Nur Marmoush ist fit Nach Kalajdzic-Aus: Eintracht wieder mit Sturm-Problemen
Eintracht-Trainer Dino Toppmöller wollte im Winter unbedingt einen Wandstürmer haben. Mit Sasa Kalajdzic bekam er ihn, nach seiner Verletzung ist die Saison für den Österreicher aber schon wieder gelaufen – und die Hessen haben erneut ein Sturm-Problem.
Die Hoffnungen waren groß, als Sasa Kalajdzic Anfang Januar auf Leihbasis zu Eintracht Frankfurt wechselte. "Wir versprechen uns sehr viel von ihm", sagte Trainer Dino Toppmöller damals, am 7. Januar, über den österreichischen Neuzugang. "Er bringt einfach diese Körpergröße mit, kann als Wandspieler agieren und uns bei Standards helfen. Wir brauchen ihn als Zielspieler in der Box." Nun, nur knapp einen Monat später, muss die Eintracht wieder umdenken.
Kalajdzic galt als verletzungsanfällig
Kalajdzic hat sich im Auswärtsspiel in Freiburg das Kreuzband und das Außenband im rechten Knie gerissen. Dass er in dieser Saison noch ein Pflichtspiel bestreitet, ist ausgeschlossen. Vielleicht muss der 26-Jährige, für den es der erste Kreuzbandriss im rechten Knie ist, aber schon der dritte seiner Karriere, die Fußballschuhe sogar komplett an den Nagel hängen.
Die Eintracht war sich des Risikos bewusst, als sie Kalajdzic im Winter von den Wolverhampton Wanderers auslieh. Die Verletzungshistorie des Österreichers war bekannt. Sportvorstand Markus Krösche zockte – und verlor. Nun sieht es im hessischen Sturm ungefähr genauso bescheiden aus wie noch vor der Winterpause.
Marmoush wieder Alleinunterhalter
Weil Hugo Ekitiké, der zweite Neuzugang im Sturm, noch Fitness-Rückstand hat, und Jessic Ngankam nach Mainz verliehen wurde, hat Toppmöller derzeit weniger Stürmer zur Verfügung als noch im Dezember. Dass Ekitiké eine klare Verstärkung sein kann, hat er in seinen wenigen Kurzeinsätzen schon angedeutet, für den Moment ruhen die Hoffnungen aber allein auf Omar Marmoush.
Der Ägypter, der schon in der Hinrunde mit sieben Toren überzeugte, ist momentan die einzig realistische Option fürs Sturm-Zentrum. Und Marmoush ist in Top-Form. "Dino Toppmöller hat daran einen große Anteil", sagte der Ägypter erst am Montag im vereinseigenen Interview. "Er hat mir viel beigebracht: Wie ich mich in der Box und außerhalb bewege, wie ich den Ball annehme, wo ich stehen kann und sollte, um Tore zu schießen...." Er sei nun ein viel besserer Stürmer als noch bei seinem Wechsel im Sommer.
Die Eintracht-Verantwortlichen werden drei Kreuze schlagen, wenn Marmoush seine derzeitige Form behält und sich in den kommenden Wochen nicht auch noch verletzt. Sonst müsste entweder Youngster Nacho Ferri einspringen oder auf ein System mit einer falschen 9 gewechselt werden. Beides entspricht sicherlich nicht den Wunsch-Vorstellungen der Eintracht.
Jetzt hat Toppmöller zwei Baustellen
Besonders bitter: Vorne lief es zuletzt eigentlich ganz gut bei den Hessen. 2:2 bei Union Saint-Gilloise, 3:3 in Freiburg... Das Toreschießen war nicht das Problem der Eintracht. Das große Sorgenkind war ganz klar die Abwehr. Nach dem Kalajdzic-Schock hat Toppmöller zwei riesige Baustellen gleichzeitig zu bearbeiten.