Kommt Robin Koch? Die Eintracht-Sehnsucht nach einer Abwehr-Kante
Die Eintracht ist auf der Suche. Nach einem Abwehrspieler, der Technik, Schnelligkeit und Zweikampf-Härte vereint. Der ehemalige Freiburger Robin Koch ist so einer sein. Mit einer Entscheidung wird bis zum Ende der Woche gerechnet. Denn die Sehnsucht nach einer echten Abwehr-Kante ist groß.
Die Erinnerung ist noch recht frisch. Wenn der ehemalige Eintracht-Abwehrschef Martin Hinteregger zur Grätsche ansetzte, dann ging immer ein Raunen durch das Frankfurter Stadion. Wenn die Grätsche dann sogar zum Erfolg führte, riss es die Fans von den Sitzen. Doch dieser Enthusiasmus nach einer kernigen Abwehr-Aktion, den man sonst nur aus der Premiere League kennt, ist der Eintracht abhanden gekommen. Im Sommer 2022 mit dem Karriere-Ende von "Hinti" Hinteregger.
In der vergangenen Saison hatten Eintracht-Anhang und auch die Verantwortlichen nicht mehr ganz so viel Freude an den Abwehrleistungen. Die Mannschaft kassierte einfach zu viele Gegentore, es gab kaum zwei Spiele hintereinander, in denen die gleiche Abwehrformation auf dem Platz stand.
Es gab großartige Abwehr-Techniker wie Evan N'Dicka (mittlerweile Wechsel zu AS Rom), die sich trauten, auch noch zwei Meter vor dem eigenen Tor zum Dribbling anzusetzen. Aber praktisch keinen mehr, der den Gegner mit einer Jetzt-ist-Schluss-Grätsche einfach mal stumpf stoppte. Deshalb ist der frühere Freiburger Robin Koch auch ein Wunsch-Neuzugang für die Abwehr. Denn der kann das.
Wird Robin Koch der neue "Hinti"?
Seit Mitte Juni laufen die Verhandlungen über einen möglichen Wechsel von Nationalspieler Koch von Leeds United. Nach Informationen des hr-sport könnte bis zum Ende der Woche hier die Entscheidung fallen. Der 26-Jährige soll dank einer Klausel ablösefrei sein. Im Gespräch ist zunächst eine Leihe. Koch könnte in Frankfurt neuer Abwehrchef werden. Dass er das kann, hat in seiner Zeit beim SC Freiburg und danach in der Premiere League gezeigt.
Und Koch ist eine Kante. Mit seinen 1,92 Metern, seiner Einstellung und seinen Genen. Sein ehemaliger Freiburger Trainer Christian Streich bezeichnete Koch einst als "fußballverrückt" und laut Bild auch als "einen Krieger". Einen Spieler also, der alles reinwirft und nie aufgibt. Hinti-Vibes. Und Koch ist zudem ziemlich schnell und - siehe Größe - sehr kopfballstark.
Und dann ist da noch der Vater von Robin Koch, der auf dem Platz auch nie aufgab: Harry Koch, gefürchteter Abwehrhaudegen des 1. FC Kaiserslautern in den 90er Jahren. Der mit den lockigen, langen Haaren. Typ Matte. Die Abwehr-Qualitäten gab es also in der Wiege gratis dazu.
Ein schwerer Job für Krösche und Hardung
Sollte Koch wirklich in Frankfurt aufschlagen, wäre das eine starke Leistung von Sportvorstand Markus Krösche und Sportdirektor Timmo Hardung. Denn die Konkurrenz im Werben um Koch ist groß und prominent. So sollen die Premiere-League-Klubs Manchester United und Newcastle United ebenfalls Interesse haben.
Doch die Eintracht hat Trümpfe in der Hand. Zum einen hat sie in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass sie Spieler besser machen kann. Zum anderen wäre Koch in Frankfurt als Abwehrchef gesetzt, was bei den Champions-League-Teilnehmern aus Manchester und Newcastle nicht zwingend der Fall wäre.
Sprungbrett Eintracht?
Als Eintracht-Abwehrchef könnte sich Koch zudem für die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland empfehlen. Denn sein letztes Länderspiel ist schon eine ganz Weile her: im November 2020. Koch stand beim negativ-legendären 0:6 in der Nations League gegen Spanien in der Startelf.
Könnte es Koch in Frankfurt zurück ins Nationalteam schaffen? Wie das geht, könnte ihm zumindest Eintracht-Offensiv-Spieler Mario Götze erklären. Und was den Rest betrifft, reicht ein Anruf bei Martin Hinteregger. Der könnte ihm näher bringen, wie sie in Frankfurt ehrliche Abwehr-Kämpfer wirklich abfeiern.