Spannendes Achtelfinale Hessenderby im DFB-Pokal: Traumlos mit Brisanz

Eintracht Frankfurt und der SV Darmstadt 98 duellieren sich im Pokal-Achtelfinale. Die Rollen sind klar verteilt, die letzten Aufeinandertreffen waren aber stets ausgeglichen.

Makoto Hasebe
Makoto Hasebe (li.) im Duell mit dem Ex-Darmstädter Marcel Heller Bild © Imago Images
  • Link kopiert!
Audiobeitrag
Bild © Imago Images| zur Audio-Einzelseite
Ende des Audiobeitrags

Nur knapp 30 Kilometer liegen zwischen Frankfurt und Darmstadt, kaum zu glauben also, dass die größten Fußballvereine beider Städte, die Frankfurter Eintracht und der SV Darmstadt 98, erst zehn Mal in einem Pflichtspiel die Klingen gekreuzt haben: 1950/51 in der Oberliga Süd, zwischen 1978 und 1982 sowie 2015 und 2017 in der Bundesliga. Im Pokal traf man überhaupt noch nicht aufeinander. Zum Vergleich: Zwischen der Eintracht und dem OFC gab es bereits 55 Pflichtspiele.

Die Anzahl der Spiele wird sich in absehbarer Zeit allerdings ändern. Nicht nur, weil die Lilien als Tabellenführer beste Chancen auf den Aufstieg in die Bundesliga haben, sondern weil Ende Januar das Hessenderby im DFB-Pokal ansteht, das die Losfee den Clubs am Sonntagabend bescherte. "Wir werden alles daran setzen, das Hessenderby für uns zu entscheiden. Wir freuen uns auf ein packendes, aber faires Duell", sagte Carsten Wehlmann, Sportlicher Leiter der Lilien. Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche sagte: "Es ist definitiv keine leichte Aufgabe. Aber wir werden gemeinsam mit unseren Fans alles dafür tun, um ins Viertelfinale einzuziehen."

Ein Los mit Stolper-Potenzial

Dass das Los kein Selbstläufer für die Eintracht ist, zeigt auch ein Blick auf die letzten Ergebnisse zwischen den Clubs. Als Darmstadt zwischen 2015 und 2017 in der Bundesliga spielte, schlugen sich die Lilien gegen den Nachbarn mehr als passabel, konnten die Eintracht einmal auswärts und einmal zuhause 1:0 schlagen, verloren die anderen beiden Aufeinandertreffen 1:2 und 0:2. Eine Bilanz von 2-0-2 im zweijährigen Bundesliga-Gastspiel kann sich durchaus sehenlassen. Für die Eintracht ist das Spiel gegen die formstarken Lilien durchaus ein Los mit Stolper-Potenzial.

"Wir haben bereits bewiesen, dass wir, wenn wir an unsere Grenzen und darüber hinaus gehen, auch einen Erstligisten besiegen können", sagte Wehlmann. Die Favoritenrolle ist dennoch klar, denn auch wenn Krösche die Lilien berechtigterweise als "Mannschaft der Stunde" bezeichnete, gilt selbiges für die Eintracht in der ersten Liga.

Knackiges Aufeinandertreffen

Konservieren beide Teams ihre Form bis Anfang des Jahres, dürfte es ein knackiges Aufeinandertreffen werden. Auch wegen der Fanszenen, die nicht unbedingt in Freundschaft verbunden sind. 2016 sprach die Stadt Darmstadt vor dem Derby gar ein Betretungsverbot für Eintracht-Fans aus.

Glaubt man der Historie, wird es darüber hinaus wohl eher keine Verlängerung geben. Denn nur ein einziges Spiel zwischen den Teams endete unentschieden, gleich das erste Duell im Jahre 1950. Damals stand nach 90 Minuten ein 1:1 zu Buche, Darmstadt stieg am Ende der Saison unglücklich aus der Oberliga Süd ab, die Eintracht wurde glanzlos Achter. Und bis zum Wiedersehen vergingen 28 Jahre.

Quelle: hessenschau.de