Igor Matanovic will bei der Eintracht durchstarten Die Rückkehr der Balkan-Mentalität
Igor Matanovic nimmt nach erfolgreicher Leihe nach Karlsruhe einen neuen Anlauf bei der Eintracht. Dafür hat sich der Stürmer prominente Vorbilder rausgesucht - und orientiert sich auch an einigen Vorgängern in Frankfurt.
Filip Kostic, Ante Rebic, Mijat Gacinovic, Luka Jovic - bei diesen Namen kommen Eintracht-Fans noch immer ins Schwärmen. Vor wenigen Jahren wirbelten sie in der Frankfurter Offensive, inzwischen sind sie in der Fußballwelt verstreut. Ein Rückkehrer will nun zumindest die Tugenden dieses Quartetts wieder aufleben lassen.
Das Herz auf dem Platz lassen
Igor Matanovic, frisch aus einer starken Zweitliga-Saison beim KSC zurückgekehrt, will die "Balkan-Mentalität" mitbringen, wie er am Montag in einer Pressekonferenz verkündete. "Die gab es hier ja schon mal und die versuche ich wieder mit reinzubringen." Was genau der Deutsch-Kroate damit meint? "Bei den letzten Welt- und Europameisterschaften war Kroatien definitiv kein Favorit, aber sie haben einfach ihr Herz auf dem Platz gelassen und das werde ich auch für die Eintracht machen."
Dabei bringt Matanovic etwas mit, was zuletzt im Kader gefehlt hatte: Wucht für die Offensive. "Ich bin Wandspieler, der oft die Innenverteidiger bindet", beschrieb er sich selbst. "Die Spieler drumherum sollen ins Eins-gegen-Eins gehen, ich bin in der Box da für sie." In den ersten Trainingseinheiten klappte das ganz hervorragend: Matanovic war nicht nur beim Trainingsauftakt in der vergangenen Woche für den allerersten Treffer verantwortlich, sondern netzte auch am Montag im Spiel am Ende der Einheit gleich mehrfach.
Mischung aus Ibrahimovic und Mandzukic
Die Vorbilder des 1,94-Meter-Mannes haben ebenfalls jede Menge Balkan-Mentalität zu bieten: "Mir fallen sofort zwei Namen ein: Ibrahimovic und Mandzukic", so Matanovic, der selbst "eine Mischung" aus beiden sein möchte. "Bei Ibrahimovic muss ich nicht viel sagen - was er für Tore geschossen hat, ist Wahnsinn. Mandzukic war vielleicht nie so der Goalscorer, aber er hat immer gekämpft und für seine Mannschaft und sein Land 120 Prozent gegeben."
Genau wie seine Idole wird Matanovic für die Eintracht mit einer echten Stürmer-Rückennummer auflaufen: "Ich habe gesehen, dass die Nummer 9 frei war und mich eingetragen" - und er bekam den Zuschlag. "Ich habe es natürlich sofort meinen Eltern erzählt." Im Elternhaus schoss der kleine Igor nach eigener Aussage früher Vasen kaputt, nun macht er seine Familie stolz.
Vorfreude ist riesig
Damit es nach dem starken Jahr in Karlsruhe (32 Spiele, 14 Tore) auch eine Liga höher klappt, muss aber einiges zusammenpassen. "Es ist schon noch mal ein Sprung von der zweiten in die erste Bundesliga", sagte der 21-Jährige. Sein Plan: "Alles kennenzulernen und Erfahrungen zu sammeln und am besten in Spiele und in Tore ummünzen." Beim KSC habe er "einen Riesenschritt Richtung Erwachsenenfußball" gemacht.
Wenn Matanovic nun über seine neue Aufgabe - die Dreifach-Belastung mit der Eintracht - spricht, leuchten seine Augen. "Ich freue mich einfach riesig." Schon in der Vorbereitung zur vergangenen Saison habe er die Energie und Wucht des Vereins gespürt. Nun ist er wirklich mittendrin - und die Eintracht-Fans dürfen auf die Rückkehr der Balkan-Mentalität im Frankfurter Spiel hoffen.