Linke Innenverteidiger-Position wieder offen? Eintracht Frankfurt sucht die Konstante in der Abwehr
Spätestens nach der Niederlage gegen Leipzig muss sich die Eintracht die Frage stellen, warum das neue Jahr nicht so erfolgreich anfängt wie das letzte geendet hat. Dabei ist vor allem in der Abwehr reichlich Luft nach oben.
Im Spiel gegen RB Leipzig stellte Oliver Glasner seine Dreierkette neu auf – mal wieder. In der neunten Partie des neuen Jahres rotierte der Eintracht-Coach bereits zum vierten Mal in der Defensive durch. Im Vergleich zum Champions-League-Spiel unter der Woche rückte Makoto Hasebe wieder für Kristijan Jakic ins Abwehrzentrum. Eine Veränderung, die nicht sonderlich überraschte, denn diesen Wechsel gab es in 2023 bereits öfter. Neu war aber der Wechsel auf der linken Innenverteidiger-Position.
N'Dicka stand das erste Mal nicht in der Startelf
Glasner setzte links in der Dreierkette zum ersten Mal nicht auf Evan N’Dicka, sondern auf Hrvoje Smolcic. Eine Rotation auf Grund der hohen Belastung zur Zeit? Möglich, aber für Glasner spielte noch ein anderes Thema eine Rolle.
"Smolcic hat es immer gut gemacht, wenn er gespielt hat. Natürlich waren auch Standards ein Thema. Wir haben die zwar grottenschlecht geschossen, aber eine ist gekommen und dann war auch er beim Kopfball da – das war kein Zufall", sagte der Österreicher. Es scheint also, als hätte Glasner bei seinem Team eine neue Schwäche ausgemacht, und tatsächlich belegen auch die Zahlen, dass die Eintracht bei Luftzweikämpfen noch Nachholbedarf hat - egal ob offensiv oder defensiv.
Eintracht mit Luft nach oben bei Luftzweikämpfen
So konnten die Hessen in dieser Saison bislang durchschnittlich nur 46 Prozent ihrer Luftzweikämpfe gewinnen. Dieser Wert gehört zu den schlechtesten der gesamten Liga – nur Leverkusen und Schalke haben noch weniger Luftduelle gewonnen.
Mit Smolcic hat Glasner einen Spieler zur Verfügung, der mit seiner Kopfballstärke die Lufthoheit zurückgewinnen kann. Aber er braucht dafür offensiv auch die richtigen Bälle - die gab es gegen Leipzig zu wenig. Das zeigt besonders ein Blick auf die Ecken: Insgesamt hatte die Eintracht zwar mehr Eckstöße als Leipzig, meist kamen die aber zu flach auf den kurzen Pfosten und waren damit unbrauchbar für Smolcic.
N'Dicka oder Smolcic gegen Wolfsburg?
Eine Woche hat Frankfurts Trainer Zeit, um sich zwischen N'Dicka und Smolcic auf der linken Innenverteidiger-Position zu entscheiden. Dann geht es am Sonntag (17.30 Uhr) zum Auswärtsspiel nach Wolfsburg.
Bei der Entscheidung wird Glasner wohl auch ein Gedanke ans Hinspiel kommen: Damals gewannen die Wölfe nicht nur deutlich mehr Kopfballduelle, sondern auch das Spiel insgesamt mit 1:0 durch - wie könnte es an dieser Stelle anders sein - einen Kopfballtreffer.