Ermittlungen gegen Eintracht-Präsident Kokain bei Fischer? 13-Jähriger muss zur Haarprobe

Nach der Kokain-Razzia bei Eintracht-Präsident Peter Fischer gibt es neue Details der Staatsanwaltschaft: Die Drogen-Funde waren geringer als erwartet, ein Urintest beim Schulfreund des Sohnes zudem negativ. Die Ermittlungen laufen aber weiter.

  • Link kopiert!
Audiobeitrag
Bild © picture-alliance/dpa| zur Audio-Einzelseite
Ende des Audiobeitrags

Zwei Tage nach Bekanntwerden der Ermittlungen wegen Erwerbs und Besitzes von Kokain gegen Eintracht-Präsident Peter Fischer hat die Frankfurter Staatsanwaltschaft am Mittwoch neue Details bekanntgegeben. Wie die Sprecherin dem hr auf Anfrage mitteilte, wurden bei der Durchsuchung von Fischers Wohnung im Frankfurter Westend deutlich weniger Drogen entdeckt als vermutet.

Urintest bei Schulfreund fällt negativ aus

Man habe sich versprochen, Kokain, Konsumutensilien und Hinweise auf die Verkäufer zu finden, hieß es. Tatsächlich hätten die Ermittler bei der Ende Januar durchgeführten Razzia aber nur Kokainrückstände und geringe Mengen Marihuana vorgefunden.

Auch der Tatvorwurf, dass Fischer, seine Lebensgefährtin, die Haushälterin und sein 25 Jahre alter Sohn das Kokain so aufbewahrten, dass auch der 13 Jahre alter Sohn der Lebensgefährtin Zugriff darauf hatte, konnte bislang nicht erhärtet werden. Nach den laut Staatsanwaltschaft glaubhaften und umfangreichen Zeugenaussagen eines gleichaltrigen Schulfreundes und dessen Mutter, wonach die beiden 13-Jährigen in der Schule Kokain konsumiert hätten, wird zwar weiter gegen die drei Beschuldigten ermittelt. Ein erster Urintest bei dem Schulfreund fiel aber negativ aus.

13-Jähriger muss zur Haarprobe

Da Kokain im Urin jedoch nur für kurze Zeit nachweisbar ist, wurde bei dem 13-Jährigen auch eine Haarprobe entnommen. Aus diesem erhofft sich die Staatsanwaltschaft nun neue Erkenntnisse. Außerdem müssten noch die sichergestellten Handys und die Aussagen der Beschuldigten ausgewertet werden.

Pikantes Detail: Laut der Mutter des Schulfreundes soll dieser auch mehrfach zu Hause Kokain konsumiert haben. Aufgrund seiner Verhaltensänderungen verständigte die Frau letztlich die Polizei und brachte die ganze Affäre ins Rollen. Fischers Sohn musste bislang keine Haarprobe abgeben.

Fischers Anwalt kündigt Statement an

Wie es nun weitergeht? Fischers Anwälte wollen eine zeitnahe Einlassung bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt abgeben. Einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung bestätigte Fischers Rechtsbeistand Stefan Bernhard-Eckel am Mittwoch der dpa. Zudem ist für Donnerstagabend oder spätestens am Freitag die Veröffentlichung einer Stellungnahme von Fischer zu den Vorwürfen geplant. "Es wird sich rausstellen, dass das Ganze eine riesige Luftnummer ist", betonte Bernhard-Eckel.

Von der Eintracht gibt es aufgrund der laufenden Ermittlungen weiter keine Stellungnahme. Aktuell laufen die Ermittlungen noch weiter. Bis diese abgeschlossen sind, gilt die Unschuldsvermutung.

Quelle: hessenschau.de/Frank Angermund, Mark Weidenfeller