schon vor längerer Zeit zum Rechtsverteidiger umgeschult, bei Tottenham bekleideten am Ende Junior Dina Ebimbe und Faride Alidou die beiden Außen. Mit Luca Pellegrini und Ansgar Knauff fehlen zwei potenzielle Alternativen für die Außenbahn weiter verletzt. In der Abwehrzentrale sind die lange Zeit verletzten Almamy Touré und Jérôme Onguéné noch nicht einsatzbereit. "Es gibt nicht mehr allzu viele personelle Rochaden, die wir machen können", weiß auch Glasner.
Smolcic winkt erster Startelfeinsatz
Alles deutet darauf hin, dass Linksfuß Hrvoje Smolcic gegen Leverkusen sein Startelf-Debüt gibt und rechts in die Dreierkette rutscht. Bei Tottenham verursachte der junge Kroate spät einen Elfmeter, der allerdings folgenlos blieb. Der ebenfalls junge Tuta, der gerade eine Schwächephase durchlebt, muss dann die Hasebe-Aufgabe übernehmen und die Hintermannschaft dirigieren.
Die vielleicht einfachste Lösung, die Umstellung auf eine Viererkette, kommt bei der Eintracht derzeit nicht in Frage – auch wenn Glasner eine erneute Systemumstellung nicht komplett ausschließen wollte. Das Spiel mit nur zwei Innenverteidigern ist zuletzt in Bochum ordentlich in die Hose gegangen. Es war nicht das erste Mal in dieser Saison. "Es ist eine etwas schwierige Situation, aber wir werden sie meistern", versuchte Glasner vor dem Aufeinandertreffen mit Leverkusen zumindest ein bisschen Zuversicht zu versprühen.