Junges Mittelfeld wird vom Altmeister geführt Götze lässt das Eintracht-Herzstück pulsieren

Das Eintracht-Spiel wird zurzeit mehr denn je von einem ganz Erfahrenen getragen: Mario Götze kickt in ausgezeichneter Form und trifft nun ausgerechnet auf den FC Bayern. Auch hinter ihm machen zwei Jungprofis richtig Spaß.

Nasaler Ballstreichler: Frankfurts Mario Götze kann's nicht nur mit dem Fuß.
Nasaler Ballstreichler: Frankfurts Mario Götze kann's nicht nur mit dem Fuß. Bild © Imago Images
Videobeitrag
Fotocollage: zwei Vereinslogos nebeneinander: links Eintracht Frankfurt, rechts Kiel. Im Hintergrund unscharf ein Symbolbild des Frankfurter Fußballstadions.
Bild © Wikimedia, imago-images, picture-alliance/dpa, Collage: hessenschau.de
Ende des Videobeitrags

In diesen Tagen, da aus der misslichen Unentschieden-Serie von Eintracht Frankfurt plötzlich wieder eine sieben Ligaspiele andauernde Unbesiegt-Serie geworden ist, wird viel geschrieben über die attackierende Abteilung des hessischen Erstligisten. Über die im Gesamtpaket mehr als 25 Millionen Euro teuren Winterzugänge Elye Wahi und Michy Batshuayi, vor allem über den immer wichtiger werdenden Youngster Can Uzun. Etwas hinten herunter fällt im öffentlichen Diskurs ausgerechnet derjenige Profi, der das Eintracht-Spiel in den vergangenen Wochen schulterte: Mario Götze.

Der 32-Jährige schießt zwar nicht die entscheidenden Tore, bereitete sie auch nicht vor, dennoch kickt er in Topform. Götze bestimmt den Rhythmus mehr denn je zeit seines Wirkens in Frankfurt. Im offensiven Mittelfeld sind es die kleinen, aber sehr feinen Aktionen des Spielmachers, die Tempo ins Angriffsspiel bringen. Oder, falls nötig, jenes herausnehmen. Dass Götze ein exzellenter Fußballer ist, dürfte niemanden überraschen. Seine aktuelle Präsenz aber ist auffällig.

Auf Götze wartet in München ein besonderes Spiel

Nach einer mittelmäßigen Hinrunde Götzes, in der er von Trainer Dino Toppmöller aus körperlichen Gründen recht dosiert eingesetzt und gerade im Europacup oft geschont wurde, waren mancherorts (leise) Abgesänge über den vertraglich bis 2026 gebundenen Profis zu vernehmen. Mitte Februar ist klar: Der Techniker ist voll auf der Höhe. Zuletzt gegen Kiel (3:1) hielt er 90 Minuten durch, lief mehr als zwölf Kilometer, wies eine Passquote nahe der 90 Prozent auf – ein starker Wert für einen Offensivmann, der auch mal ins Risiko gehen muss. Auch beim vergangenen Auswärtsspiel in Gladbach (1:1) oder dem Remis gegen Wolfsburg (1:1) zählte Götze zu den besseren Frankfurtern.

Da passt es nur zu gut, dass auf ihn am Sonntag ein ganz besonderes Spiel zukommt. Es geht zum FC Bayern, nicht nur der Ligaprimus, sondern auch sein Ex-Club. Alles andere als ein erneuter Startelfeinsatz des auch in der Defensivarbeit äußerst fleißigen Götzes würde doch dolle überraschen, zumal er für Toppmöller während der Spiele in taktischen Fragen oft der erste Ansprechpartner ist.

Anmerkung am Rande: Da die Frankfurter in München mutmaßlich auf ein schnelles Konterspiel angewiesen sein werden, könnte ausgerechnet der formstarke Uzun der Leidtragende sein, der anfangs auf die Bank muss. In der Offensive mit zwei eher gemächlich unterwegs seienden Profis zu beginnen, Götze und Uzun, mutet wenig sinnvoll an. Prädestiniert scheint die Partie dagegen für Flitzer wie Ansgar Knauff oder Wahi.

Externer Inhalt

Externen Inhalt von YouTube (Video) anzeigen?

An dieser Stelle befindet sich ein von unserer Redaktion empfohlener Inhalt von YouTube (Video). Beim Laden des Inhalts werden Daten an den Anbieter und ggf. weitere Dritte übertragen. Nähere Informationen erhalten Sie in unseren Datenschutzbestimmungen .

Ende des externen Inhalts

Larsson und Hojlund bringen viel Angriffslust mit

Doch zurück zum derzeit so pulsierenden Herzstück des Eintracht-Spiels, dem Mittelfeldzentrum: Dort bot Trainer Toppmöller in Abwesenheit des angeschlagenen Ellyes Skhiri gegen Kiel hinter Götze ein junges Duo auf. Hugo Larsson und Oscar Hojlund, jeweils 20, bewiesen mit reifen Leistungen, warum das Vertrauen des Trainers gerechtfertigt war. Die beiden Profis ergänzten sich prächtig, haben ohnehin beide Abräumerqualitäten, sind zudem aber auch laufstark genug, um selbst den Weg nach vorne zu suchen.

In letztgenanntem Punkt ist Larsson weiter als Hojlund. Des Schweden wettbewerbsübergreifende fünf Saisontore sprechen für sich. Larsson spielt trotz zwischenzeitlicher körperlicher Wehwehchen eine bärenstarke Runde, ist den nächsten Schritt gegangen. Hojlund schickt sich an, ihm alsbald - spätestens kommende Saison - zu folgen, könnte der nächste Rising Star der Eintracht werden. Der erfahrene Skhiri dagegen hat andere Eigenschaften, strahlt einerseits mehr Ruhe und Gelassenheit aus, verschleppt andererseits aber auch oft das Tempo.

Hojlund oder Skhiri gegen die Bayern

In München könnte er dennoch wieder gefragt sein. Gegen den spielstarken Spitzenreiter erneut ein junges Mittelfeldzentrum aufzubieten, mutet zumindest als kleines Risiko an. Zumal Hojlunds gegen Kiel zugezogene Fußblessur zwar nicht weiter schlimm ist, er aber erst an diesem Donnerstag wieder voll ins Teamtraining einsteigen soll. Ein wenig Vorsicht ist geboten: Bereits in der Hinrunde war der Däne mit einem Mittelfußbruch monatelang ausgefallen.