Eintracht-Offensivspieler auf dem Sprung ins Team Ein Hoffnungsschimmer namens Lindström
Eintracht-Offensivspieler Jesper Lindström ist nach sechswöchiger Verletzungspause wieder im Mannschaftstraining. Der Däne sprühte nur so vor Energie. Die Chancen stehen gut, dass er schon im Spiel gegen Augsburg zum Einsatz kommt.
Sehr viel Grund zur Hoffnung gibt es bei Eintracht Frankfurt derzeit nicht. Acht Liga-Spiele in Folge ohne Sieg. Und dann sind da noch die Medienberichte, wonach Trainer Oliver Glasner den Zugriff auf die Spieler verloren habe. Bei all den Negativmeldungen kam das Vormittags-Training am Mittwoch gerade recht. Denn der pfeilschnelle Jesper Lindström ist wieder da.
Gut sechs Wochen plagte sich der Offensiv-Däne mit einer Sprunggelenksverletzung herum. Sechs Wochen, in denen seine Mannschaftskollegen in der Liga gerade einmal vier Tore zustande brachten. Lindström mit seiner hohen Geschwindigkeit, seinem Anlaufverhalten und seinen Dribblings fehlte der Eintracht-Offensive an allen Ecken und Enden. Ganz allein konnte Randal Kolo Muani die Sache doch nicht wuppen, denn Lindström schafft durch sein Spiel die nötigen Räume für den Eintracht-Torjäger.
Jetzt ist Lindström wieder da. Der Däne sprühte im Trainingsspiel und auch im abschließenden Schuss-Training nur so vor Energie. Auffallend viele Bälle landeten im Tornetz. Lindström wirkte glücklich, endlich wieder dabei sein zu können. Der 23-Jährige scherzte am Rande der Einheit, vor allem mit Außenverteidiger Aurelio Buta.
Lindström, die Hoffnung für das Augsburg-Spiel
Lindström wirkte fit, setzte in seinem ersten Mannschaftstraining auch immer wieder zu seinen Tempo-Dribblings an. Die Chancen auf einen Einsatz am Samstag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen den FC Augsburg sind groß. Für einen Startelf-Einsatz wird die Kraft wohl noch nicht reichen. Doch der Däne wird - wenn nichts dazwischenkommt - im Kader stehen, wäre eine wichtige Option von der Bank. Gut, dass der ebenfalls pfeilschnelle Kolo Muani, mit dem Lindström in der Hinrunde die gegnerischen Defensiv-Reihen durcheinanderwirbelte, am Dienstag ebenfalls mittrainierte.
Das war zuvor nämlich nicht ganz sicher gewesen. Der Eintracht-Torjäger hatte Probleme mit den Adduktoren, sollte eigentlich noch geschont werden. Doch kurz vor dem Eintracht-Training am späten Vormittag gab die medizinische Abteilung grünes Licht: Kolo Muani - trotz wärmendem Sonnen-Wetter als einziger mit einer Mütze auf dem Kopf - war dabei. Auch wenn er nicht die ganze Trainingseinheit durchzog. Doch das war vorher so geplant, hieß es von Seiten der Eintracht.
Und so könnten Lindström und Kolo Mani am Samstag erstmals seit Anfang März, beim 2:2 in Wolfsburg, wieder gemeinsam auf dem Platz stehen. Vielleicht kein Zufall, dass die Eintracht im Auswärtsspiel in der VW-Stadt letztmals mehr als ein Liga-Tor schoss. Da auch Mario Götze - nachdem er am Dienstag noch über Magen-Darm-Problem geklagt hatte - am Mittwoch zumindest wieder im Lauftraining war, gibt es für das Frankfurter Offensivspiel zumindest leichten Grund zur Hoffnung.
Wann kommt der Durchbruch bei den Standards?
Was Fans und Verantwortliche seit Monaten schwermütig werden lässt, ist das Standard-Spiel der Eintracht. Viele Gegentore, vor allem nach Ecken, praktisch keine Tore nach eigenen Standards. Und immer wieder kurze Eintracht-Ecken, die am Ende eher das eigene Tor in Gefahr bringen. Was in den sozialen Netzwerken hier und da in dem nicht ganz erstgemeinten Fan-Vorschlag mündete, die eigenen Ecken zur Gefahren-Minimierung doch einfach gleich ins Aus zu schießen.
Wie um den gut 400 Eintracht-Fans beim öffentlichen Training am Stadion nochmal klarzumachen, dass man sich des Standard-Problems durchaus bewusst ist, beendete Trainer Glasner das gemeinsame Training nach 80 Minuten und schickte einen größeren Teil der Mannschaft auf den mit Sichtblenden abgeschirmten Nebenplatz. Wo Sebastian Rode, Rafael Borré und einige langaufgeschossene Spieler dann - soviel war zu erahnen - 20 Minuten lang Standards übten.
Also es gibt sie noch, die Hoffnung, dass im Heimspiel gegen Augsburg alles vielleicht ein bisschen besser wird. Mit seinem Statement vom Montag ("Wir müssen die kommenden Spiele gewinnen und am Ende auf einem internationalen Platz stehen") hat Sportvorstand Markus Krösche die Latte schon mal recht hoch gehängt. Nun sollen Taten folgen. Dass neben Kolo Muani am Samstag wohl auch wieder Lindström auf den Gegner zusprintet, lässt das Ganze zumindest etwas realistischer erscheinen.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau Sport, 26.04.2023, 17.55 Uhr
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