Staatsanwaltschaft sichtet zwei Terabyte Daten Aufarbeitung der Krawalle bei Eintracht Frankfurt dauert an

Rund 200 Menschen wurden bei den Ausschreitungen rund um das Spiel der Frankfurter Eintracht gegen den VfB Stuttgart verletzt. Sechs Wochen nach den Krawallen wertet die Staatsanwaltschaft das umfangreiche Videomaterial weiter aus.

Eintracht Frankfurt Fans
Die Eintracht-Kurve während der Krawalle rund um das Spiel gegen den VfB Stuttgart Bild © Imago Images
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Eineinhalb Monate nach den schweren Ausschreitungen vor der Begegnung Eintracht Frankfurt gegen den VfB Stuttgart im Frankfurter Stadion kann die Staatsanwaltschaft noch immer keine genauen Zahlen zu den eingeleiteten Ermittlungsverfahren nennen. Aus ermittlungstaktischen Gründen, wie Sprecher Dominik Mies dem hr sagt.

Die Staatsanwaltschaft führe mehrere Verfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, gefährlicher Körperverletzung, unter anderem durch den Einsatz von Pyrotechnik, und wegen schweren Landfriedensbruchs. Aber noch läuft die Auswertung der Videos laut Mies auf Hochtouren. Zwei Terabyte Daten würden den Ermittlungsbehörden vorliegen. Danach könnte sich die Zahl der Verfahren und der beteiligten Personen noch einmal ändern. Die Staatsanwaltschaft ruft Zeugen auf, sich zu melden.

237 Zeugen meldeten sich bei der Fanhilfe

Die Verfahren wegen möglicher Straftaten von Polizisten ermittelt das hessische Landeskriminalamt. Dabei geht es vor allem um den möglicherweise überzogenen oder nicht gerechtfertigten Einsatz von Schlagstöcken oder Pfefferspray. Die Staatsanwaltschaft wirft den Fans mangelnde Kooperation vor und dem "13. Mann", einer Art Rechtshilfe der Frankfurter Fußballfanszene, sie habe dazu aufgefordert, sich nicht bei der Polizei zu melden.

Die Sprecherin des Frankfurter Fanclubverbands, Ina Kobuschinski, widerspricht dem. Der 13. Mann habe lediglich dazu aufgefordert, dass sich Betroffene bei der Frankfurter Fanhilfe melden, nicht aber, nicht zur Polizei zu gehen. 237 Zeugen haben sich bei der Fanhilfe gemeldet. Deren Aussagen hat das Fanhilfe-Netzwerk ausgewertet und dokumentiert.

Rund 200 Verletzte

Fansprecherin Kobuschinski bezeichnet den Polizeieinsatz am 25. November in der Fankurve des Frankfurter Stadions als unverhältnismäßig. Sie betont aber, es müsse alles aufgeklärt werden, damit sich das nicht wiederholen könne. Bei den schweren Auseinandersetzungen am 25. November im Frankfurter Stadion sind rund 200 Menschen verletzt worden: Polizisten, Ordner und Fans.

Quelle: hessenschau.de/Stephan Reich