Rechtsverteidiger soll kommen Kräftiger Kristensen für die Eintracht-Schwachstelle

Eintracht Frankfurt möchte den dänischen Rechtsverteidiger Rasmus Kristensen verpflichten. Der Deal könnte sich aber noch eine Weile hinziehen. Derweil arbeitet Trainer Dino Toppmöller intensiv mit seiner Mannschaft - und pusht sie vor allem nach vorne.

Rasmus Kristensen (links) im Zweikampf mit Filip Kostic.
Bald-Frankfurter gegen Ex-Frankfurter? Die Eintracht will Rasmus Kristensen (links) holen, der es hier mit Filip Kostic aufnimmt. Bild © Imago Images
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Noch sind es nur selektive Eindrücke, gesammelt in den wenigen Übungseinheiten seit dem Trainingsauftakt vergangene Woche. Doch täuschen sie nicht, dann lässt Dino Toppmöller seinen Worten tatsächlich Taten folgen, die sich wiederum in Worten zeigen. Soll heißen: Der Trainer von Eintracht Frankfurt tritt bisher sehr bestimmt auf, lautstark, präzise in der Ansprache. Nicht nur bei seiner Eröffnungspressekonferenz vor den Frankfurter Medien, sondern auch dort, wo es am Wichtigsten ist: auf dem Platz vor seinen Spielern.

Am Mittwochvormittag etwa stauchte er den Starspieler Hugo Ekitiké früh im Training verbal zusammen, weil der den Auftakt zu einer Übung verschlief. Mit Wirkung: Ekitiké versenkte danach reihenweise die Bälle im Netz. Auch ansonsten hallte die Stimme Toppmöllers ständig über den Rasen, während dessen zehn (!) Assistenten sich zurückhielten. Einzig Xaver Zembrod, neu dabei in der Co-Trainer-Mannschaft, gab von der Seite ebenfalls ab und an Hinweise.

Toppmöller gibt Gas

Toppmöller aber ließ den Chef raushängen – im positiven Sinne, wohlgemerkt. "Mehr Ruhe am Ball" forderte er Linksverteidiger Nathaniel Brown auf, während der Rest des Teams vor allem eines immer wieder auf die Ohren bekam: "Go forward, go, go, go". Vorwärts soll es also künftig gehen bei der Eintracht, die Bälle schnell vertikal in die Spitze gelangen. Wie angekündigt steht am Anfang der Vorbereitung das Angriffsspiel im Fokus.

Das hat vor allem damit zu tun, da die Defensive weiterhin ausgedünnt ist, an Innenverteidigern im Grunde nur Tuta, Nnamdi Collins sowie der chancenlose Jerome Onguene mitmischen. Robin Koch, der an diesem Mittwoch 28 Jahre alt wird, und Willian Pacho, sind noch im Urlaub und sollen kommende Woche im USA-Trainingslager zum Team stoßen. Aurèle Amenda befindet sich im Aufbautraining nach seiner Oberschenkelblessur. Am Mittwoch lief er abseits der Mannschaft seine Runden.

Kristensen soll kommen, ist aber (noch) zu teuer

Ebenfalls nicht dabei war Rasmus Kristensen, was einerseits logisch ist, steht der Däne doch gar nicht bei der Eintracht unter Vertrag. Andererseits soll sich das ändern. Der Rechtsverteidiger von Leeds United, der vergangene Saison an die AS Rom verliehen war und dort 29 Partien in der Serie A machte, ist in den Fokus der Frankfurter geraten. Mehr noch: Er soll kommen. Nach Informationen des hr-sport hält auch der Spieler die Eintracht für eine gute Option. Der Knackpunkt: Er ist (noch) zu teuer.

Leeds United fordert weit mehr als zehn Millionen Euro Ablöse für den 27-Jährigen, der bei der EM nicht zum Einsatz kam. Zu viel Geld für die Hessen, die beim englischen Zweitligisten Alternativen ausloten, sich auch eine Leihe vorstellen können - im besten Fall inklusive Kaufoption. Schon Robin Koch hatte die Eintracht von Leeds erst ausgeliehen, um ihn später fest zu verpflichten. Ob’s erneut klappt? Möglich, aber mutmaßlich nicht in den nächsten Tagen. Es könnte Geduld gefragt sein. Die Eintracht kommentiert die Personalie nicht.

Asymmetrie im Eintracht-Spiel

Kristensen jedenfalls soll eine Schwachstelle des Kaders beheben. Einzig Urgestein Timmy Chandler und Aurelio Buta stehen als gelernte Rechtsverteidiger derzeit zur Verfügung – eher kein gehobenes Niveau. Tuta könnte wie vergangenen Saison zwar erneut aushelfen, Trainer Toppmöller traut dem Brasilianer dies auch zu, eine weitere Option aber wäre wünschenswert.

Der dänische EM-Fahrer Kristensen gilt als guter Typ, der weiß, was er kann und was nicht. Die Stärken des 1,87-Meter-Mannes liegen in den Zweikämpfen, in der Defensive. Er ist ein breiter Kerl, stabil gebaut. Auch das Kopfballspiel zählt zu seinen Vorzügen. Allzu großen Offensivdrang verspürt der 21-fache Nationalspieler dagegen nicht.

Das könnte insofern passen, da Toppmöller für den linken Part der Viererabwehrkette mit Niels Nkounkou über einen Spieler verfügt, der lieber nach vorne agiert, denn nach hinten absichert. Eine gewisse Asymmetrie, die schon vergangene Saison die Spielidee des Cheftrainers auszeichnete.

Videobeitrag

Die gesamte Auftakt-PK mit Dino Toppmöller

Dino Toppmöller still
Bild © hr
Ende des Videobeitrags

Quelle: hessenschau.de