Nach Niederlage in Basel Eintracht verpasst das Wunder
Aus der Traum: Eintracht Frankfurt verliert in Basel und scheidet aus der Europa League aus. In der Schweiz waren die Hessen lange das bessere Team, vor dem Tor aber zu harmlos.
Eintracht Frankfurts Ritt durch Europa ist zu Ende. Im Rückspiel in Basel verloren die Hessen mit 0:1, obwohl sie lange die bessere Mannschaft waren. Das Tor des Tages erzielte Fabian Frei (88.), der die schwindenden Kräfte der Hessen kurz vor Ende ausnutze. "Zum Wunder von Basel hat uns heute sehr viel gefehlt. Trotz allem möchte ich der Mannschaft ein Kompliment aussprechen. Solange sie Kraft hatte, hat sie alles versucht", sagte Eintracht-Trainer Adi Hütter nach der Partie.
Zäher Start
Es hätte ein Fußballwunder werden sollen, es wurde zunächst vor allem eine äußerst zähe Angelegenheit. Der FC Basel verlegte sich dank eines 3:0-Hinspielsiegs im Rücken vornehmlich auf die Defensive, die Eintracht hatte zumeist den Ball und suchte die Lücke. Selbige zu finden, gelang indes zu selten. Spielerische Ansätze und vor allem das Bemühen waren den Hessen nicht abzusprechen, doch im gegnerischen Drittel fehlte oft die letzte Konsequenz.
Exemplarisch dafür Bas Dost, der eine erste gute Schussgelegenheit im Sechzehner liegenließ, weil er lieber den Nebenmann suchte, und nicht fand (13.). Wenig später köpfte Martin Hinteregger einen Freistoß von Filip Kostic übers Tor (19.), nach einer halben Stunde kam Kostic selbst zum Schuss, verzog aber.
Dost verpasst die Führung mit Pausenpfiff
Auf der Gegenseite verpasste zweimal Arthur Cabral nach Standardsituationen. In der 27. Minute war es dann Kevin Trapp, der die Eintracht mit einer Glanzparade gegen den agilen Silvan Widmer im Spiel hielt (26.). Weil auch Dost eine Ecke mit dem Pausenpfiff übers Tor köpfte, ging es torlos in die Kabine.
Zur Pause brachte Adi Hütter Libero Makoto Hasebe für Evan N'Dicka und Goncalo Paciencia für den glücklosen Andre Silva. Projekt Fußballwunder gestaltete sich jedoch weiterhin schwierig, weil die Hessen zeitweise zwar hohen Druck entwickelten, nach wie vor aber zu unpräzise und inkonsequent waren.
Trapp bestens aufgelegt
Paciencia erreichte einen Querpass nicht (52), Da Costa traf nur das Außennetz (54.), Dominik Kohr scheiterte nach Solo am Basler Keeper (56.). Die Schweizer ihrerseits vergaben die Handvoll Konterchancen, die sie hatten, entweder relativ kläglich. Oder aber sie scheiterten am bestens aufgelegten Trapp, dem stärksten Frankfurter an diesem Abend.
Kurz vor Schluss war es dann Frei, der Trapp doch noch überwinden konnte (88.). Den Hessen war zu diesem Zeitpunkt die Müdigkeit deutlich anzumerken. Und so verlor die Eintracht eine Partie, in der sie zwar über weite Strecken spielbestimmend war, in der man dem einen oder anderen Spieler aber die vier Wochen Pause deutlich anmerkte. Es ist das Ende eines wilden, zweijährigen Ritts der Frankfurter durch Europa - und einer denkwürdigen Saison 2019/20.
Sendung: hr-iNFO, 06.08.20, 21 Uhr