Investition für die Zukunft Aaronson setzt neue Eintracht-Tradition fort
Juwele entdecken, verpflichten, schleifen - und irgendwann für viel Geld verkaufen? Paxten Aaronson ist ein Transfer, wie ihn Eintracht Frankfurt seit Jahren schon tätigt.
Als Eintracht Frankfurt den Transfer von Paxten Aaronson bekannt gab, wurde Sportvorstand Markus Krösche in der offiziellen Pressemitteilung zitiert: "Er bekommt von uns die nötige Zeit, um sich an das neue Umfeld zu gewöhnen und sich bestmöglich zu entwickeln."
Aaronson als "Wette" für die Zukunft
Damit ist die Richtung klar vorgegeben. Aaronson ist eine Investition für die Zukunft. Ob sich der 19 Jahre alte US-Boy, der für etwa vier Millionen Euro aus Philadelphia kam, bei den Hessen durchsetzen kann, ist noch nicht absehbar.
Doch Aaronson ist nicht der erste Spieler dieser Kategorie, der in Frankfurt aufschlägt. Mit der Installation von Fredi Bobic als Sportvorstand im Jahr 2016 wurde in Zusammenarbeit mit dem damaligen Chefscout Ben Manga eine neue Säule aufgezogen.
Seit Jahren kommen Talente zur Eintracht
Mit Daichi Kamada (damals 20), Rodrigo Zalazar (18), Tuta (19), Dejan Joveljic (20), Ali Akman (18), Luka Jovic (19), Fabio Blanco (17), Enriquo Herrero (16) oder Marijan Cavar (19) kamen hochtalentierte ausländische Jungprofis an den Main. Dieser Weg hat inzwischen Tradition, er wird auch von Krösche fortgesetzt.
Die Rechnung dabei war und ist simpel: Startet ein Talent durch, bringt es den Klub sportlich nach vorne und spült im Optimalfall eine adäquate Ablösesumme wie Rekordverkauf Jovic (über 60 Millionen Euro) ein. Sollte ein Akteur floppen, besteht noch immer ein gewisser Markt. Selbst Joveljic, der knapp vier Millionen Euro Ablöse kostete, war final kein Verlustgeschäft.
Eintracht hat zwei Optionen zur Förderung
Die Eintracht hat für die Förderung der Nachwuchskräfte inzwischen zwei Optionen. Einerseits kann der Weg über einen Leihklub - vor allem bei Kamada (sensationelle 16 Tore und neun Vorlagen in 36 Spielen für St. Truiden) und Tuta (Kortrijk) äußerst erfolgreich praktiziert - führen. Das Duo holte sich in der belgischen Liga das nötige Rüstzeug für die Bundesliga.
Andererseits gibt seit vergangenen Sommer die wieder eingeführte zweite Mannschaft in der Hessenliga. Aaronson etwa wäre bereit, dort mitzuwirken: "Ich will spielen. Und wenn mich die Verantwortlichen fragen, ob ich in der zweiten Mannschaft spiele, dann habe ich damit keine Probleme."
Not-Käufe im Winter gab es seit 2016 nicht mehr
Krösche hat bei seiner Suche nicht nur den ausländischen, sondern auch den inländischen Markt im Blick. Mit Marcel Wenig vom FC Bayern München und Torhüter Diant Ramaj aus Heidenheim kamen zwei junge Akteure aus Deutschland nach Frankfurt.
Die Eintracht hat sich in diesem Regal einen Namen gemacht, die regelmäßige Teilnahme am internationalen Wettbewerb hat die Attraktivität deutlich erhöht. Not-Transfers, als etwa im Januar 2016 mit Marco Fabián, Szabolczs Huszti, Yanni Regäsel und Kaan Ayhan vier Neuzugänge für den Abstiegskampf kamen, waren in den vergangenen Jahren nicht mehr nötig, zu stabil war das Gebilde.
Aaronson als Vorgriff auf den kommenden Sommer
Somit kann Krösche sogenannte Vorgriffe auf den kommenden Sommer vornehmen. Aaronson hat die Chance, sich einzugewöhnen und erste Duftmarken zu setzen. Und sollte das nicht klappen? Eine Leihe hat in der Vergangenheit zwar häufig geholfen. Im kommenden Halbjahr hat Aaronson jedoch die große Chance, Pluspunkte zu sammeln und für sich zu werben.