Fast eine Million Euro Strafe Eintracht Frankfurt ist "Randale-Meister"

Die Eintracht ist fast Millionär, was die Straf-Zahlungen in der Saison 2023/24 anbetrifft. Die Nachrichten-Agentur dpa hat die Strafen der 56 deutschen Profi-Clubs für Pyro und Gewalt bei Fußballspielen zusammengezählt. Demnach ist Eintracht Frankfurt "Randale-Meister", gefolgt von einigen Zweitligisten.

Eintracht-Fans entzünden bei den Spielen regelmäßig Pyro-Fakeln
Eintracht-Fans entzünden bei den Spielen regelmäßig Pyro-Fakeln Bild © Imago Images

Ende November beim Bundesliga-Heimspiel gegen Werder Bremen wurde im Stadion von Eintracht Frankfurt wieder einmal schwer gezündelt. Als die Mannschaften einliefen, lag ein großer Teil der Nordwestkurve im Waldstadion im Schein roter Pyro-Fackeln. Das wird dann stets teuer, 1000 Euro pro Pyro-Fackel, so sieht es der Strafenkatalog des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für Bundesliga-Spiele vor. Auf die Strafe für die Vorkommnisse gegen Werder wartet die Eintracht noch.

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Anlass des Pyro-Einsatzes vor dem Werder-Spiel war, dass die Frankfurter Ultras an ein weit heftigeres Ereignis erinneren wollten: Die schweren Ausschreitungen beim Liga-Spiel gegen den VfB Stuttgart am 25. November 2023, die von gewalttätigen Fans ausgelost worden waren, in dessen Nachgang zahlreiche Zuschauer aber auch über Polizeigewalt geklagt hatten. Die Ereignisse vom Stuttgart-Spiel trugen mit einer Strafe in Höhe von 250.000 Euro maßgeblich dazu bei, dass die Nachrichten-Agentur dpa die Eintracht nun zum "Randale-Meister" der Saison 2023/24 ausrief.

Insgesamt musste die SGE in der vergangenen Spielzeit 918.950 Euro Strafe für Gewalt- und Pyro-Vergehen zahlen, dahinter folgen Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln mit 725.750 Euro und Zweitligist 1. FC Kaiserslautern mit 673.100 Euro. Insgesamt 12,5 Millionen Euro mussten die 56 Clubs der Bundesliga, der 2. und 3. Liga an Strafzahlungen berappen. Der Großteil der Urteile wurde im Zusammenhang mit pyrotechnischen Vorfällen gefällt.

Randale-Ranking mit vielen Zweitligisten

Bei Hannover 96 (609.940), dem Hamburger SV (520.800) und Hansa Rostock (519.280 - damals noch als Zweitligist) lag die Strafsumme ebenfalls über einer halben Million Euro. In der 3. Liga führt der 1. FC Saarbrücken das Ranking mit 213.800 Euro vor Waldhof Mannheim (205.610) an.

Die Strafgelder fließen überwiegend an Stiftungen des DFB. Da die Vereine einen Teil der vom Verband verhängten Strafen für gewaltpräventive Maßnahmen verwenden dürfen, landeten schlussendlich nur knapp acht Millionen Euro auf dem Konto des DFB. Die Eintracht überwies als trauriger Spitzenreiter 614.250 Euro, in die Gewaltprävention gingen rund 300.000 Euro.

Den überwiegenden Teil der Strafgelder verwendete der DFB für gemeinnützige Zwecke. Insgesamt sechs Millionen Euro flossen 2024 an fußballnahe Stiftungen. Dies war über eine Million mehr als im Jahr zuvor. "Ich freue mich sehr, dass wir die wichtige Arbeit der Stiftungen damit für die Zukunft sichern und erleichtern", sagte DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald.