Stellungnahme zu Ermittlungen Koks-Vorwürfe: Eintracht-Präsident Fischer spricht von Rufmord

Eintracht-Präsident Peter Fischer wehrt sich gegen alle Kokain-Vorwürfe und holt zum Gegenschlag aus. Die Beschuldigungen seien haltlos, die Anwälte beantragen die Einstellung des Verfahrens.

Eintracht-Präsident Peter Fischer
Eintracht-Präsident Peter Fischer wehrt sich gegen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. Bild © picture-alliance/dpa
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Mitten in den Ermittlungen gegen Peter Fischer haben sich am Donnerstag die Rechtsanwälte des Präsidenten von Eintracht Frankfurt zu Wort gemeldet und sich in einer Stellungnahme gegen alle Vorwürfe gewehrt. Fischer ließ mitteilen, dass die Beschuldigungen haltlos seien. Er werde sich "mit aller Entschiedenheit" verteidigen.

In dem Schreiben, das dem hr-sport vorliegt, bestätigen die Juristen zwar, dass bei einer Hausdurchsuchung am 31. Januar eine geringe Menge Marihuana und eine "weiße klebrige Substanz" gefunden worden seien. Die Behauptung, dass Fischers 13 Jahre alter Sohn Zugang zu Kokain hatte und die Drogen gemeinsam mit einem Schulfreund konsumierte, seien aber Teil einer "initiierten Rufmordkampagne".

Mutter des Freundes belastet Fischer

Die Anwälte führen weiter aus, dass nach Einsicht der Ermittlungsakten bereits die Durchsuchung von Fischers Wohnung im Frankfurter Westend, in der er zu dieser Zeit gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, seinem jüngeren Sohn und einer Haushaltshilfe lebte, rechtswidrig gewesen sei.

Hintergrund: Der Anlass der Kokain-Razzia war die Anzeige der Mutter eines Schulfreundes von Fischers Sohn, die angab, dass Fischers Sohn und ihr Sohn gemeinsam im Rahmen einer Schulveranstaltung mit Übernachtung Kokain geschnupft hätten. Dieses Kokain habe Fischers Sohn mitgebracht und ihrem Sohn danach einen Beutel mit weiterem Kokain geschenkt. Dieser habe in einer polizeilichen Vernehmung von insgesamt vier Gramm gesprochen und zugegeben, diese unbeobachtet zu Hause konsumiert zu haben.

Anwälte widersprechen den Darstellungen

Die Version von Fischers Anwälten klingt jedoch anders. Da es in den Aussagen der Mutter des Schulfreundes und ihres Sohnes "offensichtliche Widersprüche" gebe, zweifeln sie die Glaubwürdigkeit massiv an. "Die Auffassung der Staatsanwaltschaft, die Aussagen der Kindsmutter und des Schulkameraden seien glaubhaft, ist aus Verteidigersicht falsch", heißt es. Die Familienverhältnisse seien zudem schwierig.

Demnach konsumiere der Vater des Schulfreundes von Fischers Sohn selbst Crack und Kokain. Dieser lebe nicht mehr in der gemeinsamen Wohnung, die Familie werde vom Jugendamt betreut. Da weder der Vater befragt noch die Widersprüche hinterfragt worden seien, sei die Razzia nach Auffassung der Verteidigung rechtswidrig gewesen. Auch die Nichtberücksichtigung eines negativen Urintests des Schulfreundes stößt auf Unverständnis.

Fischer will Mutter verklagen

Die Anwälte betonten zudem, dass Fischers Sohn ausdrücklich zurückweise, jemals Kokain konsumiert zu haben. Das gefundene Marihuana gehöre außerdem der Haushaltshilfe, die seitdem nicht mehr für Fischer arbeitet und aus der Wohnung ausgezogen ist. Die gefundene klebrige Substanz habe zwar positiv auf einen Kokain-Schnelltest reagiert, dieser sei jedoch vor Gericht nicht verwertbar.

Abschließend erklärten die Anwälte, dass Fischer juristisch gegen die falschen Vorwürfe der Kindsmutter vorgehen werde. Die Einstellung des Verfahrens gegen Fischer, seine Lebensgefährtin und seinen älteren Sohn wurde zudem bereits beantragt.

Die Frankfurter Staatsanwaltschaft wollte sich auf hr-Nachfrage nicht zu dem Anwalts-Schreiben äußern. Die Ermittlungen laufen weiter. Für alle Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.

Weitere Informationen

Sendung: hr-iNFO, 09.02.2023, 20 Uhr

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Quelle: hessenschau.de/Mark Weidenfeller