Nach 4:0-Sieg gegen Louisville Konkurrenzkampf im Eintracht-Angriff spitzt sich zu
Nach Anlaufschwierigkeiten zeigt die Frankfurter Eintracht in Louisville ein gutes Testspiel. Gerade in der Offensive sticht ein Spieler heraus: Igor Matanovic. Der Kampf um die Startelfplätze ist spätestens jetzt voll entbrannt.
Die Spieler der Frankfurter Eintracht waren gerade zur zweiten Hälfte zurück aufs Feld gestiefelt, da schickte sie der Schiedsrichter wieder in die Kabine. Gewitter im Anmarsch. Safety first. Da ist der Amerikaner konsequent. Also verkrümelten sich die Profis im Bauch des Stadions von Louisville, während die über 10.000 Zuschauer auf den Rängen warteten - auf den Wiederanpfiff und auf das Gewitter.
Denn tatsächlich gingen im Umfeld der kleinen, schmucken Arena im hippen Stadtteil Butchertown zwar vier Blitze nieder, mehr war dann aber auch nicht. Kein Donner, kein Regen. Es war die vielleicht ungewittrigste Gewitterpause der Fußballgeschichte. Nach rund 40 Minuten ging’s dann weiter.
Trainer-Lob für Doppelpacker Matanovic
Während die Unterbrechung an sich schnell abgehakt und vergessen sein wird, könnte alles was danach folgte, die Mannschaft noch ein bisschen länger begleiten. Denn es war, wenn man so will, der erste stichhaltige Beleg dafür, dass der Konkurrenzkampf im Sturm der Eintracht längst eröffnet ist. Das war beim 4:0-Sieg über den amerikanischen Zweitligisten aus Louisville auf dem Rasen klar zu sehen. Und das erklärte auch Eintracht-Trainer Dino Toppmöller hinterher.
Konkret verändert hat im Vergleich zur vergangenen Saison diese Situation Igor Matanovic, der nach seiner Leihe aus Karlsruhe zurückgekehrt ist, im Training einen hervorragenden Eindruck hinterließ und auch gegen Louisville gleich zweimal traf (49./80.), einmal davon nach Flanke per Kopf. "Er hat uns als Wandspieler viel gegeben", lobte Toppmöller: "Igor ist für jeden, der vorne spielt, ein absoluter Konkurrent." Oha.
Da werden vor allem die Herren Marmoush und Ekitiké die Ohren spitzen, wenngleich beide ebenfalls einen mindestens ordentlichen Test hinlegten. Hugo Ekitiké gelang die Führung zum 1:0 mit einem sehenswerten Schlenzer (42.), Omar Marmoush legte für Matanovic einen Treffer auf. Das zwischenzeitliche 2:0 erzielte Ellyes Skhiri nach einer Ecke (47.).
Deutlicher Hinweis an Ekitiké
Natürlich vergeht bis zum Saisonstart in zweieinhalb Wochen noch viel Zeit und Toppmöller machte klar, dass es viele mögliche taktische Optionen gibt. Also auch welche, bei denen zwei oder gar alle drei der Kandidaten auf dem Rasen stehen. Trotzdem ist der Kampf um die Plätze nun voll entbrannt, Toppmöller bestätigte explizit, dass Matanovic ein ernsthafter Konkurrent für 20-Millionen-Mann Ekitiké sei und gibt diesem sogar einen Auftrag mit. "Heki muss läuferisch in einer Verfassung sein, dass er so marschiert wie Igor." Ein deutlicher Hinweis.
Während vorne also einiges schon ganz gut aussieht, gibt es weiter hinten noch ein bisschen mehr zu tun. Der Louisville City Football Club hatte die Gäste aus Frankfurt in der ersten halben Stunde gehörig aufgemischt, da wurde es teilweise ziemlich wild in der Deckung der Eintracht. Abstände passten nicht, Unkonzentriertheiten, einfache Ballverluste. Torwart Kevin Trapp rettete mehrfach.
Das Beste kommt zum Schluss: New York
"Am Anfang waren die Jungs einen Tick zu träge", erklärte Toppmöller. Da habe man die vielen Trainingseinheiten der vergangenen Tage gespürt, vielleicht auch die Reisestrapazen. "Die Beine waren schwer." Wirklich zu gefallen wusste neben Trapp nur Tuta. Der Brasilianer spielte eine Halbzeit lang auf der Sechs, ließ sich bei gegnerischem Ballbesitz etwas fallen, machte so die Vierer- zu einer Fünferabwehrkette. Eine Option, die Toppmöller sicher weiterverfolgen wird.
Heute allerdings werden erst einmal wieder Koffer gepackt. Der Tross der Eintracht macht sich auf zu seiner letzten Station auf dieser wilden Nordamerika-Reise und hat sich das vielleicht Beste für den Schluss aufgehoben: Es geht nach New York City.